LANDESKLASSE NORD, 1. Spieltag, 1. FV Eintracht Wandlitz – FSV Fortuna Britz 2:0

Zum Saisonauftakt in der Landesklasse Nord macht Eintracht Wandlitz dort weiter, wo man in der letzten Saison aufgehört hat. „Wir setzten nahtlos an die bärenstarke Rückrunde an. Doch wenn man die Sache nüchtern betrachtet, kann man heute schon ein wenig von einem glücklichen Erfolg sprechen. Ich denke, die junge Britzer Truppe hat heute viel Lehrgeld gezahlt“, fasste Paul Roller, der den familiär verhinderten Eintracht-Trainer Matthias Händler vertrat, seine Sichtweise zur Partie zusammen. Die Lehrgeldgeschichte fand auch Fortunen-Coach Enrico Jürgens als passend und fügte noch hinzu. „Das ist schon bitter. Wir betreiben großen Aufwand, waren zeitweise auch das bessere Team und belohnen uns einfach nicht. Trotzdem habe ich viel Positives gesehen und finde, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Das Spiel begann bei über dreißig Grad im Abtastmodus, sicherlich auch mit dem Hintergedanken Energie zu sparen. Die erste Gästemöglichkeit resultierte aus einem Freistoß aus dem linken Halbfeld, welcher lang in den Strafraum gezirkelt wurde und mit Fortuna-Ikone, Manuel Müller, seinen Abnehmer fand. Dort war er artistisch zur Stelle, platzierte den Ball aber zu ungenau, sodass Eintracht Keeper Florian Schweizer keine Probleme hatte, das Spielgerät wegzufangen (6.). Nur einhundertzwanzig Sekunden später tat sich das Müller-Gegenstück, Eintracht-Urgestein Paul Roller, übrigens in blondierter Kurzhaarfrisur, per Fernschuss hervor. Auch er musste sich ebenfalls einer guten Reaktion durch Gäste-Torsteher Kevin Wilkesmann beugen. So ein wenig kam nun mehr Esprit und Geschwindigkeit in die Partie. Dabei schaffte es aber keines der Teams eine Übermacht zu erzeugen. Halbchancen, welche in der Endkonsequenz oft verschenkt wurden, hielten die Partie aber auf Spannung. Dabei hatte die „Jürgens-Rasselbande“ ein wenig mehr zu bieten und damit nach einer halben Stunde einen Ein-Tore-Vorsprung schon verdient. Lukas Wehrmann war in dieser Phase der auffälligste Youngster, der Schweitzer schon das ein oder andere Mal in die Pflicht nahm. Auch die Möglichkeit in der 21. Minute, in der Nick Wojahn perfekt im Rückraum bedient wurde und das Leder schon recht kläglich über das Tor jagte, untermauerte die Ambitionen einer Gästeführung. Wandlitz war zum Kontern verdammt. Doch auch denen fehlte die Präzision und Kaltschnäuzigkeit. Trotz der klimatischen Bedingungen war das Spiel recht ansehnlich, weil sich auch keiner wegduckte und eine Auszeit nahm. Marcel Petrahn und Fortunen-Keeper Wilkesmann standen dann in der 41. Minute für Sekunden im Mittelpunkt. Der Wandlitzer hatte aus der Drehung sehenswert abgezogen und Wilkesmann hervorragend pariert. Während sich die personelle Masse auf die Halbzeitabkühlung vorbereitete, schlug Eintracht dann noch zu. Die Gästeabwehr schaffte es einfach nicht in die Klärung zu kommen und musste schlussendlich zusehen, wie Adrian Fischers Schuss aus achtzehn Metern durch die vielbeinige Abwehr flutschte und links unten einschlug (45.+5).  

Zum Wiederanpfiff hatte Jürgens seine Truppe sichtbar eingeschworen. Unter den „Müller’schen“ verbalen Hilfestellungen und dem eigenen Voranschreiten des Routiniers schaffte es die Fortuna, die Eintracht zeitweise einzuschnüren und in einigen Situationen auch nicht sattelfest wirken zu lassen. Was fehlte, war der lapidare Torerfolg, um den die Heimtruppe auch schon bettelte. Zwar zuckte Wandlitz sporadisch in der Offensive, aber richtig gefährlich, wie auch beim Schuss von Paul Roller aus der zweiten Reihe, der weit übers Tor ging, wurde es nicht wirklich (55.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Schweitzer zweimal aus, was den Verzweiflungszustand der Gäste nicht besser machte (57., 64.). Ein Querpass auf den mitgelaufenen Marcel Petrahn hätte das 2:0 bedeuten können, wenn nicht sogar müssen. Doch er fand in Wilkesmann seinen Meister, der herauslaufend, hervorragend hielt und damit die eventuelle Vorentscheidung verhinderte (59.). Doch die Rache der vergebenen Gäste-Mühe folgte auf dem Fuße. Ein Eckball von der rechten Seite verwertete der eingewechselte Jan Großer per Kopf und wurde damit zum Wandlitzer Matchwinner (74.). Der Wille der Britzer war nicht gebrochen. Schon gar nicht mit dem zugesprochenen Foulstrafstoß, den Dennis Plaumann mit einem überdimensionierten Oberkörpereinsatz in der 73. Minute verursachte. Maxime Gertz übernahm die Verantwortung. Sein halbhoher Schuss hatte aber nicht die Qualität, um Florian Schweitzer zu überwinden. Der ahnte die Ecke und lenkte die Kugel ins Aus. „Mir war dann schon klar, dass wir das Spiel gewinnen werden, wenn auch solche Chancen nicht reingemacht werden“, hatte Roller im Nachgespräch seine Gefühlswelt offenbart und damit auch recht behalten. Stattdessen hatten seine Kollegen noch gute Kontermöglichkeiten, um den Deckel endgültig draufzumachen. Als dann Kevin Wilkesmann beim Herauslaufen außerhalb des Strafraumes den Heber von Marcel Petrahn neben seinem Körper auch mit den Händen abwehrte und wegen der zu wertenden Torchancenverhinderung mit Rot vom Platz musste, war das Spiel nun zugunsten der Heimtruppe entschieden (87.).  

Wandlitz: Florian Schweizer – Jeremiah René Werner (46. Jan Großer), Marcel Petrahn, Dennis Plaumann, Adrian Fischer, Paul Roller, Manuel Thomas, Martin Paasche, Tassilo Struck, Miguel Fernandez (72. Paul Theodor Staubach), Florian Mielke (56. Nico Rücker)

Britz: Kevin Wilkesmann – Thorben Wagner (20. Rasheed Sheikh Habib), Niclas Gorgas, Lukas Wehrmann, Tofan Nowroozi, Paul Halgato-Jung (74. Lucas Gersdorf), Nick Wojahn, Justin-Scott Jander (74. Stefan Schmude), Maxime Gertz, Manuel Müller, Lukas Schneider (60. Hannes Gersdorf)

Schiedsrichter: Alexander Trapp-Staack (Sehr gute und souveräne Leistung in einer äußerst fairen Begegnung.)

SRA: Paul Zienau, Elay-Morris Wetzel

Zuschauer: 100

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