Der Kreisliga-Vertreter aus Friedrichswalde kommt in Spechthausen, dem Team aus der 1. Kreisklasse, mächtig unter die Räder. Am Ende muss sich die Truppe von Michael Spann noch bei den Hausherren bedanken, dass an der Anzeigetafel kein zweistelliges Endergebnis befestigt werden musste. „Personell war das heute schon recht enge. Einschulung und auch berufliche Abwesenheiten ließen uns heute mit nur elf Mann antreten. Hinzu kommt aber auch noch, dass der Pokalwettbewerb bei den Spielern keine große Rolle spielt. Die haben lieber ein Wochenende mehr frei“, so die Erklärung von Spann zum sehr durchwachsenen Auftritt seiner Rumpf-Elf.

Die Partie begann mit einer sechsminütigen Belagerung der Hausherren rund um den Friedrichswalder Strafraum. Dabei zeigten die Waldhöfer, dass sie nicht nur ein tolles Geläuf haben, sondern dass auch Struktur gepaart mit Erfahrung in der Angriffsbemühungen zu qualitativ gutem Fußball führen kann. Eine Kette von Eckbällen ließ die Gäste kaum Luft holen. So war es Spechthausens Mannschaftskapitän mit der Nummer 6 (k.A.) der mit einem Lattentreffer in der 3. Minute die klare Ansage der Hausherren untermauerte. Friedrichswalde konnte von Glück reden, in den Anfangsminuten nicht mindestens die erste Bude kassiert zu haben. Zum ersten Mal zuckte die Gästeoffensive nach sechs Minuten, als Paul Bertram stramm aus der zweiten Reihe abzog und dabei Waldhof-Keeper Tom Freund in eine erfolgreiche Prüfung schickte. Trotzdem blieben die Spechthausener weiter im Vorwärtsgang und kamen durch Robert Kreuzer zur frühen Führung. Eine softe Eingabe in den Strafraum verwertete Kreuzer sehenswert in Seitfallzieher-Manier und ließ sich dafür berechtigterweise feiern (9.). Waldhof knabberte weiter an der Ergebnis-Erhöhung, doch mehr als ein paar Halbchancen sprangen dabei nicht mehr heraus. Was den Angriffsbemühungen an Überzeugung fehlte, war die Konsequenz und Kaltschnäuzigkeit. Dazu gesellte sich viel Hektik im Aufbau und eine gewisse Schludrigkeit in der Zielfindung. Friedsrichwalde hingegen kam nun besser in die Partie, blieb aber weiterhin hinter den Erwartungen zurück. Als dann Mairbek Timirbulatov in der 18. Minute für die Heimtruppe nach einer Ecke per Kopfball auf 2:0 stellte, keimten für die Gäste keinen positiven Vorahnungen. Die Partie tauchte in der Folge immer mehr in die Rustikalität ab. Dabei lag der Grad des Überschreitens schon mehr bei der Heimmannschaft. Die Gäste waren zwar etwas besser im Spiel, agierten aber viel zu fehlerbehaftet in der Spieleröffnung. Spechthausen nahm die Einladungen an, blieb aber in der Konsequenz viel zu gastfreundlich. Letztendlich kam es so wie es kommen musste. Der auffälligste Gäste-Akteur, Paul Bertram, belohnte sich nach einigen Versuchen und erzielte in der 38. Minute den Anschlusstreffer. In der Entstehung des Treffers übersah aber Referee Niklas Peter Martitz eine klare Abseitsstellung, aus dessen der Pass zum Torschützen kam und dann das Tor erzielt wurde. Nur einhundertzwanzig Sekunden später lag der mögliche Zwei-Tore-Abstand förmlich in der Luft. Ein langer Ball auf Mairbek Timirbulatov brachte eine Eins-gegen-Eins-Situation, bei der dem Waldhöfer die Nerven versagten und den Ball schon recht kläglich neben den Kasten seinen Weg ins Aus fand. Den Schlusspunkt des ersten Durchganges setzte Paul Bertram. Doch er hatte doppelt Pech. Zum Ersten blieb sein Schuss mit händischer Unterstützung am liegenden Waldhöfer Jan-Ole Boness hängen und zum Zweiten blieb der fällige Hand-Strafstoßpfiff aus (44.).
Der knappe Halbzeitstand hatte nach dem Wiederanpfiff nur ganze zehn Sekunden Bestand. Das kurze Anspiel vom Anstoßpunkt auf Spechthausens Sechser (k.A.) und dessen gute Schusstechnik mit der Landung des Balles im Friedrichswalder Kasten, ließ die eigenen Fans jubeln. Gästekepper Marcel Borges hatte zu weit vor seinem Kasten gestanden und schien schon etwas überrascht, als das Spielgerät in eigenen Netz zappelte. Die Waldhöfer hatten den Braten gerochen und legten nun mit dem Doppelschlag durch Robert Kreuzer den endgültigen Grundstein zum Weiterkommen im Kreispokal. Dem 4:1 ging ein klares Foulspiel voraus, als Daryl Vogler per Trikot-Zupfer am Abschluss gehindert wurde. Die Konfusion der Situation nutzte Kreuzer aus und nagelte den Ball unhaltbar aus dem Rückraum in die Maschen (49.). Beim folgenden fünften Treffer hatte Kreuzer großes Glück, dass sich Oliver Lange und der eigene Keeper über den Haufen rannten und der Ball an beiden vorbei seinen Weg ins Tor fand. Das Spiel war entschieden, obwohl die Gäste nicht aufgaben. Paul Bertram blieb weiterhin der auffälligste Akteur, doch sein etwas übertriebener Eigennutz verwehrte den Gästen noch den ein oder anderen Treffer. Dem nächsten Aufreger hätte zwingend einen Elfmeterpfiff folgen müssen. Maurice Haubrecht hatte im eigenen Strafraum Waldhofs Mairbek Timirbulatov klar von den Beinen geholt, doch eine Reaktion des Schiedsrichters blieb auch diesmal aus (64.). Die Folgezeit war geprägt von Behandlungspausen, sporadisch getretenen langen Bällen auf Robert Kreuzer, zwei Aluminiumtreffern der Hausherren und dem lupenreinen Hattrick von Kreuzer, der einen dieser Konter in der 82. Minute zur Vollendung und zum Endstand brachte. „Ich bin zufrieden, spielerisch haben wir das sehr gut gemacht. Für uns war klar, dass es gegen Friedrichswalde schwer werden könnte, am Ende haben wir aber verdient gewonnen. Nicht ganz zufrieden war ich mit der Schiedsrichterleistung und dass sich einige unserer Spieler anstecken lassen haben und in die etwas unsportliche Schiene gerutscht sind. Sicherlich spielen wir immer auf Kante, aber dieses Verhalten brauchen wir nicht“, so die Analyse von Waldhof-Trainer Andy Jahnke kurz nach dem Abpfiff.
Spechthausen: Tom Freund – Vitaly Larionov, Matthias Jäpel (46. Andy Buchholz), Nr. 6 k. A., Marcel Müller (64. Dennis Schmude, 87. Mario Heider), Marcel Miserius, Darrl Vogler, Mairbek Timirbulatov (64. Sebastian Schmude), Jan-Ole Boness, Robert Kreuzer, Steve Rathnow (74. Klaus-Peter Ziske)
Friedrichswalde: Marcel Borges – Justus Rogolin, Erik Rauch, Paul Bertram, Cristoph Heidrich, Oliver Lange, Benjamin Quart, Tobias Günter, Levin Heinrich, Florian Trenn, Maurice Hubrecht
Schiedsrichter: Niklas Peter Martitz (Der junge Referee hätte viel zu tun gehabt und damit die ein oder andere Woge glätten können. Leider blieb er doch zurückhaltender, als man sich es gewünscht hätte und es erforderlich gewesen wäre. Seine Leistung schwankte stark zwischen Überforderung und gutem Situations-Handling. Bedauerlicherweise übersah er zwei klare Strafstöße, obwohl er eine sehr gute Sicht auf die Vergehen hatte. Zwei Verwarnungen waren für den Spielcharakter und dessen Richtungsweisung dann auch schlussendlich zu wenig.)
Zuschauer: 57
Galerie 1:


















































Galerie 2:

















































