KREISOBERLIGA OHV/BAR, 7. Spieltag, SG Union Klosterfelde II – FC Kremmen 3:1

Die Partie zweier ambitionierter Mannschaften endete pünktlich nach neunzig Minuten mit einem doch recht verdienten Heimsieg. Für die Klosterfelder, die seit der Reaktivierung der Truppe mit jährlichen Aufstiegen und einem Kreispokalerfolg für Furore sorgten, scheint nun in dieser Saison erst einmal die Zeit zum tabellarischen Innehalten gekommen zu sein. „Wir wollen in der Liga ankommen. Hier wird schon etwas schneller gespielt, ansonsten ist es wohl derselbe Fußball, wie in der Kreisliga. Wenn wir am Ende einstellig einlaufen, so Platz 8 oder 9, wären wir schon sehr zufrieden. Wichtig ist auf jeden Fall, nicht wieder nach unten zu gehen“, erklärte Union-Coach Tommy Benndorf die momentane Zielrichtung seiner Truppe. Personell waren die Hausherren recht ordentlich aufgestellt, während man beim Blick auf das Spielformular in der Gästespalte nur einen Ersatzspieler vermittelt bekam.

Mit dem Anpfiff auf dem doch recht schmalen Kunstrasen versuchte Union mit klugem Forechecking Druck aufzubauen. Dies gelang auch recht gut und mündete nach drei Minuten im ersten Abschluss. Doch der gute Versuch von Michel Sobek aus der zweiten Reihe landete in den Armen von FC-Keeper Mike Koger. Was die Begegnung zu diesem Zeitpunkt schon offenbarte, war große Hektik. Beide Kontrahenten waren bemüht, das Spiel in die Kontrolle zu bringen, was klar sichtbar nicht gelang. Wenn es dann mal Union in den gegnerischen Sechszehner schaffte, hatte das Unterfangen schon eine gewisse Knackigkeit, mehr aber auch nicht. Nach zehn Minuten wurde Marvin Prien zum ersten Gästebesuch in die linke Klosterfelder-Strafraumseite geschickt. Ihm entgegengestellt, hatte sich Kevin Pelzer breit gemacht und damit die Einschussfläche stark verkleinert, sodass Prien im Endeffekt die Kugel am langen Pfosten vorbeigeschoben hatte. Die immerwährende Ruhelosigkeit und vielen Ballverluste auf beiden Seiten machten das Spiel zur schweren Kost. Spannung kam nur auf, wenn ein Fehlpass mal nicht gleich wieder zum Gegner wechselte und daraus eine angehauchte Halbchance wurde. Das 0:1, erzielt nach einem verunglückten Eckball und sehr schlampiger Abwehrorganisation der Hausherren, passte irgendwie zum Niveau des bis dahin vorgetragenen. Die Versuche der Klärung endeten beim vollkommen frei stehenden Lukas Kraeft, der abgezockt aus sechs Metern einnetzte (15.). Die nun folgende Leerlaufzeit, in der die Stimmung emotional schon einige Male negativ Richtung Schiedsrichter René Ziemann kippte, endete in der 24. Minute. Dort hatte sich Union im Mittelfeld in einen Gästefehlpass eingeschaltet und die Kugel zur Morten Jechow gepasst. Dessen Schuss missglückte aber und landete hoppelnd am linken Pfosten. Auch die folgende Möglichkeit der SG hätte zum Ausgleich führen können. Nick Schoenebeck bekam das Spielgerät in den Strafraum durchgesteckt. Doch er brauchte zu lange, um sich in ordentliche Position zu bringen und musste mit dem Fakt leben, dass ein Kremmener noch die Füße dazwischen bekam (28.). Den gleichen Effekt erlebte Franz Roosch mit seinem Geschoss aus der zweiten Reihe und auch sein Nachschuss fand nicht den Weg zum Tor (31.). Drei Minuten später machte auch Kremmen mal wieder offensiv auf sich aufmerksam. Dabei kam Maximilian Rossow ins Eins-gegen-Eins-Duell mit Kevin Pelzer, welches der Torsteher für sich mit gutem Stellungsspiel entscheiden konnte. Den nicht unverdienten Ausgleich erzielte Pascal Korzekwa. Er war genau der Spieler, der vorab mit Referee Ziemann schon einige Male aneinandergeraten war und eventuell von Glück reden konnte, dass er nicht bei mehr Konsequenz des Spielleiters schon unten gewesen wäre. So war Korzekwa nach einem Eckball von der rechten Seite am langen Pfosten mit der Stirn zur Stelle, um den Pausenstand vielumjubelnd herzustellen (42.).

Der zweite Durchgang begann in der Anfangsminute gleich mit einem Doppel-Paukenschlag. Erst versuchte es Kremmens Mannschaftskapitän Patrick Breyer aus fünfundzwanzig Metern, mit einem Pech behafteten Treffer an die Querlatte. Im Gegenzug war es Michel Sobek, der die Union-Führung auf den Schlappen hatte und am sehr gut reagierenden Koger scheiterte. Doch erst einmal wurde die Partie nicht besser. Hektik, Fehlpässe und unnötige Ballverluste standen weiterhin im Vordergrund. Das von Kremmens Torsteher Koger nutzlose Herauslaufen zu seiner linken Strafraumseite und daraus resultierende Zuspätkommen beim Versuch den Ball wegzuspitzeln, endete mit einem Foulspiel an Michel Sobek, der sich den Ball schon vorgelegt hatte. Beim fälligen Strafstoß übernahm Normen Jechow die Verantwortung und hatte schon etwas Glück, dass Koger den Ball zwar an den Fuß bekam und dieser dann doch noch im Netz zum 2:1 zappelte (54.). Union hatte die Partie gedreht und hob in der Folge, mit Selbstbewusstsein gespickt, das Niveau in qualitativ bessere Sphären. Der Freistoß, den Franz Roosch aus gut zweiundzwanzig Metern ans Quergebälk nagelte, untermauerte eindrucksvoll den Willen, die Begegnung in die Entscheidung zu bringen (60.). Von den Gästen kam nicht mehr viel, zu sehr hatte Klosterfelde die Partie nun im Griff. Mit dem 3:1 durch Leonard Steiner, der ebenfalls wie sein Kollege Korzekwa am langen Pfosten einen Eckball verwertete, dies aber mit dem Fuß, war das Spiel entschieden. Kremmen versuchte vieles, blieb aber weiterhin im Vorwärtsgang recht blass. Klosterfelde konterte im Gegenzug aus sicherer Abwehr und dies mehr schlecht als recht. Denn bei mehr Konzentration im Aufbau und mehr Zielgenauigkeit im finalen Raum, wären sicherlich noch ein, zwei Treffer mehr drin gewesen.

„Wir haben in der ersten Halbzeit mehr in die Breite gespielt, als wir uns das vorgenommen haben. Dann noch diese extreme Hektik. Glück hatten wir schon, dass der Lattentreffen kurz nach Wiederanpfiff nicht reingegangen ist. Wer weiß, wie das Spiel dann verlaufen wäre. Zudem hatten wir uns vorgenommen, mehr auf unser Spiel zu konzentrieren und nicht mit anderen Personen zu diskutieren. Ich denke nach dem 3:1 haben wir das dann souverän heruntergespielt und verdient gewonnen“, so das Fazit von Tommy Benndorf kurz nach Spielende.             

Klosterfelde II: Kevin Pelzer – Pascal Korzekwa, Leonard Steiner, Nick Schoenebeck, Michel Sobek, Franz Roosch (65. Jo-Cornel Schmieglitz), Florian Heyne (75. Azad Mohammad), Morten Jechow, Sascha Pauly, Sebastian Huger, Norman Jechow

Kremmen: Mike Koger – Niklas Reibold, Maximilian Rossow, Felix Kirstein, Patrick Breyer, Lukas Kraeft, Marvin Prien, Tom Matuschak, Lucas Penther (66. Jerome King), Tim Wittenberg, Kevin Hergt

Schiedsrichter:  René Ziemann (Die gezeigte Leistung des Referees gehörte eher auf die Katalogseite der durchwachsenen Spielleitungen. Gerade im ersten Durchgang verpasste er den Zeitpunkt, mit persönlichen Strafen den Aktiven die Grenzen aufzuzeigen. Anstatt sich mit dem Sprichwort „Wer schreit, hat Unrecht“ angreifbarer zu machen, wären mit mehr Konsequenz, Ruhe und Sachlichkeit und daraus folgender „Verhaftung“, in Form farblich markierter Karten, wesentlich mehr Akzeptanz und Frieden in die Partie eingezogen. Man muss aber auch anmerken, dass sich beide Vertretungen im Umgang mit dem Schiedsrichtergespann nicht wirklich mit Ruhm bekleckert haben. Die Aussage des Heimtrainers nach Spielende zu seinen Jungs, den Schiedsrichter im zweiten Durchgang mehr in Ruhe gelassen und sich auf das Spiel konzentriert zu haben, und nun als verdienter Sieger vom Platz gegangen zu sein, spricht wohl Bände.)

SRA: Guido Dauhs, Lilly-Sophie Ziemann

Zuschauer: 41

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