1. KREISKLASSE OST, 18. Spieltag, FSV Schorfheide Groß Schönebeck – SV Waldhof Spechthausen 2:5

Zufrieden konnte Groß Schönebecks-Übungsleiter Thomas Tegge mit Endergebnis natürlich nicht sein. „Spechthausen war klar besser und hat verdient gewonnen. Sie waren viel schneller unterwegs, vor allem hat dort die Laufbereitschaft gestimmt. Diese hat uns leider heute komplett gefehlt“, so seine Begründung für die Niederlage.

Die Partie begann mit Graupelschauer und favorisierten Waldhöfern, die vom Anpfiff weg im Vorwärtsgang anzeigten, wohin die Reise gehen sollte. Auf dem sehr weichen und glitschigen Geläuf war es Darryl Vogler, der das erste Gäste-Rauchzeichen setzte. Sein leicht abgefälschter Schuss landete am linken Pfosten und wurde im Nachgang zum Eckball (7.). Die nächste Waldhof-Chance lag dann im Netz zum 0:1. Mairbek Timirbulatov bekam per langem Anspiel die Kugel in die linke Strafraumseite serviert und fackelte dann aus relativ spitzem Winkel nicht lange (10.). Spechthausen hatte alles im Griff und ließ die Heimtruppe nur wenig Raum, um sich zu befreien. An der nächsten Möglichkeit hatte wieder Vogler seinen Anteil, als er mit dem Spielgerät am Fuß über links kommend Timirbulatov mit einem Rückpass bediente. Doch der Topscorer der Gäste verfehlte das Gehäuse um einige Meter (14.). Groß Schönebeck brauchte bis zur achtzehnten Minute für die erste nennenswerte Offensivaktion. Die Flanke von der rechten Seite bekam Spechthausen mit einem Querschläger geklärt, der zum eigenen Glück nur zum Eckball wurde (18.). Die Gäste arbeiteten weiter an der Ergebnisverbesserung. Dabei machte man aber den Fehler, besonders Mairbek Timirbulatov, dass man sich eigennützig zeigte, anstatt den besser postierten Nebenmann mitzunehmen. Wie in der 19. Minute, als sich der Stürmer an der Strafraumgrenze in Zweikämpfen aufrieb und schlussendlich die Kugel verlor. Ein Raunen erzeugte Schorfheides Jerome Ethe bei seinen Fans, als er aus zwanzig Metern einfach mal abzog und Gästekeeper Tom Freund zwang, in die Streckung zu gehen. Freund bekam die Finger noch an den Ball und konnte diesen gerade noch ans Quergebälk lenken (23.). Eine sehenswerte Kombination über die linke Seite war der Urheber zum 0:2. Vitali Beimler als letztes Glied dieser Kette schob den Ball in den Fünfmeterraum, wo sehr zum Leidwesen der Hausherren Brian Riep zum Eigentorschützen wurde (29.). Als dann Pascal Strate das 0:3 in der 34. Minute nach feinem Anspiel erzielte, schienen die Messen eigentlich gesungen. In der Folge ließen die Gäste es etwas ruhiger angehen, was sich in Richtung Halbzeitpfiff dann doch rächte. Schorfheide zeigte sich sehr effektiv bei der eigentlich erst zweiten richtigen Möglichkeit. David Bork wurde per Flankenball bedient und leitete die Gelegenheit direkt weiter in die Spechthausener Maschen (41.). Der Treffer beflügelte die Hausherren. Für die Gäste nahm der Druck zu und dabei wurden schon einige Mängel in der nicht so sattelfesten Abwehrarbeit offenbart.

Den Schwung konnten die Hausherren aber nicht mit in den zweiten Durchgang nehmen. Denn Waldhof schob sich wieder in die Favoritenrolle und lebte diese auch aus. Der größere Chancenanteil gehörte den Gästen. Sporadisch tauchten auch die Schorfheider im gegnerischen Strafraum auf. Doch beide Seiten konnten nur halbe Möglichkeiten für sich verbuchen. Die Fallrückziehereinlage von Marvin Streich in der 55. Minute war dabei nicht nur ansehnlich, sondern brachte auch Tom Freund in leichte Nöte, der den Ball gerade noch zur Ecke abwehren konnte.  Das 1:4, erzielt durch Marcel Müller, machte dann den Waldhöfer Sack endgültig zu. Müller war zur Stelle, nachdem die Heimabwehr stümperhaft den Ball verlor und er sich nicht zweimal bitten ließ (61.). Auch Mairbek Timirbulatov schlug noch einmal zu und drückte dem Ergebnis eine Eindeutigkeit auf, welches hätte auch zum Debakel für die Heimtruppe werden können. Die Freiheit nach einem Eckball das Tor mit dem Kopf zu erzielen, machte ihn zum Doppeltorschützen (67.). Spechthausen hatte in der Folgezeit die Möglichkeiten, das Ergebnis noch höher zu schrauben. Doch dabei ging man recht schlampig vor. Stattdessen belohnte sich die Groß Schönebecker Truppe mit dem zweiten Tor für das eigene „Nicht-Aufgeben“. Felix Räder schob von der Grundlinie den Ball in den Rückraum, wo Marvin Streich zur Stelle war und den Endstand herstellte. Der Rest der Partie war dann zäh wie Leder. Was einen nach dem Anpfiff wirklich leidtun konnte, war der Rasen. Denn der hatte extrem gelitten. Die Bodenqualität hatte auch Gästetrainer Andy Jahnke in seine kurze Spielanalyse miteingebaut. „Eigentlich bin ich sehr zufrieden, obwohl wir reichlich Chancen haben liegen lassen. Die Bodenverhältnisse waren auch sehr schwierig, was das Toreschießen sicher nicht leichter gemacht haben durfte.“

Groß Schönebeck: Julius Zimmermann – Felix Räder (64. Lucas Bluhm), Dennis Brilka, Christopher Franke, Nick Süß, David Bork, Marvin Streich, Brian Riep, Enrico Vogt (70. Chris Lisson), Jerome Ethe (70. Maximus-Leon Maitkowski), Justus Bergk (85. Vincent Schmidt)

Spechthausen: Tom Freund – Vitaly Larionov, Roland Klatt, Felix Henry Grull (70. Benjamin Schön), Vitali Beimler, Darryl Vogler (70. Mathias Siedschlag), Mathias Zinke (79. Klaus-Peter Ziske), Pascal Strate, Daniel Ippendorf, Marcel Müller, Mairbek Timirbulatov

Schiedsrichter: Nico Eckbrett (Souveräne Leitung in einer fairen Begegnung, die besonders wegen der schlechten Bodenverhältnisse doch einiges Augenmerk vom Referee abverlangte.)

Zuschauer: 87

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