Der Barnimer Herren-Rasenballsport hatte an diesem Spieltag gleich zwei ambitionierte Staffelsieger in der Präsentation, welche sich somit frühzeitig den Aufstieg sicherten. Als Erstes zu nennen ist Grün-Weiss Ahrensfelde, welches laut dem Aufstiegsshirt-Slogan, sicherlich mit einem Augenzwinkern, „aus Versehen …“ in die überregionale Oberliga aufgestiegen ist. Auf Augenhöhe im Bewusstsein des Erfolges befindet sich Blau-Weiß Ladeburg, welches genauso die Liga beherrschte und drei Spieltage vor dem Saison-Halali die Zugehörigkeit für die Kreisliga im kommenden Spieljahr festzurrte. Während Ahrensfelde sich von der Kreisliga stetig nach oben bewegte, hatten die Rand-Bernauer in der längeren Vergangenheit holprige Jahre mit dem, ich nenne es mal „Betriebsunfall“ aus der letzten Spielzeit, der den Abstieg bedeutete.

Die heutige Partie in der 1. Kreisklasse Ost war geprägt von der Ausgangslage „David gegen Goliath“. Ladeburg als Ligaprimus gegen das abgeschlagene Schlusslicht, der Spielgemeinschaft Lok Oberswalde/Ostender SV II. Da lag von vorneherein wenig Spannung in der Luft, sondern eher Gedanken nach der Höhe der Torquote und eventuellem Versagen der Hausherren. Schlussendlich standen dreizehn Buden auf der Habenseite der Blau-Weißen, dem gegenüber die oft angestrebte oder für die Niederlage zitierte Null. Es war kein Leckerbissen, den die zahlreich erschienen Zuschauer (150) präsentiert bekamen. Das konnte man bei dieser Konstellation auch nicht erwarten. So dauerte es zwölf Minuten, bis sich Romano Fieting ein Herz nahm und aus der zweiten Reihe das Spielgerät in die Maschen drosch. Es war schwere Kost gegen zum Teil überforderte, aber wacker kämpfende Gäste. „Wir waren überhaupt froh, dass wir eine spielfähige Mannschaft zusammen bekommen haben“, hatte Gästetrainer Felix Rödl den schwachen Auftritt seiner Jungs versucht zu erklären. Aus seiner Sicht konnte er sich schon glücklich schätzen, dass der Favorit nur schwer in die Gänge kam, weil oft viel zu umständlich im Vorwärtsgang agiert wurde und deshalb auch nur von Halbchancen geredet werden konnte. Mit dem 2:0 und 3:0 hatte sich Blau-Weiß den Tabellenletzten nun endgültig zurechtgelegt. Um dem sich anbahnenden Debakel aus dem Weg zu gehen, wurde in der Defensivabteilung der Spielgemeinschaft schon laut über eine Sechserkette nachgedacht, die schlussendlich für den designierten Aufsteiger noch mehr Beton bedeutet hätte. Es fehlte den Gästen aber eindeutig an Qualität, der Übermacht entscheidende Mittel entgegenzusetzen. So führte das Heimteam zur Halbzeit hochverdient mit fünf Treffern, ohne den großen Glanz versprüht zu haben.

Zum Wiederanpfiff setzte sich das Bild fort. Ladeburg im ständigen Vorwärtsgang, aber immer noch mit angehauchter Umständlichkeit. So schraubte sich trotzdem das Ergebnis auf dreizehn Tore hoch, bei dem sich auch BW-Keeper Alexander Berth zum 7:0 als Strafstoßschütze eintrug. Erwähnen sollte man aber auch, dass die leidenden Gäste ihre Möglichkeit hatten, den Ehrentreffer zu erzielen. In den Genuss dazu kam Pavel Olenin in der 65. Minute, als er halbrechts im Strafraum auftauchte und die Kugel ans Außennetz setzte. Was der Partie dann noch etwas Spannung verlieh, war das Rätsel um das Befestigen des Torzählwerkes an der Anzeigetafel in der zu erwartenden Zweistelligkeit.

Schlussendlich wurde die Kiste mit den Aufstiegsshirts herbeigeholt und die Aufstiegs-Arie vorbereitet. Der Rest war dann, mit dem pünktlichen Abpfiff des sicheren und wenig geforderten Referees Steffen Gloge, pure Freude, Bierdusche, Blau-Weiße Pyro und huldigende Zuschauer.

Auf diesem Wege den Ladeburgern Gratulation zum Aufstieg und dass die neue Spielzeit nicht wieder mit einem Betriebsunfall enden möge.

Auch den Grün-Weissen aus Ahrensfelde gilt mein „Chapeau“ für die jahrelange kontinuierliche Arbeit, welche sich jetzt mit dem Aufstieg in die Oberliga krönt. Alles Gute in der neuen Erfahrung, genannt „NOFV Oberliga Nord“.

Wer in diesem Bericht die Statistik vermisst, kann diese hier finden.