KREISPOKAL OHV/BAR – FINALE der FRAUEN, SV 1908 „GRÜN-WEISS“ Ahrensfelde – SC Oberhavel Velten 0:7

Herzlichen Glückwunsch an das Frauen-Team des SC Oberhavel Velten zum hochverdienten Erfolg und zum manifestierten Eintrag in die eigenen Vereins- und Verbands-Geschichtsbücher mit dem Erringen des Pokals der Landräte Oberhavel und Barnim.

Dabei war die Endspielpaarung für Nichtinsider schon etwas verwunderlich. Denn eine Recherche nach der Klassenzugehörigkeit in der Kleinfeld-Kreisliga Oberhavel/Barnim hätte nicht zum Erfolg geführt. Ahrensfelde und Velten sind beide in der Großfeld-Kreisliga im Fußballkreis Havelland eingegliedert, welche in dieser Saison neu gegründet wurde. „Beide Mannschaften gehören in den Fußballkreis Oberhavel/Barnim. Und da war es selbstverständlich, dass wir auch an diesem Wettbewerb teilnehmen wollten. Die Liga im Havelland wurde aufgrund großer Bestrebungen von Mannschaften gegründet, die gerne auf Großfeld spielen und in Leistungsligen, wie die Landesliga, nicht verhauen werden wollten“, erklärte Ahrensfeldes Trainer Dirk Beischau die Gründe für die Teilnahme der diesjährigen Finalpartner am Kreispokal-Wettbewerb.

Die Partie begann gleich mit einem Paukenschlag. Jenna Apollonia Drost hatte nach dreißig Sekunden für Velten das 1:0 erzielt und damit die noch schlafmützigen Barnimer mit deren lapidaren Abwehrverhalten knallhart bestraft, als sie aus Nahdistanz die Kugel ins Netz drückte. „Das war schon entscheidend für uns, weil das unseren Plan komplett über den Haufen geworfen hat. Wir wollten schon lange im Spiel bleiben, denn wir wussten auch, dass Velten im zweiten Durchgang immer etwas nachlässt“, hatte Beischau seine Spielanalyse gestartet und auch die Folgezeit gemeint, in der Grün-Weiß schon sehr leiden musste. Denn der SC attackierte früh und ließ Ahrensfelde überhaupt nicht in die Entfaltung kommen. Besonders nach dem 0:2, erzielt durch Marie Gutschke, deren Schuss abgefälscht im Tor landete, konnte einem um die Beischau-Truppe angst und bange werden (7.). Denn in gleicher Minute reagierte Ahrensfeldes Schluss-Frau in einer Doppelmöglichkeit hervorragend, sonst wäre die SC-Ausbeute wohl noch höher ausgefallen. Ahrensfeldes Strategie, die langen Bälle an Kerstin Barge zu senden, welche im offensiven Ballbesitz schon Stärke ausstrahlte, ging viel zu selten auf. Zwar hatte die Stürmerin ihre Momente, war aber bei Bewacherin Antonia-Lavinia Marinov recht sicher aufgehoben. Und wenn, dann etwas auf den Veltener Kasten kam, war SC-Torhüterin Kim Steinke sicher zur Stelle. Als Klarissa Gurke die Oberhaveler Torausbeute nach zehn Minuten auf drei gestellt hatte, schienen die Messen früh gesungen. Velten blieb in der Folgezeit überzeugend am Drücker, ließ einiges an guten Möglichkeiten liegen und stellte den Motor aber im Vorwärtsgang und „aggressiven“ Anlaufen zwei Gänge runter. Dies gab Ahrensfelde nun Zeit zum Durchatmen, mehr aber auch nicht. Velten schraubte das Zählwerk bis zum Halbzeitpfiff auf 0:5, was auch dem Spielverlauf absolut entsprach. Jenna Apollonia Drost (30.) und Marie Gutschke (33.) wurden dabei mit ihren Toren so ganz nebenbei zu Doppeltorschützinnen.

Obwohl die Partie, trotz der klaren Führung im ersten Durchgang, recht ansehnlich war, nahm das Niveau nach dem Wiederanpfiff merklich ab. Ahrensfelde hatte mit Kerstin Barge ihre auffälligste Offensivkraft angeschlagen vom Platz genommen und Velten im Glauben der klaren Führung auch nicht mehr alles in die Waagschale geworfen. Zwar gab der SC die Spielkontrolle nicht mehr aus der Hand und kam mit einigen guten Versuchen zum Abschluss, doch Diana Kuhle im Tor der Grün-Weissen und ihre leidenschaftlich verteidigenden Kolleginnen verhinderte lange Zeit weitere Treffer. Velten wechselte mit Lisa-Marie Zibell in der 64. Minute eine Spielerin ein, die nicht nur mehr Aktionismus in die eigenen Reihen verbreitete, sondern auch ein Tor-Näschen bewies. Schlussendlich stellte sie im Alleingang die Anzeigetafel auf 0:7 (68., 71.), was, wenn man die Partie nüchtern betrachtete, auch den Machtverhältnissen entsprach. Den Vize-Pokalsiegerinnen aus Ahrensfelde hätte man den Ehren-Treffer gegönnt, denn diesen hatten sie sich auch irgendwie verdient.

Ahrensfelde: Diana Kuhle – Christin Jahrmärker (71. Jana Beischau), Kimberley Kaz, Kerstin Barge (41. Charline Kirste), Michaela Drechsler-Moede (71. Birgit Krauel), Sarah Rode, Anne Schüler, Leonie Jade Wellmann (74. Lara Drescher)

Velten: Kim Steinke – Marie Gutschke (64. Lisa-Marie Zibell), Jenna Apollonia Drost, Liza Blum (17. Leni Liedemann), Angelique Woog (47. Mercedes Mundt), Antonia Schwietz, Klarissa Gurke (41. Leonore Herwig), Antonia-Lavinia Marinov

Schiedsrichterin: Lilly-Sophie-Ziemann (In einer wohltuend fairen Partie war die junge Schiedsrichterin kaum gefordert. Bei den wenigen Eingriffssituationen zeigte sie Präsenz mit klarer Gestik und Pfeifensprache. Die eher unauffällige Spielleitung passte zum Spielgeschehen, in der Sie einen sehr guten Job machte.)

Zuschauer: 150

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