Mit dem Blick Richtung Saisonende war die Partie drei Spieltage vor Schluss eigentlich nur noch für das Gästeteam aus Babelsberg von immenser Wichtigkeit. Bernau, welches sich im tabellarischen Niemandsland aufhält und im Gegensatz dazu Fortuna, die mit einem Dreier dem Abstiegsstrudel schon ein wenig entkommen hätten, können. Schlussendlich flimmerte ein Heimsieg an der Anzeigetafel, welcher im Gesamten gesehen schon verdient war. Zugute musste man der Heimtruppe auch halten, dass man nicht im Austrudeln der Meisterschaft angekommen war und so auch mit einer lapidaren Einstellung noch bewusst in den Abstiegskampf eingegriffen hätte.

Die Motivation stimmte bei den Hausherren. Und dies zeigte sich besonders in der Anfangsphase. Bereits in der zweiten Minute lag die Führung in der Luft, als Lucas Steinert Gästekeeper Erik Firchau prüfte und der Nachschuss aus dem Rückraum knapp über den Querbalken ging. Keine sechzig Sekunden später bekam Frederick Fiebig, eher zufällig, ein abgefälschtes Anspiel vor die Füße, welches er mehr schlecht als recht verwertete und somit wiederum Firchau zur Endstation des Angriffes machte. Mit dem ersten Gästeangriff lag die Kugel im TSG-Netz. Doch Schiedsrichter Assistent Gero Metzner hatte berechtigterweise ein Abseits gesehen, was den Jubel der Gäste abrupt beendete (5.). Einheit baute sich immer mehr einen Belagerungszustand auf. Dabei wurde Frederick Fiebig zur Galionsfigur. Gerade sein Solo, welches er sehenswert dreißig Meter vor dem Fortuna-Tor ansetzte, wäre schon ein Tor wert gewesen. Doch sein Schuss von der Strafraumgrenze war Pech behaftet, als ein Gästebein den Einschlag verhinderte (6.). Einheit ließ nicht locker und dabei die Gäste kaum zur Entlastung kommen. Das Geschoss aus dem Rückraum, abgesetzt von Felix Glöckner, welches knapp über den Kasten ging, schaffte es auch auf die Strichliste der sehr guten Bernauer Möglichkeiten (8.). Nach gut zwanzig Minuten ebbte die Chancenflut und die damit verbundene Druckphase der Hausherren etwas ab, was den Babelsbergern erst einmal Luft verschaffte. Das „Fortuna Caro einfach“ mit langen Bällen, brachte in der 21. Minute die nächste Möglichkeit, bei der Armand Ligouis die Kaltschnäuzigkeit fehlte und der Abschluss zur leichten Beute für Heim-Torsteher Steve Jarling wurde. Dies war im Allgemeinen das Problem der Gäste, dass man im Ansatz gut unterwegs war, aber im Zielgebiet zu nachlässig agierte und der unbedingte Wille einen Treffer zu erzielen, nicht wirklich spürbar war. Bernaus Enis Hot erzielte dann das hochverdiente 1:0. Vorausgegangen war ein gewonnener Zweikampf eines Kollegen, aus dem Hot mit seinem Ballbesitz profitierte. Eine kurze Finte und er hatte seinen Gegenpart abgeschüttelt. Das Tor erzielte er in Stürmermanier, als er die Kugel sehr abgezockt rechts an Firchau vorbeischob (23.). Bernau hatte weiterhin alles im Griff, musste aber bei sporadischen Gästekontern immer auf der Hut sein. Die knackigeren Möglichkeiten blieben aber auf der Heimseite. Einen Hochkaräter bekam Lucas Steinert an der Strafraumkante der Fortuna aufgelegt. Doch anstatt noch ein paar Meter zu gehen, zog er gleich ab und verschenkte damit viel Potenzial und gab dem viel beschäftigten Firchau die Chance abwehrend einzugreifen (27.). In der 31. Minute reklamierten die Gäste nicht unberechtigt ein Handspiel im TSG-Strafraum durch Viacheslav Veybert, der bei einer halbhohen Flanke der Ball an die Hand bekam und damit der Kugel eine klare Richtungsänderung verpasste. Doch Referee André Stolzenburg ließ weiterspielen, was im Nachgang zu kurzen Diskussionen führte (31.). Die Begegnung flachte immer mehr ab. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff führte ein Zweikampf im Bernauer Sechszehner zu einer Strafstoßentscheidung. Viacheslav Veybert kam beim Kampf um den Ball einen Wimpernschlag zu spät und traf John Lukas Schmidt regelwidrig. Schmidts Mitstreiter Tim Dethloff übernahm die erfolgreich die Verantwortung und nahm den Ausgleich motivierend mit ins Halbzeitgespräch (45.).
Der zweite Durchgang setzte „passgenau“ an das Vorgetragene vor der Pause an. Bernau blieb in der positiven Ballbesitzquote und Fortuna versuchte weiterhin mit langen Bällen Akzente zu setzen, was viel zu selten gelang. Trotzdem blieb die Partie spannend. TSG-Coach Nico Thomaschewski hatte seinen Jungs lautstark zu verstehen gegeben, nicht in Faulheit zu versinken. Doch die Truppe ließ sich nicht spürbar davon motivieren. Ein paar halbe Möglichkeiten sprangen heraus, mehr aber auch nicht. Genauso war es auf der Gegenseite, doch die Babelsberger Chancen hatten nun mehr Schmackes. Beim platzierten Kopfball durch Nils Dymek nach einer Ecke musste Jarling ernsthaft eingreifen (69.), genauso wie beim Schuss Tim Dethloff, der aus spitzem Winkel sein Glück versuchte (73.). Ein langer Ball in den Lauf von Ben Vetter hätte die Führung der Gäste bedeuten müssen. Doch Steve Jarling reagierte überragend und verhinderte damit die in dieser Phase nicht unverdiente Babelsberger Führung (74.). Während die Gäste weiter am Dreier knabberten, machte eine Standardsituation in der 78. Minute alle Hoffnungen zunichte. Ein Eckball, schon recht frech, scharf und flach in den Fünfer geschlagen, spitzelte Paul Peschke über die Linie zur erneuten TSG-Führung. Babelsberg war der Nackenschlag schon anzumerken. Die Versuche der Partie noch einmal eine Wende zu geben, endeten in der jetzt gut gestaffelten Heimabwehr und auch an der eigenen Inkonsequenz und Schludrigkeit der Angriffsvorbereitungen. Letztendlich setzte Frederick Fiebig nach einer Flanke nach, als der erste Versuch aus Nahdistanz von Firchau noch abgewehrt werden konnte und er damit den 3:1 Endstand herstellte (88.).
Bernau: Steve Jarling – Lucas Müller, Paul Peschke, Fritz Söllner, Florian Klose (75. Hakan Deniz), Enis Hot (86. Paul Federlechner), Frederick Fiebig, Felix Glöckner, Viacheslav Veybert, Adrian Evers, Lucas Steinert (53. Sam-Rene Bartz)
Babelsberg: Erik Firchau – Sascha Guthke, Nils Dymek, Jonas Harwart, John Lucas Schmidt (70. Ben Vetter), Kevin Bo Grundmann (46. Julien Fitzlaff), Cedric Cawi, Tim Dethloff, Kadir Demirtas (82. Onur Kalkan), Timo Schöning, Armand Ligouis
Schiedsrichter: André Stolzenburg (Sehr souveräne Leistung. Kommunizierte viel, nahm alle Probanden mit und verschaffte sich dadurch eine angenehme Akzeptanz. Der verweigerte Handelfmeter ist zu verschmerzen und hatte keinerlei negative Auswirkungen auf die gesamte Spielleitung.)
SRA: Stefan Kotte, Gero Metzner
Zuschauer. 71












































































































