KREISLIGA OST, 7. Spieltag, BSV Blumberg – SV 1908 „GRÜN-WEISS“ Ahrensfelde III 1:8
Wer hätte das gedacht, dass am Ende die Ahrensfelder Dritte ihren „Jubelhammer“ herausholen durfte und zusätzlich ein Blumberger Debakel feiern konnte. Wohl niemand unter den 120 Zuschauern. Dabei konnte man im Vorfeld schon von einer brisanten Partie sprechen. Zum einen das Ortsderby vor der Brust, zum anderen, tabellarisch gesehen, ein Spitzenspiel. Doch von beidem war, nüchtern betrachtet, zu selten etwas zu sehen. Wenn überhaupt, präsentierten sich nur die Ahrensfelder als sehr stark ambitioniert und der Spielverlauf bremste schon früh eine erhoffte und spürbare Ortsrivalität.

„Ich glaube, wir haben von Beginn an das Spiel bestimmt und mit den drei frühen Toren für klare Verhältnisse gesorgt“, hatte GWA-Coach Marco Fiedler in Nachgespräch angemerkt und damit schon das Spiel eigentlich im Gesamten erklärt. Sein Team begann mit Spielfreude, noch auf Sicherheit getrimmt, sehr strukturiert und abgeklärt. Die sichtbare Matrix der Gäste hatte auch Blumbergs Übungsleiter Dennis Greger gesehen und so ein wenig als Ursache für die Niederlage und als Unterschied zu seiner Truppe ausgemacht. Obwohl Blumbergs Erik Bredereke in der 5. Minute nicht ungefährlich einen Kopfball auf den Gäste-Querbalken gesetzt hatte und damit ein kleines Rauchzeichen entfachte, lag die Kugel wenig später zum 0:1 im BSV-Kasten. Ein Eckball von der linken Seite, geschlagen von Oliver Kluschke, fälschte Blumbergs Andreas Kimi so ab, dass dieser im langen unteren Eck einschlug (9.). In der Folgezeit ließ Grün-Weiss nichts anbrennen. Blumberg hingegen hatte große Probleme in der Defensive, gerade die Sprintduelle für sich erfolgreich zu gestalten und irgendwie auch zu unterbinden. Besonders wenn die schnellen Gästeangriffe über Justin-Gill Reisner liefen, brannte es vor dem Kasten von Christopher Kirfe lichterloh. Reisner war es dann auch, der die Anzeigetafel in der 12. Minute auf 0:2 stellte. Ein unnötiger Ballverlust der Hausherren wurde zum Bumerang, den der Torschütze in Kaltschnäuzigkeit und Torjägermanier für sein Team erfolgreich ummünzte. Die Heimtruppe wackelte, weil die Grün-Weissen nicht lockerließen und dabei mit den sich nicht allzu häufig bietenden Möglichkeiten recht schlampig umgingen. Die BSV-Offensive hingegen zuckte nur sporadisch, wie bei dem Schuss von Justin Philipp Bosch, der GWA-Torsteher Dominik Vollmer zur Parade zwang (18.). Trotzdem führten die Gäste nach zwanzig Minuten mit 0:3 und dies auch absolut verdient. Den dritten Treffer hatte Nicolae Bors markiert, als wiederholt die letzte Hausherren-Reihe stümperhaft agierte und er mit seinem platzierten Schuss keine Fragen aufkommen ließ. Die Begegnung schien entschieden. Blumberg blieb weiterhin blass und konnte von Glück reden, in der Folgezeit nicht weiter unter die Räder gekommen zu sein. Den Hausherren-Lichtblick organisierte Ahrensfelde selber in Persona Mike de Rapper. Dessen Rückpass verunglückte bzw. verhungerte dermaßen, dass BSV-Stürmer Erik Krüger zum „Angespielten“ wurde und abgeklärt das 1:3 erzielte (35.). Für Blumberg war dies der Schalter zumindest in den Zweikämpfen angekommen zu sein und damit der Partie auch ein wenig Derby-Charakter verliehen zu haben.
Der zweite Durchgang wurde dann schnell zur Leidenszeit für die Hausherren. Mike De Rapper hatte in der 49. Minute seinen Fauxpas vergessen gemacht. Die Kugel in den Lauf gesteckt, vollendete er sehr besonnen zum 1:4. Auch Reisner machte wieder von sich reden, als er genau wie de Rapper das Spielgerät vorbei am armen Kirfe ins Netz bugsierte (51.). Die Partie war nun entschieden. Blumberg gab sich trotz der anbahnenden Derby-Schmach zumindest moralisch nicht geschlagen und versuchte das Komplett-Debakel irgendwie zu verhindern oder im Rahmen zu halten. Dies gelang auch recht erfolgreich bis zur 75. Minute. Eine Freistoß-Variante der Gäste aus dem rechten Halbfeld brachte das 1:6 und wurde im Nachgang besonders gefeiert. Oliver Kluschke hatte augenzwinkernd seinen Kollegen Tobias Berger an der Strafraumgrenze angespielt, der vollkommen frei keine Probleme hatte, den Ball unhaltbar zu versenken. Ahrensfelde kannte keine Gnade. Der eingewechselte Patrick Hilliger, eigentlich mit Torhüter-Genen ausgestattet, machte die siebente GWA-Bude. Dabei blieb er im ersten Versuch an Kirfes Händen hängen, setzte aber nach und drückte den Ball aus Nahdistanz über die Linie (80.). Den Abschluss des überzeugenden Ahrensfelder Auftritts setzte der ebenfalls eingewechselte Marcel Adamowicz. Auch er bewies Torjäger-Qualitäten, als er sich im Strafraum der Hausherren durchsetzte und erntereif vollendete (90.). „Wir sind personell schon arg gebeutelt und durch die erneuten Verletzungen wird die Spielerdecke noch dünner. Leider haben wir nicht so eine Kaderbreite wie Ahrensfelde. Mit dem Halbzeitergebnis wäre noch etwas möglich gewesen, doch nach den beiden Treffern kurz hintereinander war die Moral natürlich weg. Wir müssen das Ergebnis schnell aus den Köpfen bekommen, denn kommende Woche in Wandlitz wird es nicht einfacher. Dann muss man erst einmal schauen, wie sich die Mannschaft aufstellt“, so die Spielanalyse von Blumbergs Coach Dennis Greger. Ahrensfelde gehört nun definitiv zum Favoritenkreis der Liga. „Das sind wir sicherlich, trotzdem ist das nicht unser vorrangigstes Ziel. Sollte sich dies so ergeben, werden wir das natürlich mitnehmen“, kommentierte Marco Fiedler diesen Umstand.

Jarno Schimke war ein guter Spielleiter. Gerade in der ersten Halbzeit war er kaum gefordert, trotzdem bei Erfordernis präsent. Auch mit der zunehmenden Emotionalität konnte er gut umgehen. Trotzdem muss sich das Schiedsrichterkollektiv den Vorwurf gefallen lassen, das ständige sehr auffällige Lamentieren einer Person auf der Gästebank nicht unterbunden zu haben. Zumal sich in diesem Punkt eh die Frage stellte, ob alle Personen auf den Auswechselbänken im Spielformular erfasst und somit überhaupt berechtigt waren, dort Platz zunehmen.
Wem das Statistische zum Spiel interessiert, der sollte HIER nachschauen.
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