KREISOBERLIGA OHV/BAR, 8. Spieltag, SV Grün-Weiß Bergfelde – FSV Basdorf 5:0
Der lautstarke Jubelkreis der siegreichen Bergfelder kurz nach Spielende machte schon Eindruck und wirkte vor allem sehr überzeugend. Letzteres konnte man im Spiel aber nur im zweiten Durchgang beobachten. Denn mit dem Auftritt, auch der Basdorfer, vor dem Pausentee hätte man so ein klares Ergebnis kaum vorhersagen können.

Bei bestem Herbstwetter und „gepflegtem“ Kunstrasen begannen beide Vertretungen personal geschwächt mit einem schleppendem Aufgalopp. „Ohne fünf wurde das natürlich schwierig“, hatte Gäste-Trainer Marcel Teske im Nachgang analysiert und damit auf das fehlende Personal verwiesen. Dabei bestimmten seine Jungs die Anfangsminuten, in denen Bergfelde mit Passivität glänzte und die Gäste erst einmal machen ließ. So konnte der FSV den ersten Abschluss verbuchen, den Niklas Krause nach einem Eckball, dann von der Strafraumgrenze knapp rechts neben den Kasten setzte (2.). Nach gut zehn Minuten taute Grün-Weiß spürbar auf und machte in der 13. Minute die erste Torschuss-Ansage Richtung Gäste-Fraktion. Die Möglichkeit resultierte ebenfalls aus einem Eckball, der flach in den Rückraum gespielt wurde. Justin Wende nahm als Adressat genau Maß, verfehlte sein Ziel aber doch um einige Meter. Es blieb eine Partie auf Augenhöhe, mit dem Hauptaustragungsort zwischen den Strafräumen und dem Prädikat der schweren Kost. Zu sehr versuchten beide Vertretungen die Machtverhältnisse in die Klärung zu bringen und wirkten dabei irgendwie verkrampft und auch etwas planlos. Chancen, wie die von Marcel Weihrauch, der bei seinem platzierten Geschoss Pech hatte, dass ein Basdorfer Fuß den Einschlag verhinderte (16.) und dem Drehschuss von Justin Wende, der in den Armen von FSV-Keeper Tibor Kreiger landete (20.), hatten schon etwas Zählbares verdient. Auch der abgefälschte Lattentreffer durch Steven Schultz passte in die Grün-Weiße Chancen-Aufzählung (25.), doch irgendwie fehlte dem Ganzen die letzte Überzeugung. Basdorf hingegen verschenkte ebenfalls Potenzial in deren seltenen Angriffsbemühungen, weil man einfach nicht in der Lage war, Konsequenz und vor allem Genauigkeit in den Vorwärtsgang zu bekommen. Wie es für den FSV hätte gehen können, zeigte Mamoudou Camara in der 28. Minute. Über die linke Seite, technisch versiert kommend, legte er für Justin Anthony Küchler auf, der die Kugel dann kurz vor der Fünferkante verwertete und über den Kasten setzte.
Dass die Erkenntnisse der durchwachsenen Auftritte beider Vertretungen im Halbzeitgespräch ein Thema waren, konnte man zum Wiederanpfiff schon spüren. „Ich bin laut geworden und meine Wortwahl war sicherlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, hat aber schlussendlich Früchte getragen“, berichtete Dirk Opitz, der Trainer Hausherren mit breiter Brust. Vier Minuten dauerte es nur, bis Justin Wende zum ersten Mal zuschlug. Dabei hatte er schon das Glück eines Goalgetters, dass er Nutznießer eines stark gehaltenen ersten Versuches wurde, dann goldrichtig stand und den Nachschuss unhaltbar versenkte. Für die Spannung in der Partie war der Treffer natürlich ein Segen. Denn Basdorf schrieb sich in der Folgezeit sichtbar auf die Fahne, nicht als Verlierer nach Hause zu fahren. „Schlussendlich fehlte uns heute auch die Qualität, die Partie noch umzubiegen“, nannte Teske einen der Hauptgründe für den Niedergang und hatte damit kein Blatt vor dem Mund genommen. Während die Gäste immer wieder Versuche starteten, mit langen Bällen zu operieren und damit kaum Wirkung erzielten, kam Grün-Weiß immer besser, vor allem strukturierter, in die Partie. Zwar hatte Camara in der 53. Minute den Ausgleich auf den Schlappen, scheiterte aber aus spitzem Winkel an SV-Torhüter Roman Große. Dessen Abwehr beförderte den Ball ans Quergebälk und zurück in den Fünfmeterraum, in den sich dann kein Basdorfer fand, um den Ball irgendwie in die Verwertung zu bringen. Die Tore schossen jetzt die Hausherren und legten sich damit nun resignierende Gäste zurecht. Marcel Weihrauch erhöhte auf 2:0 und dies leicht Glück behaftet. Das feine Anspiel brachte ihn ins Laufduell und zum Torschuss, bei dem Kreiger zwar noch seine Finger dran hatte, aber schlussendlich zu sehen musste, wie sich das Spielgerät über ihn hinweg ins Tor senkte (66.). In Sachen Ausbeute folgte jetzt die Zeit des Justin Wende, der in Stürmermanier einen lupenreinen Hattrick hinlegte (74., 86., 89.). Das 3:0 leitete Steven Schultz mit einem feinen Pass ein, den Wende schnörkellos und ohne Abwehrmöglichkeit per knackigem Schuss in eine ausgiebige Jubelarie ummünzte. Das Tor veränderte die Gemengelage nun endgültig zu Gunsten der Hausherren. Basdorf musste schon aufpassen, nicht gänzlich ins Debakel zu rutschen. Dabei konnte man schon vom Gäste-Glück reden, dass Justin Wende insgesamt nur vier Mal zugeschlagen hatte, obwohl mit der indessen sehr rigiden Gegenwehr der Gäste wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Dirk Opitz war schon stolz auf seine Truppe. „Personell waren wir nicht bestbesetzt. Ich fand aber schon, dass wir im zweiten Durchgang hervorragend gespielt haben und das, was in der Halbzeit angesprochen, auch konsequent umgesetzt wurde.“ „Aber bei aller Euphorie, das alles geht gegen den Abstieg und nur gegen den Abstieg“, betonte Opitz noch einmal das klare Saisonziel. Marcel Teske rätselte in seiner Spielbetrachtung schon ein wenig, warum es momentan, neben der Personalmisere, nicht so ganz rund läuft. „Es hilft ja nichts, wir werden auf jeden Fall weiterarbeiten. Ich denke schon, dass wir auf dem richtigen Weg sind,“ zeigte er sich trotz der klaren Niederlage positiv gestimmt.

Referee Oliver Michalczyk war im Zusammenspiel mit seinen beiden Assistenten Lucas Maximilian Grimm und Lothar Damrow ein guter Leiter. Die Basics, wie Körpersprache, Regelkenntnisse und deren Umsetzung, sowie der Umgang unter- und miteinander, brachten dem jungen Schiedsrichter viele Pluspunkte ein. Leider hatte seine Leitung aber auch Ecken und Kanten. Wie die beiden weg gepfiffenen klaren Vorteilssituationen gegen die Basdorfer, die verständlichen Unmut zeigten (30., 31.). Auch die emotionalen Phasen im zweiten Durchgang hätten besser gehändelt werden können. Aber wie so oft, spricht man hier von fehlender Erfahrung, welche man der noch jungen Schiri-Karriere zugestehen sollte.
Die Statistik zum Spiel findet man hier.
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