KREISLIGA OST, 10. Spieltag, SpG Biesenthal/Grüntal – SV Rot-Weiß Werneuchen 2:3
Es geht spannend zu im Kampf um den Platz an der Sonne in der Kreisliga Ost. Werneuchen nimmt alle drei Zähler mit nach Hause und bleibt weiterhin dran am Staffelfavoriten aus Finowfurt. Biesenthal/Grüntal, als Mitkonkurrent, muss hingegen erst einmal den Mund abwischen und zukünftig zu sehen, dass man weiterhin in der Spur bleibt. In einem waren sich beide Mannschaftsverantwortlichen nach Spielende aber einig. Rot-Weiß Werneuchen konnte sich den Titel als verdienten Sieger einheimsen.

Die Partie begann bei bestem Herbstwetter und sich sehr gut präsentierenden Rasenverhältnissen mit Gästen, die früh erste Ausrufezeichen setzten. Allein die Qualität im Vorwärtsgang mit ansehnlichem Kurzpassspiel hinterließ bei der Spielgemeinschaft sichtbare Spuren. „Werneuchen war einfach griffiger“, hatte Heimtrainer Christopher Knoll in seiner Spielanalyse hervorgehoben und damit auch die Chancen-Hoheit in der Anfangsviertelstunde gemeint. „Wir konnten uns bei unserem Keeper bedanken, dass wir noch im Spiel waren“, legte er noch nach. Gerade die Doppelchance in der 9. Minute, als Jan Drehmann nach einem Eckball mit der Stirn SpG-Schlussmann Lukas Schönhoff prüfte und nach einem langen Einwurf der nächste Kopfball per Glanztat entschärft werden konnte, ließ die Hausherren schon tief durchatmen. Ein Freistoß aus halblinker Position bereitete dann das verdiente 0:1 vor. Der erste Versuch blieb noch in der Mauer hängen, aber der Nachschuss von Jonas Voigt, noch abgefälscht, zappelte dann unhaltbar im Netz (14.). Werneuchen blieb am Drücker und kam keine sechzig Sekunden später zur nächsten Großchance. Ein Schuss aus der zweiten Reihe ließ Schönhoff prallen. Jonas Voigt hatte nachgesetzt und konnte die Kugel vor dem Eingreifen des Keepers erreichen. Schlussendlich versagten ihm die Nerven, als er den Ball neben das Tor spitzelte. Ein Konter der Hausherren, der mit einer Eingabe, welche Hugo Eugen Volkmer nur knapp verpasste, ließ die Knoll-Truppe erwachen (17.). Denn die Folgezeit gehörte eindeutig der Spielgemeinschaft. Die Partie mutierte nun zu dem, was ein Spitzenspiel ausmachen sollte. Intensität und knackige Zweikämpfe, alles auf Kante gestrickt, aber fast immer im sportlich fairen Bereich. Während die Hausherren in der Anfangsphase der Partie im Abwehrbereich und auch in der Spieleröffnung reichlich Fehler produzierten, wechselten diese Mängel indessen in die Rot-Weißen Reihen. Doch zwingendes sprang für die SpG nicht heraus. Da waren die Gäste in den wenigen Kontersituationen wesentlich gefährlicher unterwegs, mussten sich aber schon den Vorwurf gefallen lassen, in der Zielregion zu schlampig agiert zu haben. Nach gut einer halben Stunde konnte Werneuchen etwas durchatmen und sich mehr Entlastung auf die eigene Fahne schreiben. In der 33. Minute lag der Ausgleich in der Luft. Nick Vollmer hatte sich in der rechten Strafraumhälfte durchgesetzt und kam auch zum Abschluss. Simon Brunkal, der Gäste-Torsteher, hat sich beim Herauslaufen breit gemacht und damit den Schuss abwehren können. Vollmers nächste Möglichkeit wurde auch nicht verwertet, als ihm der Kopfball nach einer Freistoßflanke misslang (34.). So blieb die Partie in der Qualität nicht hochklassig, aber immens spannend. Halbchancen der Hausherren und sporadische Rot-Weiße Konter, gepaart in, mit Hingabe geführten Zweikämpfen, bestimmten bis zum Halbzeitpfiff die Szenerie.
Die Gemengelage änderte sich zum Wiederbeginn kaum. Das erste Feuer legte Biesenthal/Grüntal im Gästestrafraum. Werneuchen kam einfach nicht in die konsequente Klärung und hatte dabei Glück, dass die Versuche immer an eigenen Körperteilen abprallten (48.). Die Gäste zeigten sich in diesem Punkt nach dem Halbzeitbeginn zielstrebiger. Ein Ballverlust der Hausherren wurde in einen Durchstecker auf Jonas Voigt umgemünzt. SpG-Keeper Schönhoff entschied sich zu spät dem vermeintlichen Schützen entgegenzulaufen, wurde umspielt und musste schlussendlich zu sehen, wie die Kugel die Torlinie überquerte (51.). Die Folgezeit blieb zäh, aber immer noch spannend. Nick Hayn machte dann in der 68. Minute die Partie noch knackiger. Fast aus dem Nichts zog er einfach mal aus zwanzig Metern ab und ließ den Ball mit hoher Geschwindigkeit, unhaltbar in der Kategorie „Sehenswerter Strahl“, einschlagen. Das Momentum gehörte nun der Heimtruppe. Dies mündete im Ausgleich, den Hugo Eugen Volkmer nach einem Eckball von der linken Seite per Kopfball erzielte (71.). Der Platz bebte in der Folgezeit förmlich, weil jetzt auch Emotionen Einzug gehalten hatten. Nicklichkeiten und auch verbale „Nettigkeiten“ zwangen Schiedsrichter Bernd Marggraf immer mehr auf den Plan. Dieser hatte aber nicht immer die richtige Antwort parat, was dem Spielfluss durch einige Diskussionsrunden-Unterbrechungen nicht guttat. Die Spielgemeinschaft betrieb viel Aufwand, der nur selten zum zwingenden Abschluss reichte. So versuchte sich wiederholt, vielversprechend Hugo Eugen Volkmer aus der zweiten Reihe mit knackigem Geschoss, welches nur knapp das Quergebälk ins Aus passierte (75.). In der 85. Minute hatte dann Werneuchens Jonas Voigt seinen „Man of the Match“ Auftritt. Mit höchster Qualität nagelte er das Spielgerät nach eingeleitetem Konter aus zwanzig Metern in den linken Angel. Zwar hatte Schönhoff die Finger noch dran, aber wirklich haltbar war der Treffer nicht. Die Schlussminuten, insbesondere die Nachspielzeit, waren dann geprägt von Emotionen und unnötigen Rudelbildungen. Schlussendlich beendete Marggraf die Partie mit im Anschluss feiernden Gästen. „Wir waren dran, den dritten Treffer zu machen. Es war aber schon so, dass uns der Zugriff auf die zweiten Bälle gefehlt hat und die fünfzig-fünfzig Situationen alle gegen uns waren. So geht der Werneuchen Sieg schon in Ordnung“, fasste Christopher Knoll die Partie aus seiner Sicht zusammen. Sein Gegenüber, Rot-Weiß-Coach Peter Lüdeke, war natürlich oben auf, aber auch kritisch in seiner Analyse. „Leider haben wir uns nach dem Anschlusstreffer selbst in die Bredouille gebracht. Chancen waren genug da die Partie vorher zu entscheiden. Das ist aber unser Manko, weshalb wir oft auch mit dem Chancentod in Verbindung gebracht werden. Am Ende ist es egal, wir haben gewonnen. Und darüber bin ich sehr glücklich. Wir wollen weiterhin oben mitspielen und schauen mal, was am Ende dabei herauskommt.“

Das Schiri-Team unter der Leitung von Bernd Marggraf und seinen Assistenten Nick Maiwald, und Maximilian Martin Träger hatte in dieser Partie keinen leichten Stand. Gerade der Referee muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in der Wertung weder Fisch noch Fleisch erreicht zu haben. Den Spielern und auch den Trainern fehlte eine sichtbare Linie bzw. Orientierung in der Spielleitung, welche den Verlauf der Begegnung hätte positiv beeinflussen können. So schwankte der Entscheidungsbereich von zu langer Leine, die nachvollziehbar Emotionen hervorrief, zu übertriebener Kleinlichkeit, die ebenfalls den Probanden negativ aufstieß. Die Versuche, Konflikte in der persönlichen Schlichtung zu lösen, sind zwar löblich und haben anfangs auch gefruchtet. Aber gerade in der Endphase der Partie, in der einigen schon die Sicherungen durchbrannten, wäre in der Vergabe der persönlichen Strafen mehr Konsequenz erforderlich gewesen. Erfahrung ist halt nicht alles …, welche die beiden jungen Assistenten noch sammeln müssen und auch werden.
Die Statistik zum Spiel findet man hier.


















































































