KREISOBERLIGA OHV/BAR, 12. Spieltag, SV Grün-Weiß Bergfelde – FSV Basdorf 2:2
Unteres gegen oberes Mittelfeld lautete die tabellarisch gesehene Ansetzung in der Kreisoberliga. Nüchtern betrachtet blieb dieser Sachstand nach Spielschluss unverändert. Eine Punkteteilung, welche gerade den Hausherren negativ aufstoßen musste, weil schlussendlich viel mehr drin gewesen war.

Bei bestem Wetter, mit kaum Wind und viel Sonnenschein, entwickelte sich eine Partie, die bei Temperaturen wenig über dem Gefrierpunkt, kaum jemanden erwärmen konnte. Gerade die ersten zehn Minuten waren geprägt von Zerfahrenheit und Spielunterbrechungen, die verletzungsbedingt daherkamen. Zwar bestimmten die Gäste das Spielgeschehen, mehr aber auch nicht. In der 13. Minute brannte es dann zum ersten Mal im Bergfelder Strafraum lichterloh. Schlussendlich fand sich kein Basdorfer, der mit Kaltschnäuzigkeit bewaffnet war und zumindest den Versuch startete, den Ball auf das Tor zubringen. Knapp sechzig Sekunden später verteilte die Bergfelder Abwehrriege dann ein vorweihnachtliches Gastgeschenk. Ein langer Einwurf von der linken Seite bereitete die FSV-Führung vor. Dabei mutierten Versuche, die Angelegenheit per Kopfball zu klären, in Ballweiterleitungen zum Basdorfer Jason Eissrich, der sich seinerseits dafür bedanke und die Kugel vollkommen frei in die Maschen drückte. Die Qualität der Begegnung wurde in der Folge nicht besser. Intensiv war es zwar, aber der schnelle Wechsel des Ballbesitzes brachte keine Ruhe in die Begegnung. Den ersten Versuch, ein heimisches Rauchzeichen zu setzen, unternahm Philip Opitz. Doch sein Schuss landete genau in den Armen von Gäste-Keeper Andre Jeremiasch (17.). Auch der Versuch, den Marcel Weihrauch Richtung Basdorfer Tor absendete, war nicht von großer Gefährlichkeit getragen (18.). Mitte der Halbzeit kam Grün-Weiß besser in die Partie, doch mehr als ein paar angehauchte Halbchancen sprangen nicht heraus. Die Partie schleppte sich, weil auch Basdorf in der Zielregion kaum nennenswert unterwegs war. Ein Flugball in den Gästestrafraum ließ die Emotionen hochkochen. Bergfeldes Aktive hatten ein Handspiel gesehen und lautstark moniert. Schiedsrichter Milan Malios zögerte in seiner Entscheidung, zeigte dann aber auf den Strafstoßpunkt. Eine schwammige Entscheidung, die definitiv nicht jeder Referee so getroffen hätte. Philip Opitz übernahm das Geschäft und ließ Jeremiasch im Gästekasten keine Abwehrchance (28.). Doch die Gäste-Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Ein Eckball von der linken Seite erreichte Max Prollius am langen Pfosten, der sträflich ungedeckt das Spielgerät mit der Stirn über die Linie bugsierte (31.). Die Restzeit des ersten Durchganges bescherte beiden Torstehern eine unbeschäftigte Zeit, weil die Kollegen es einfach nicht auf die Reihe bekamen, Ruhe und Kontrolle ins eigene Spiel zu bringen und auch kreativ in den Vorwärtsgang zu kommen.
„Es war schon sehr laut in der Kabine und für die Spieler sicherlich auch nicht ohne, was dort angesprochen wurde. Schlussendlich habe ich die Jungs aber nicht verloren“, hatte Bergfeldes Coach Dirk Opitz im Nachgespräch auf die Frage nach der Halbzeitansprache geantwortet. Zwar zeigten die Anfangsminuten kaum Veränderungen in den Machtverhältnissen, doch mit zunehmender Dauer übernahm die Optiz-Truppe von Leidenschaft geprägt, immer mehr die Initiative. Auch die Chancen häuften sich und ließen den Ausgleich in der Luft liegen. Marcel Weihrauch hätte in der 69. Minute den Ausgleich erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Per Konter wurde ihm der Ball in den Lauf gesteckt, doch sein Schuss war dann zu unplatziert und wurde von Jeremiasch per Fußabwehr entschärft. Noch in gleicher Minute will es der eingewechselte Steven Schultz sehenswert machen. Doch an seinen platzierten Schuss aus der zweiten Reihe bekam der Basdorfer Keeper noch seine Fingerspitzen und lenkte den Ball an die Querlatte, von wo er zurückspringend keine Verwertung fand. Schultz ließ kurz danach wieder das Aluminium wackeln, als er zu sehr Maß nahm und den linken Pfosten traf (71.). Basdorf wackelte mächtig und fiel dann in der 76. Minute. Eine Angriffswelle der Hausherren wurde schlampig verteidigt, weil man es einfach nicht schaffte, die Kugel aus dem drückenden Verkehr zu bringen. Julian Baersch nahm sich sein Bergfelder-Herz, drückte einfach mal aus dem Gewühl heraus ab und konnte damit eine Feierrunde zum hochverdienten Ausgleich für sein Team organisieren. Grün-Weiß ließ nicht locker und lief natürlich Gefahr, in Konter zu laufen. Doch Basdorf schaffte es nicht, die seltenen Entlastungsangriffe konsequent in die Zielregion zu bringen. Die Heimführung lag förmlich in der Luft, mit der Möglichkeit durch den ebenfalls eingewechselten Mert Cetin, der vollkommen blank das Kunststück vollbrachte, die Kugel über den Kasten der Basdorfer zu semmeln (78.). Praktisch im Gegenzug hätte die erneute Gästeführung fallen müssen. Timo Herrlich bekam den Ball nach einem Tempovorstoß über die rechte Seite an der Fünfergrenze hervorragend aufgelegt. Ihm versagten aber die Nerven, als er das Spielgerät knapp neben den Pfosten setzte (80.). Die Partie war jetzt intensiv und auch von Emotionen geprägt, weil Schiedsrichter Malios bei Letzterem anteilig nicht immer die richtigen Entscheidungen traf. Bergfelde war weiterhin dem Siegtreffer näher als die Gäste. Doch fehlte ihnen auch das Schussglück, wie beim Freistoß, getreten von Philip Opitz, der platziert getreten nur den linken Pfosten traf (86.). „Die zweite Halbzeit hat das gezeigt, was Bergfelde ausmacht. Gänsehaut, mit dreimal Aluminium und leider ein verwehrter klarer Elfmeter. Schlussendlich muss man aber sagen, dass wir die Tore machen müssen. Mit den Chancen sind wir zu schludrig umgegangen. Nach der Pause, so fand ich, war es ein gutes Kreisoberligaspiel. Zwar nicht die ganz große Klinge, aber das hat Spaß und mich zufrieden gemacht“, so Dirk Opitz kurz nach Spielende. Basdorfs Trainer Simon Dächsel war nicht unglücklich über das Endergebnis. „Wir haben einen Punkt gewonnen, eindeutig. Wir haben Spieler in unseren Reihen, die lange nicht mehr im Einsatz waren und Kunstrasen ist für uns auch etwas Seltenes. Man muss den Bergfeldern aber auch zugestehen, dass sie das richtig gut gemacht haben. Der Druck war groß, damit sind wir nicht mehr klargekommen. Besonders die Nummer 26 (Steven Schultz) hat uns schon sehr vor Probleme gestellt.“

Schiedsrichter Milan Malios hatte es gerade im zweiten Durchgang nicht leicht. Bestückt mit guten Basics, wie Körpersprache und Präsenz in Spielnähe, schaffte er leider nicht, die zunehmenden Emotionen in ruhige Bahnen zu lenken. Er versäumte es auch den Spielern einen roten Faden mitzugeben, nach welchen Kriterien er Vergehen im Zweikampfverhalten und dessen Intensität bewerten möchte. Die Spannbreite zog sich von extrem langer Leine mit klaren ungeahndeten Foulspielen und kleinen Vergehen im Oberkörperbereich, die unverständlicherweise unterbunden wurden. Auch das oft zu späte Pfeifen nach Vergehen war eine Ursache für Reklamationen und Emotionsausbrüchen. Wie beim vermeintlichen Handelfmeter, der bedauerlicherweise den Hauch vermittelte, auf die Gebärden der Heimmannschaft reagiert zu haben. Der junge Referee wird hoffentlich seinen Erfahrungsschatz aufgefüllt haben und dies in den kommenden Partien positiv in die Umsetzung bringen. Das Zeug zu einem überzeugenden Spielleiter hat er allemal.
















































































