Es hätte ein „Wenn und Aber und Eigentlich“ Spiel sein können. Doch die Tabellenkonstellation war für die Gäste aus der Oberhavel zu sehr Richtung Wunder gestrickt, sodass man trotz des Auswärtserfolges nun den schweren Abstiegsgang in die Landesliga antreten muss. Für Einheit, die personaltechnisch nicht aus dem Vollen schöpfen konnten, denen aber laut Vorstandsmitglied Danny Groß „genug gesunde Akteure zur Verfügung standen“, war die Niederlage natürlich nicht das, was man sich zum letzten Saisonspiel am Bernauer Wasserturm vorgestellt hatte. „Dies war heute wieder ein Spiegelbild der gesamten Saison“, so TSG-Coach Nico Thomaschewski kurz nach Spielende. „Wir sind das klar spielbestimmende Team und nutzen einfach unsere Chancen nicht. Trotzdem sehe ich über die Saison eine klare positive Entwicklung der Mannschaft. Am Ende sind wir aber tabellarisch gesehen unter unseren Möglichkeiten geblieben. Und danach wird man nun mal abgerechnet“, so sein Fazit für die abgelaufene Spielzeit.

Die Partie brauchte, wie eigentlich immer auf dem Bernauer Kunstrasen, keine Aufwärmphase. Nach zwei Minuten war Gäste-Keeper Leon Dietrich das erste Mal gefordert. Ein Freistoß, den Fabian Buzdayev aus gut dreiundzwanzig Metern direkt auf den Kasten brachte, wehrte Dietrich mit guter Parade zur Ecke ab. Der daraus folgende Eckball von der rechten Seite zwang den Torsteher zum nächsten Eingreifen. Julian Graf war am langen Pfosten mit dem Kopf zur Stelle, doch diese Aktion war zu unplatziert und landete in den Armen von Dietrich (3.). In der 8. Minute zappelte das Spielgerät im Einheit-Kasten. Eine Kette von Unkonzentriertheiten und Lethargie im Zweikampfverhalten der Hausherren begünstigte das 0:1. Altlüdersdorf konnte über mehrere Stationen ohne große Gegenwehr den Ball an der Strafraumgrenze durchkombinieren. „Fuß vor“, war die lautstarke Anweisung von Thomaschewski an seine Hintermannschaft, die diese nicht umsetzte und schlussendlich einen Schuss aus dem Rückraum zuließ, den Ricky Okai Djan, wie abgefälscht, im Netz unterbrachte. Die Partie lebte in der Folge ausschließlich von der Spannung. Zwar übernahm Einheit immer mehr die Regie, doch auch wie das Gästeteam agierte man fehlerbehaftet, was die Begegnung schon oft sehr hektisch wirken ließ. Dem Fernschuss, den Bernaus Felix Glöckner in der 14. Minute abließ, folgte abgewehrt ein Eckball und daraus folgend eine hochprozentige Möglichkeit. Dabei zeigte sich Paul Peschke schon recht kläglich, als er es aus zwei Metern nicht schaffte, den Ball irgendwie über die Linie zu bringen. Die Gäste hingegen zuckten nur noch sporadisch in der Offensive und nutzten dabei das lapidare Abwehrverhalten der Hausherren rigoros aus. Eine Ecke, getreten von der rechten Seite, rauschte halbhoch in den Strafraum, wo Tobias Voelkel, vollkommen blank, nur noch den Fuß hinhalten brauchte und das nüchterne 0:2 herstellte (24.). Bernau arbeitete in der Folge am eigenen Torerfolg, doch die Strichliste der liegengelassenen Möglichkeiten, welche nebenbei erwähnt auch Nico Thomaschewski für sich führte, wurde immer länger. Fehlende Gallig- und Kaltschnäuzigkeit und zum Teil auch Verkomplizierung der Angriffsbemühungen verhinderten den Anschlusstreffer und auch einiges mehr.
Mit dem Wiederanpfiff zog die Partie noch einmal an. Einheit wollte mehr und brachte dies auch spürbar auf den Platz. Rasse und Leidenschaft hatte sich nun zwischen den Strafräumen breitgemacht und Bernau auch einiges an Möglichkeiten präsentiert. „Bei der sechzehnten Chance habe ich aufgehört zu zählen“, so der Bernauer Trainer in seiner Spielanalyse, was die Ladehemmungen seiner Truppe klar widerspiegelte. Denn das war das Manko, welches seine Mannschaft einfach nicht ablegen konnte. Altlüdersdorf hielt mit allem, was man hatte, dagegen und schaffte es, wenn auch nur sporadisch, per Konter gefährlich zu sein. Doch auch denen fehlten die entscheidenden Qualitäten, um mit dem dritten Treffer die Fronten endgültig geklärt zu haben. So wurde es in der Nachspielzeit für Sekunden noch einmal spannend. Ein Freistoß, den Paul Peschke sehenswert ins linke obere Dreieck setzte, brachte Hoffnungen, wenigstens noch ein Remis zu erreichen (90.+2). Keine Minute später eröffnete ein langer Ball dem eingewechselten Altlüdersdorfer Mehmet Tunay die klare Möglichkeit, den Deckel auf die Partie zu setzen. Vorbei an Heimkeeper Lukas Schönhoff kam er nicht mehr zum Abschluss, schaffte es aber abgedrängt, die Kugel in den Rückraum zu bringen. Dort war sein Kollege Niclas-Florian Junge mitgelaufen, der seinerseits das leere Tor vor sich hatte und nur noch einschieben brauchte.
Bernau: Lukas Schönhoff – Julian Graf (59. Lucas Steinert), Paul Peschke, Fritz Söllner, Timm Gromelski, Mario Farruku, Fabian Buzdayev, Felix Glöckner, Tom Schneider, Artur Sajfutdinov (59. Viacheslav Veybert), Frederick Fiebig
Altlüdersdorf: Leon Dietrich – Wesam Bakar, Yildirim Kaan Bektas, Sven Marten (46. Mehmet Tunay), Patrik Zilahi, Can Cehnioglu (90. Güney Erdogan), Tobias Voelkel (46. Niclas-Florian Junge), Ricky Okai Djan (66. Hakan Demirel), Finn Wozniak, Serkan Karasu, Lukas Lurea (70. Cliff Boanu)
Schiedsrichter: Eric Tegge (Im Handling der Partie war der Referee für die Spieler und Mannschaftsverantwortlichen in einigen Situationen schwer zu greifen und verursachte damit einiges an nachvollziehbarem Unverständnis. Gerade im ersten Durchgang wurden unverständlicherweise eigentlich klare Vergehen für die Verursacher gewertet. So wurde das im Grunde souveräne Auftreten des Schiedsrichters in einer nicht schwer zu leitenden Partie etwas geschmälert.)
SRA: Mathias Hoppe, David Schrödter
Zuschauer: 64
(Hinweis: Die Fotos sind in zwei Galerien aufgeteilt.)
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Foto-Galerie 2:






















































