POKAL DER LANDRÄTE OHV/BAR, 1. Runde, BSV Rot-Weiß Schönow III – SV Blau-Weiß Ladeburg 0:4

Ladeburg springt mit dem Erfolg über die neu gegründete Dritte der Rot-Weißen Schönower mit einem klaren und eindeutigen Satz in den Lostopf zur nächsten Kreispokal-Runde. „Ich muss aber ehrlich gestehen, dass der Sieg doch schon ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen ist“, sagte Gäste-Trainer Ronny Musterer kurz nach Spielende, der mit Christopher Knoll gleichberechtigt, so wurde betont, die Ladeburger Geschicke zukünftig leiten wird. Thomas Falkenthal, das „Sprachrohr“ der vierköpfigen Trainer-Gruppe der Schönower, sah dies im Nachgang genauso wie Musterer und war mit dem Auftritt seiner Truppe trotz der Niederlage sichtbar zufrieden. „Das war heute schon eine etwas zusammengewürfelte Mannschaft. Es sind ja noch in den Ferien und da ist urlaubsbedingt der eine oder andere einfach nicht da. Aber mit diesem Problem hatte Ladeburg ja ebenfalls zu kämpfen“, erklärte er die personellen Umstände, die aber umso mehr erstaunt machten, dass seine Jungs so engagiert zu Werke gingen und auch für eine positive Resonanz sorgten.

Dabei begann die Partie doch sehr zurückhaltend und abtastend. Den ersten Aufreger gab es nach fünf Minuten. Schönow hatte die Kugel lang auf den Weg gebracht und mit Robin Waidick auch einen Adressaten gefunden. Waidick legte die Kugel am herauslaufenden Gäste-Keeper Alexander Berth vorbei und wurde in der Abwehraktion des Keepers unsanft von den Beinen geholt. Ein Strafstoß, der sicherlich seine Berechtigung gehabt hätte, doch der Pfiff des jungen Referees Hugo Dittmann blieb aus. Die Situation war dann so ein wenig als Startschuss zu werten. Blau-Weiß nahm zunehmend das Zepter in die Hand und erzielte durch eine Eckballflanke die frühe Führung. Torschütze war Pascal Lutze, der einlaufend, vollkommen frei per Kopf einnetzte (9.). Die Gäste hatten jetzt alles im Griff. Keine sechzig Sekunden später zelebrierte Ladeburg im Vorwärtsgang „Caro einfach“: Diagonalpass auf die rechte Seite, Flanke auf den langen Pfosten, nur Pascal Lutze stach nicht so richtig. Denn dessen Schuss war zu unplatziert, um die Schönower Hintermannschaft zu überwinden. Blau-Weiß arbeitete weiter an der Ergebnisverbesserung, doch mehr als ein paar Halbchancen sprangen nicht heraus. Rot-Weiß hingegen kam nur selten zur Entlastung. So versuchte sich Mattias Ewert mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, der schlussendlich leichte Beute für BW-Torsteher Berth wurde (18.). Mitte der Halbzeit ließ die Kontrolle der Gäste immer mehr nach, sodass die Heimmannschaft sich bis zur Augenhöhe in die Begegnung hineinarbeitete. Ladeburg wirkte nun viel zu pomadig und ideenlos und konnte eigentlich glücklich sein, dass Schönow mit den Angeboten, zum Teil auch Geschenken, nur wenig anzufangen wusste. Die Phase nach einer halben Stunde offenbarte schon Mängel, wie Fehlpässe auf beiden Seiten, was der Partie, trotz Intensität, wenig Qualität vermittelte. Ladeburg war indessen die Mannschaft, die versuchte mit Kontern zum Erfolg zu kommen. Schludrigkeit war aber das ausbremsende Prädikat, welches auch zur neuen Dritten passte. Trotzdem war das Spiel nicht uninteressant. Das Mittelfeld war umkämpft und aus dem „Bernauer Speckgürtel-Derby“ wurde zwischenzeitlich ein ordentlicher Pokal-Fight. Blau-Weiß offenbarte, gerade bei Standards, wie Ecken und weit ausgeführten Einwürfen, große Zugriffsmängel. Doch der BSV konnte weiterhin daraus kein Kapital schlagen. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte Schönows Robin Waidick per Kopf nach einer Ecke, fand aber in BW-Keeper Berth seinen Meister, der mit guter Parade die Situation entschärfte (45.+1).

Zum Wiederanpfiff änderte sich die Gemengelage kaum. Die Gäste waren zwar wieder besser im Spiel, mehr aber auch nicht. Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld brachte dann die erste gefährliche Ladeburger Möglichkeit. Den Ball, geschlagen auf den langen Pfosten, verwerte Diego Dziemballa per Kopf und prallte mit RW-Torsteher Lieke zusammen, der zusätzlich mit dem Pfosten kollidierte und länger behandelt werden musste (53.). Blau-Weiß wusste nur selten zu überzeugen. Wenn es dann mal schnörkellos und schnell vorwärtsging, war dies fast immer von einem Torerfolg gekrönt. Wie in der 57. und 77. Minute. Beide Male ging es über die rechte Seite bis zur Grundlinie, dann der Pass in den Rückraum und ein Flachschuss ins Netz mit folgendem Torjubel. Erst war der eingewechselte Chris Heinick zur Stelle, dann tat es ihm Philipp Noack gleich. „Genauso wollen wir Fußballspielen. Nur ist uns das heute viel zu selten gelungen“, haderte Musterer ein wenig mit dem Auftritt seiner Jungs. Die Messen waren mit dem 0:3 gesungen. Trotzdem gab die Schönower Dritte nicht auf und hinterließ für den allerersten Auftritt einen guten Eindruck. Über das 0:4 in der Nachspielzeit, erzielt durch Timo Lübke (90.+1) freute sich sein Trainer am meisten und attestierte dem Jungen eine sehr gute Leistung.

„Wir schauen jetzt mal von Spiel zu Spiel und dann, was zum Ende der Hinrunde hrauskommt. Erst dann werden wir unsere Ziele definieren“, ließ Ronny Musterer einen kleinen Blick in die Ladeburger Glaskugel gewähren. Sein Schönower Trainerkollege Thomas Falkenthal hingegen sieht die Mannschaft noch voll im Aufbau. „Ich bin erst einmal froh, dass wir so gut mithalten konnten. Das haben wir so nicht erwartet. Ein wenig Lehrgeld haben wir aber auch gezahlt. Wir wollen denen erst einmal eine Heimat geben, die nicht regelmäßig trainieren können. Diese Spieler sollen nicht durch das Raster fallen, unser Bestreben ist die Spieler im Verein halten.“          

Schönow III: Rene Lieke – Martin Fuchs (69. Linus Krüger), Jonas Brülke, Tobias Schirmer (61. Tim Schönhoff), Robert Scholz, Adrian Alich (57. Felix Lehmann), Matthias Ewert, Andreas Huguenin, Brian Joschko, Robin Waidick, Robert Mäcke

Ladeburg: Alexander Berth – Steven Krause (83. Christopher Knoll), Diego Dziemballa, Justin Weiß, Chris Heinick, Jose Miguel Fuentes Vera, Jannis Zenser, Mikel Nitsche, Timo Lübke, Pascal Lutze (Philipp Noack), Romano Fieting

Schiedsrichter: Hugo Dittmann (Solide Leistung, ohne persönliche Strafen auskommend, in einer Partie, welche zum größten Teil fair verlief. Man hätte sich etwas mehr Mut in der 5. Spielminute gewünscht, den fälligen Foulstrafstoß zugeben. Beide Vertretungen hätten diese Entscheidung auch so unterschrieben.)

Zuschauer: 34

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