
Eigentlich hatte ich ja vor in meinen „„Memories of Barnim Rasenballsport“ die zeitliche Reihenfolge einzuhalten. Dies ist mir aber schon am Anfang meiner Serie leider nicht ganz gelungen. So war ich schon am Vortag der Partie RW Schönow gegen Lok Frankfurt bereits in Bernau unterwegs. Dort „verbarrikadierte“ sich die Landesliga-Truppe von Grün-Weiss Ahrensfelde gegen den FSV Bernau, welcher nach der eigens beschlossenen und angelegten finanziellen Daumenschraube und den daraus resultierenden personellen Massen-Abgängen so etwas wie einen Neuanfang hinlegen wollte. Dieser ging zumindest vom Ergebnis her, erst einmal in die berühmte Hose.
Testspiel, Samstag, 27.07.2019 – Anstoß 13:00 Uhr, FSV Bernau – SV 1908 „GRÜN-WEISS“ Ahrensfelde 0:1
Während der FSV Bernau in zwei absolvierten Testspielen jeweils eine Niederlage hinnehmen musste, zeigt Ahrensfelde, bis auf einen Ausrutscher, weiterhin positiv die Krallen. Tom Heidemeier, als neuer Bernauer Verantwortlicher, war trotz des Misserfolges nicht groß enttäuscht, sondern äußerte sich in seiner Analyse eher realistisch „Wir haben heute den nächsten Schritt gemacht, waren über die gesamten neunzig Minuten spielbestimmend, leider haben wir uns nicht belohnt. Es fehlt uns schon noch einiges in der Abstimmung.“ Sein Gegenüber, Gästetrainer Sven Orbanke, fasste die Partie hingegen recht kurz zusammen. „Das Beste war das Ergebnis und dass wir heute in der Abwehr recht solide unterwegs waren. Offensiv war das zu wenig, da verlange ich einfach mehr.“ Gerade in den Anfangsminuten offenbarten sich die Abstimmungsprobleme der Hausherren und dies besonders in der Defensive. Schon in der zweiten Minute musste FSV-Keeper Danny Kempter im Rauslaufen Kopf und Kragen riskieren, nach dem sich zwei seiner Vorderleute gegenseitig über den Haufen rannten und Ahrensfeldes Torgarant Patrick Hamel fast in Schussposition kam. Mit dem nächsten Gästeangriff fiel auch das Tor des Tages. Bernau hatte einen Eckball in den Sand gesetzt und musste schließlich einem langen Ball hinterherlaufen, den Hamel in Stürmermanier im Eins gegen Eins an Kempter zum 0:1 vorbeischob (4.). In der Folgezeit fand die Truppe aus der Hussitenstadt immer besser in die Partie und übernahm nun auch die Kontrolle. Grün-Weiss bereitete dieser Umstand aber keine großen Probleme, da Bernau im Vorwärtsgang nicht gerade einfallsreich und auch im Anspiel oft zu ungenau agierte. Unansehnlich war das Vorgetragene keineswegs, was der Partie fehlte, waren ganz einfach zwingende Strafraumszenen und Tore. Während das Gästeteam im Angriff immer blasser wurde, kam Bernau wenigstens zu ein paar Halbchancen. Den gefährlichsten Abschluss hatte Lucas König aus halbrechter Strafraumposition, doch Tim Reuter brachte reaktionsschnell seine Hände nach oben und lenkte damit das platzierte Geschoss aus der Gefahrenzone (15.). Bis auf den Freistoß, den Damir Coric über die Mauer hinweg auf die Oberkante des Quergebälks setzte, hatte der erste Durchgang keine nennenswerten Abschlüsse mehr zu bieten. Zum Wiederanpfiff wechselte Bernau reichlich durch und übernahm nun noch stärker das Zepter, mit dem mangelnden Resultat, dass sich vor dem Ahrensfelder Kasten kaum etwas änderte. Zwar erhöhte sich die Anzahl der Abschlüsse, aber das Grün-Weisse Bollwerk, welches sich nun mit noch größerer Leidenschaft präsentierte, hielt weiter stand. Alexander Schadow hatte dabei wohl den größten Riesen, als Ahrensfeldes Keeper schon geschlagen war und der eingewechselte Thomas Illig kurz vor dem Einschlag das Spielgerät aus der Gefahrenzone beförderte (54.). Grün-Weiss wankte mit zunehmender Dauer schon gewaltig und konnte sich am Ende schon als glücklicher Sieger bezeichnen. „Wir müssen weiterarbeiten, das ist gerade mit den vielen jungen Spielern ein Prozess. Für Antrew Lubega als Neuzugang, der heute als einzige Spitze eingesetzt war, war es natürlich sehr schwierig. Da passen die Laufwege noch nicht, das braucht halt seine Zeit. Für mich ist das hier schon ein wenig Neuland, ich habe in dieser Liga lange nicht gearbeitet, sondern nur von ganz weit außen beobachtet. Für eine Prognose ist es einfach noch zu früh, wir müssen schauen, wie wir aus den Startlöchern kommen.“ so Tom Heidemeier, der schon noch reichlich Arbeit vor sich hat.
FSV Bernau: Danny Kempter – Richard Bergmann, Damir Coric, Marcus da Silva Freitas, Philipp Pönisch, Antrew Lubega, Tassilo Mahnke, Marinko Becke, Lucas König, Leonnel Noukimou, Andy Madjouka – eingewechselt: Jerome Miracho, Omid Saberdest, Lennart Ivehls, Philipp Wannke, Philipp Marcel Schmid, Milos Savkovic, Alexander Schadow
Ahrensfelde: Tim Reuter – Nick Meißner, Leandro Weber, Alexander Kaatz, Patrick Hamel, Blenard Colaki, Marc-Nelson Grzyb, Loris Bethke, Florian Redder, Maximilian Hecker, Pascal Klinkmann – eingewechselt: Felix Grünwald, Eduard Demcenko, Thomas Illig, Jefferson Santana Junior
Schiedsrichter: Toni Bauer (Joachimsthal)
Zuschauer: 55 (bei freiem Eintritt)