„Memories of Barnim Rasenballsport – Part 5“

Auch in einem freundschaftlichen Vergleich gibt es Emotionen …

Mein fünfter Einsatz führte mich in den Speckgürtel von Eberswalde. Die kleine und gemütliche Anlage in Spechthausen versprüht schon familiären Flair und Bodenständigkeit, was auch der Verein nach seinem freiwilligen Abstieg in die Kreisklassenebene vorlebt. „Kleine Brötchen backen“ und vor allem Spaß haben, sind die Devisen der sympathischen Gemeinschaft.

Testspiel, Samstag, 03.08.2019 – Anstoß 15:00 Uhr, SV Waldhof Spechthausen – 1. FC Finowfurt 1:2

Im Testspiel zweier Aufsteiger unterliegen die Waldhöfer dem Kreisoberliga-Neuling aus Finowfurt am Ende recht unglücklich. Für Kai Rohrbeck war es im Übrigen das letzte Mal, dass er als FC-Trainer die Bank drückte, für ihn wird in Zukunft Frank Gartzke die Geschicke der Finowfurter leiten. „Ich werde persönlich etwas kürzertreten, bleibe dem Verein aber erhalten.“ so sein kurzes Statement, was auch in der Spielanalyse nicht viel länger ausfiel. „Die erste Halbzeit war in Ordnung, im zweiten Durchgang haben wir keinen Fußball mehr gespielt.“ Die Partie begann sehr nervös und zerfahren. Während Spechthausen viel Leidenschaft an den Tag legte und damit die leichten Qualitätsmängel kaschierte, versuchte Finowfurt mit ruhigem Aufbauspiel die Kontrolle zu übernehmen, was auch nach gut 10 Minuten gelang. Doch im Vorwärtsgang blieb vieles Stückwerk. Gerade in Strafraumnähe nahm die Präzision der Anspiele merklich ab, so dass es nur sporadisch zwingend wurde. Waldhof agierte mit „Karo einfach“ über lange Bälle und kam eher durch Zufälligkeiten zum Abschluss. Die erste nennenswerte Möglichkeit hatten dann die Gäste durch Sascha Ehling, dessen Geschoß von der Strafraumkante das Quergebälk schon mächtig wackeln lies (12.). In der Folgezeit zog die Partie merklich an. Waldhof ackerte, kam zu ein paar Halbchancen und verteidigte mit viel Engagement. Finowfurt hingegen zeigte schon eine gewisse Grundqualität und höhere Spielanteile, schaffte es aber nicht, dies in klare Ergebnisse umzumünzen. Das 0:1 durch Robert Wehde, der am Strafraum den Ball in den Lauf gespielt bekam, zwei Haken schlug und sehenswert vollendete, war schon verdient, aber letztendlich zu wenig, um den klaren Klassenunterschied auf den Rasen zu bekommen (37.). Neuzugang Amir Kitieny Tunje, gekommen von Lok Eberswalde, brachte dann die ersten Emotionen in die Partie. Vollkommen unnötig räumte er an der Außenline seinen Gegner nach Ballblockade ab und zog sich damit den verständlichen Unmut einiger Gästespieler zu (43.). Schiedsrichter Henryk Maron reagierte recht unpopulär und schickte Kitieny Tunje in eine zehnminütige Auszeit auf die Bank. Zum Wiederanpfiff hatte sich Spechthausen noch einmal eingenordet und legte nun noch mehr Leidenschaft in die Waagschale. Den berechtigten Elfer, zu dem Ricardo Senf kurz hinter der Strafraumlinie regelwidrig von den Beinen geholt wurde, verwandelte Dominik Hochreuther sehr souverän und leitete damit eine spannende Phase ein (54.). Waldhof schnupperte nun immer stärker an der kleinen Sensation und kam zu sehr guten Chancen. Doch gerade in diesen Situationen fehlte ihnen der 56 Tore-Mann der letzten Saison, Vitali Beimler. So probierten Mairbek Timirbulatov in einer Doppelchance (58.), Mario Heide per Kopfball (76.) und Ricardo Senf das Ergebnis verdient in die Höhe zu schrauben, doch am Ende jubelten die Gäste. Tim Westerkamp holte in einem der seltenen Gäste-Angriffe den Hammer raus und knallte die Kugel aus 22 Metern nach Querablage unhaltbar in die Maschen (83.). Spechthausens Trainer Roland Klatt, der mit Eik Löffler ein gleichberechtigtes Duo bildet, sah einen guten Auftritt seiner Truppe. „Bei uns fehlten acht Stammkräfte, so haben wir noch nie zusammengespielt. Wir müssen wachsen, denn wir werden ja auch alle nicht jünger. Das war schon so in Ordnung.“ Auf die Frage nach dem Blick in die neue Saison zeigte sich Klatt dann schon sehr fokussiert: „Nach dem freiwilligen Neustart im letzten Jahr in der 2. Kreisklasse wollten wir gleich wieder aufsteigen. Das ist ja recht eindrucksvoll gelungen. Wir schauen in der kommenden Spielzeit schon ins obere Tabellenfeld und sehen uns dort auch ankommen. Eines ist aber fakt – sollten wir wiedererwartend zum Aufsteiger werden, nehmen wir dieses Recht nicht wahr. Wir sind ein kleiner Verein, machen hier alles in Eigenregie, für uns ist der Zusammenhalt ganz wichtig. Ich denke, dafür ist die 1. Kreisklasse genau die richtige Liga.“ Im Übrigen sieht er den freiwilligen Kreisliga-Absteiger aus Blumberg als Staffelfavoriten.

Spechthausen: Tom Freund – Matthias Jäpel, Dominik Hochreuther, Danny Becker, Amir Kitieny Tunje, Andreas Krüger, Mairbek Timirbulatov, Roger Schönwetter, Ricardo Senf, Marcel Miserius, Erik Müller – eingewechselt: Mario Heider, Sebastian Fechner, Marcel Grzonka

Finowfurt: George Burghause – Jan Smolka, Tim Westerkamp, Sascha Ehling, Alexander Targatz, Ümit Kaya, Michael Lindt, Niklas Duklau, Robert Wehde, Paul Schuster, Ulf Wollschläger – eingewechselt: Jose Diego, Kevin Domroes

Schiedsrichter: Henryk Maron (Schorfheide)

Zuschauer: 58 (bei freiem Eintritt)

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