
Samstag, 22.08.2020 – Anstoß 15:00 Uhr
„Standort-Bestimmung und ein Treffen Alter Bekannter“ war das Motto für beide Teams am ersten Spieltag der Landesklasse Nord und nach der längeren Auszeit, verursacht durch „Corona“. „Ich bin gerade pappesatt“, so Eintracht Trainer Matthias Händler kurz nach Spielende. „Gartz hat wirklich nicht viel fürs Spiel getan. Die kommen in der ersten Halbzeit zweimal vor unser Tor und führen 2:0. Wir schenken die Tore aber auch zu einfach her und Gartz hat sich im Endeffekt sehr abgezockt präsentiert. Uns hat heute ganz einfach die letzte Konsequenz gefehlt.“ Dabei waren die Vorzeichen in personeller Hinsicht vor Spielbeginn auch nicht die Besten. Zumal sich Pascal Sorgatz beim Warmmachen an der Wade verletzte und ebenfalls ausfiel. „Wir hatten eigentlich nur einen Wechselspieler auf der Bank und müssen nun noch zusätzlich auf Jungs aus unserer Zweiten zurückgreifen, die am Mittag in Velten schon im Einsatz waren und sich erst nach Spielbeginn einfinden werden“, war die Begründung für sein nicht bestes Gefühl zur anstehenden Partie. Diese brauchte im Übrigen keine Aufwärmzeit. Obwohl die Gäste mit einer verstärkten Abwehrformation der Eintracht zu Beginn das Leben schwer machten, war die Begegnung nicht unansehnlich. Wandlitz probierte viel, hatte auch das Mittelfeld größten Teils für sich gebucht, doch Richtung Gartzer Gehäuse lief nicht viel zusammen. So fiel das 0:1 fast aus dem Nichts. Ein Einwurf mit folgender Verlängerung zur freistehenden Tor-Garantie, in Persona von Nico Wendlandt, der keine Mühe hatte das Tor zu erzielen, brachte den aus Eintracht Sicht ernüchternden Rückstand (10.). Nur sechs Minuten später war Wendlandt wieder zur Stelle, als er zum Abstauber wurde. Ein abgewehrter Schuss aus der zweiten Reihe landete genau vor seinen Füßen und mit cleverer Körperdrehung schlussendlich im Tor. Wandlitz war keineswegs geschockt und setzte in der Folge weiterhin auf Offensive. Doch bis zum ersten gefährlichen Abschluss der Hausherren dauerte es ganze zweiundzwanzig Minuten. Ron Kruggel versuchte es mit einem Heber und verfehlte den Kasten nur um Zentimeter, als der Ball über die Latte ins Aus ging. Mit der zweiten Eintracht-Möglichkeit fiel dann der Anschlusstreffer. Dabei hatte Adrian Fischer all seinen Mut zusammengenommen und aus zwanzig Metern in halblinker Position abzogen und unhaltbar im rechten oberen Eck getroffen (25.). Ein Konter in der 36. Minute über Marcel Petrahn, dessen Flanke von der rechten Seite beim mitgelaufenen Manuel Thomas und von dessen Fuß im Netz landete, fand wegen Abseits sehr zur Verwunderung aller Wandlitzer keine Anerkennung. Die Proteste waren berechtigt, da Thomas sich beim Absetzen der Flanke definitiv nicht im Abseits befand. Die Halbzeitführung der Gäste war nicht unverdient, zumal sich bis zur Pause noch zwei sehr gute Möglichkeiten zum Ausbau der Torausbeute ergaben. Das schwüle Klima drückte im zweiten Durchgang auf das konditionelle Vermögen, was sich nun vornehmlich auf Wandlitzer Seite in Konzentrationsschwächen auswirkte. Eintracht kam verstärkt in gute Abschlusspositionen, gab diese aber zu einfach her. Fehler im Anspiel und bei der Ballannahme, ein Auftritt, der schon in „Mut der Verzweiflung“ mündete, machten die Hoffnung auf ein glückliches Ende zunichte. Erschwerend kam hinzu, dass Gartz zum dritten Mal zugeschlagen hatte. Ein Konter über Patrick Böst, dessen Flanke am langen Pfosten auf Jakub Mielniks Stirn seinen Adressaten fand, brachte letztendlich das unhaltbare 1:3 (55.). Doch die Messen waren noch nicht gesungen. Wandlitz stürmte, kam zu guten Möglichkeiten und litt aber weiterhin an der eklatanten Konzentrationsschwäche. Die angekündigte dreiminütige Nachspielzeit war schon überschritten, da verschaffte Paul Roller seinen Kollegen noch einen Bärendienst. Roller, der im Übrigen schon über die gesamte Spielzeit mit dem Referee Redebedarf hatte, ließ sich vor einer Freistoßausführung im Gartzer Strafraum zu einer scheinbar unüberlegten und versteckten Aktion hinreißen. Schiedsrichter Martin Krause konsultierte seinen zweiten Assistenten, der Rollers Vergehen gesehen hatte. Rote Karte war die Konsequenz und der Eintrag auf dem Spielberichtsbogen wird laut Aussage des Spielleiters eine Tätlichkeit sein (90.+4). Matthias Händler reagierte über diesen Umstand verständlicherweise wütend. „Das wird er mir erklären müssen. Gerade sein Ausfall bei unser momentan schlechten Personalsituation. Zumal er mich, zusammen mit Dennis Plaumann, nächste Woche vertreten sollte. Daraus wird ja nun nichts werden. Diese ständigen Diskussionen mit dem Schiri schaden nicht nur seinem, sondern auch unserem Spiel.“
Wandlitz: Dominique Michael Adam – Jan Großer, Marcel Petrahn, Dennis Plaumann, Adrian Fischer, Nico Rücker 68. Jan Ole Grapentin), Paul Roller, Manuel Thomas, Ron Kruggel, Felix Fritzsche, Kevin Schwabe (80. Johannes Pietschke)
Gartz: Andy Ludwig – Fabian Schünemann, Markus Jenek, Martin Lenke, Tommy Wohlleben, Patrick Böst, Andreas Achterberg (78. Jan Stockfisch), Nico Wendlandt, Sascha Spann (43. Jakub Mielnik), Eric Lindow, Mateusz Krol
Schiedsrichter: Martin Krause
Zuschauer: 65