„Memories of Barnim Rasenballsport – Part 9“

Eine Reise nach Wandlitz zum Fußball lohnt sich immer. Besonders wenn die Landesklassen-Truppe der Eintracht ihren Auftritt hat. Und oftmals ist es so, dass man sich als Sympathisant der Heimelf den Eintritt sparen könnte und erst zur zweiten Halbzeit erscheinen sollte. Auch in dieser Partie war es genau so, Halbzeit eins gehörte klar den Gästen, den zweiten Durchgang konnte die kampfstarke und vor allem auch sehr emotional auftretende Eintracht eindeutig für sich verbuchen.

2. Spieltag, Landesklasse Nord, Samstag, 24.08.2019 – Anstoß 15:00 Uhr,1. FV Eintracht Wandlitz – FC Falkenthaler Füchse 1994 3:3

Wandlitz und Falkenthal, jeweils mit einem Sieg in die Saison gestartet, trennen sich in einer interessanten, aber nicht sehr hochklassigen Landesklassenpartie am Ende gerecht unentschieden. In zwei grundverschiedenen Halbzeiten hätte aber jede Vertretung die Partie für sich klar entscheiden können, wenn nicht sogar müssen. „Ein 3:3 hätte ich vorher unterschrieben, und jetzt eigentlich auch.“ so Hannes Krämer, der Coach der Füchse, kurz nach Spielende. Denn seine Jungs wirkten in Halbzeit eins wesentlich gefestigter und vor allem strukturierter mit einem sichtbaren Plan. Wandlitz hingegen agierte verunsichert, nervös, schon eher wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Besonders in der Defensivarbeit wurde fast jeder Angriff der Gäste zur Zittereinlage. Schon allein, wenn Falkenthal im Vorwärtsgang lange Bälle auf die schnellen Außen Kenny Lange und Toni Schindler sendete, brannte es lichterloh. Das 0:1 entstand aus einem kurzgespielten Eckball und folgender Flanke, die Toni Schindler per Kopf vollkommen frei ins Netz streichelte (8.). Sechs Minuten später lag der Ball zum zweiten Mal im Eintracht-Kasten. Kenny Ladewig, der Gäste-Unruheherd von der rechten Außenbahn und im Sprint kaum zu stellen, flankte zwar nicht gefährlich, aber so ausreichend, dass der mitgelaufene Robert Reimann frei einschieben konnte. Für die Eintracht sah es nicht gut aus, denn in der Folgezeit war die Truppe von Matthias Händler nicht in der Lage einen nennenswerten Torschuss abzugeben, geschweige die einfach gestrickte Gästestrategie der Diagonalanspiele auf Schindler und Ladewig zu unterbinden. Da half auch nicht das Strafstoßtor zum 1:2 durch Adrian Fischer in der 18. Minute, nachdem Florian Liebich kurz hinter der Strafraumgrenze regelwidrig am Schuss gehindert wurde. Die Verunsicherung blieb allgegenwertig. Falkenthal hatte weitere gute Möglichkeiten, ein höherer Zwischenstand von Vier oder Fünf zu Null wäre locker möglich gewesen. So konnte man sich auf Wandlitzer Seite schon glücklich schätzen, dass nur noch Kenny Ladewig einen Konter zum 1:3 abschloss und nicht mehr passierte. „Ich bin in der Kabine schon sehr laut geworden. Das was wir in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, war wirklich grottenschlecht.“ erklärte Händler den nun folgenden Wandel seiner Jungs. Zusätzlich nahm er in der Abwehrriege noch einen Tausch vor, in dem er den stark schwächelnden Fabian Liebich gegen den baumlangen Felix Fritzsche auswechselte. Diese Maßnahme fruchtete und brachte wieder mehr Stabilität in die Defensive. Auch in der Körpersprache stimmte es wieder. Paul Roller in vorderster Front und Dennis Plaumann im Mittelfeld spornten spielerisch und verbal ihre Kollegen immer wieder an. Binnen fünf Minuten hatte die Eintracht das 2:3 hergestellt. Der lange Ball auf Marcel Petrahn, bei dem die Gäste ein klares Abseits monierten, und dessen unhaltbarer Abschluss ließ die Brust der Barnimer Vertretung nun richtig anschwellen (50.). Eine doch recht unübersichtliche Situation im Füchse-Strafraum, bei der Paul Roller im Zweikampf scheinbar zu stark körperlich attackiert wurde, bewertete Referee Wilko Witte als ausreichend, um einen Strafstoß zu verhängen. Felix Fritzsche traute sich, versenkte die Kugel souverän und leitete damit eine spannende Schlussphase ein (55.). In der Folgezeit häuften sich als unangenehme Nebenschauplätze auch Foulspiele, gepaart mit reichlich Emotionen, die teils taktischer Natur waren, aber oft auch einen konditionellen Hintergrund hatten. Wandlitz hatte nun fast alles im Griff und blieb aber in der Chancenverwertung unter den eigenen Möglichkeiten. Allein Paul Roller hätte mit drei guten Möglichkeiten zum Matchwinner avancieren können. Falkenthal wankte und musste wohl der guten ersten Halbzeit physisch Tribut zollen, schaffte es aber letztlich wenigstens den einen Punkt mit in die Oberhavel zu nehmen. „Wir haben hier oft in der Vergangenheit in den Schlussminuten verloren. Deshalb bin ich im Endeffekt zufrieden,“ sagte Krämer im Nachgespräch. Händler hingegen war schon etwas angesäuert und wusste nicht so richtig, wie er die Partie einordnen sollte. „Wir haben so viele einfache Sachen in der ersten Halbzeit falsch gemacht und viel zu kompliziert gespielt. Nach der Pause lief es dann besser, wir waren viel zielstrebiger und vor allem konzentrierter unterwegs. Da hatten wir doch noch Glück, dass es zum Unentschieden gereicht hat, obwohl ein Sieg möglich gewesen wäre. Aber den möchte ich eigentlich nicht einfordern.“  

Wandlitz: Dominique Michael Adam – Steffen Philipp Hennig, Jan Großer, Marcel Petrahn, Dennis Plaumann, Roman Schmidt, Adrian Fischer (80. Andreas Baumann), Nico Rücker (87. Manuel Thomas), Paul Roller, Florian Liebich (46. Felix Fritzsche), Ron Kruggel

Falkenthal: Rico Raupach – Jonathan Koch, Philipp Benthin, Maximilian Koch, Kenny Ladwig (90. Julian Weber), Nico Raupach (56. Arthur Losensky), Toni Schindler, Christopher Franz, Robert Reimann, Hannes Theel (72. Alexander Presch), Steven Herfort

Schiedsrichter: Wilko Witte (Nauen)

Zuschauer: 75

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