„Memories of Barnim Rasenballsport – Part 22“

Kreispokal…, für mich ein interessanter Wettbewerb. Aber durch die Teilnahme der Landesklassenvertreter kommt dieser Wettkampf nicht bei allen so gut an. Für die Partie in Zepernick traf dies gar nicht zu, zumal zwei Teams aufeinander trafen, die in ihren Klassen zu den Favoriten zählen durften. So hatte das Spiel alles zu bieten, was man sich für einen Pokalfight erhofft.

Kreispokal OHV/BAR, Achtelfinale, Samstag, 16.11.2019 – Anstoß 14:00 Uhr, SG Einheit Zepernick – FSV Schorfheide Joachimsthal: 2:1 (nach Verlängerung)

Ganze 120 Minuten benötige das Spitzenspiel im Kreispokal-Achtelfinale, um schlussendlich den Sieger der Begegnung zu ermitteln. Erst in der Verlängerung fielen die Tore, die den Zepernickern, sicherlich etwas glücklich den Einzug in die nächste Runde gewähren. Dirk Opitz, der Trainer des Spitzenreiters der Kreisoberliga, musste auf einige Stammkräfte verzichten und sah sein Team vor der Begegnung schon in der Außenseiterrolle und betonte dabei, definitiv nicht tiefstapeln zu wollen. Sein Gegenüber Sven von Pruschak konnte hingegen aus dem Vollen schöpfen und war eigentlich nur überrascht, dass die Partie auf den kleinen Zepernicker Kunstrasen verlegt wurde, obwohl das grüne Geläuf auf dem Hauptplatz einen guten Eindruck machte. Die Begegnung brauchte keine Aufwärmphase und hatte in der Folge alles zu bieten, was sich die anwesenden 161 Zuschauer sicherlich erhofften. Intensität, Rasse, Leidenschaft, Emotionen und auch der Versuch Fußball spielen zu wollen, hob die Partie in eine ansprechende Qualität. Chancenkreationen blieben aber weitestgehend aus, was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Den ersten nennenswerten Auftritt hatte Zepernicks Fabian Kobel, als er sich beim Zweikampf mit Sebastian Temma im eigenen Strafraum auf der linken Seite etwas ungeschickt anstellte und den quirligen Gäste-Younster regelwidrig zu Fall brachte. Lucas Schmidt übernahm die Verantwortung für den fälligen Elfer, schoss den Ball halbhoch Richtung rechten Pfosten, wo sich Einheit Keeper Steve Jarling hin orientierte und die Kugel mit guter Parade entschärfte (9.). Einen Bärendienst, der seine Truppe ab der 20. Minute in Unterzahl agieren ließ, erteilte Moritz Fedder. Er trat nach einem Ballverlust nach und bekam dafür in aller Konsequenz von Schiedsrichter Sven Roden den Roten Karton gezeigt. In der Folge zog die Begegnung noch mehr an, die Zweikampfhärte nahm zu, was den Referee immer mehr in den Fokus brachte. Der hatte offensichtlich nicht seinen besten Tag erwischt und mit reichlich, auch berechtigter Kritik zu kämpfen. Die Qualität der Partie schrumpfte mit zunehmender Zeit, weil viele Nicklichkeiten zu Unterbrechungen mit anschließenden Diskussionsrunden führten und den Spielfluss lähmten. Nach dem Wiederanpfiff hatte Einheit seine beste Phase, als Alexander Knappe den langen Patrick Kain zweimal per Flanke bediente und der schon recht kläglich die Ballannahme zum Abschluss in den Sand setzte (50., 52.). Die Unterzahl der Gäste brachte den Hausherren keine sichtbaren Vorteile. Joachimsthal hatte aber die Qualität und übernahm nun mehr und mehr das Zepter. Deren „Offensiv-Rasselbande“ rief zum Sturmlauf auf und scheiterte einige Male am hervorragend aufgelegten Einheit-Keeper Jarling oder auch an der eigenen Verspieltheit. Zepernick rettete sich in die Verlängerung und ging kurz nach Wiederanpfiff in Führung. Patrick Kain, der sich nach einem Freistoß im Luftkampf noch im erlaubten Maße Platz verschaffte, war mit dem Kopf zur Stelle, um vielumjubelnd einzunetzen (96.). Ein schmeichelhafter Foulstrafstoß, der die Emotionen noch einmal richtig hochkochen ließ, brachte das 2:0 und somit eine Vorentscheidung. Alexander Knappe trat an und verlud Schorfheides Keeper Fabian Schröder, der dadurch keine Abwehrchance hatte (103.). Zwar kam der Landesklassenvertreter noch zum Anschlusstreffer in der 119. Minute durch Dennes Giernoth, doch der insgesamt schwache Schiedsrichter ließ keine Nachspielzeit mehr zu, obwohl diese auf jeden Fall gerechtfertigt gewesen wäre. „Wir haben hier heute ganz einfach verloren, weil wir zu wenig Tore geschossen haben“, fiel das kurze Statement von Gäste-Coach Sven von Pruschak aus. „Trotzdem finde ich, dass wir ein ganz starkes Spiel gemacht haben“, legte er noch nach. Dirk Opitz war natürlich stolz auf seine Jungs. „Das war ein Sieg der Moral. Wir haben nicht das Pokalspiel gewonnen, sondern eine Schlacht für uns entschieden. Man hat heute ganz klargesehen, dass, wenn wir nicht alle an Bord haben, der Anschlusskader ebenfalls seinen Mann stehen kann. Das ist eine ganz tolle Truppe.“  

Zepernick: Steve Jarling – Eric Schneider, Philip Opitz, Lesley Park, Fabian Kobel (108. Bruno Koster), Benedikt Schickram (92. Maruis Honeck), Dennis Grybowski, Patrick Kain, Alexander Knappe, Karsten Zootzky (111. Antoni Gröning), Niklas Liebenthal

Joachimsthal: Fabian Schröder – Christopher Krumnow, Kilian Haß, Niclas Philip Zameit, Moritz Fedder, Tobias Fischer (106. Sven Musolf), Kenny Seidel (73. Dennes Giernoth), Marius Martin Falk (68. Willi Adler), Sebastian Temma (83. Kevin Brauner), Benjamin Ehrlich, Lucas Schmidt

Schiedsrichter: Sven Roden (Hammer)

Zuschauer: 161

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