
Eine lange Hinrunde ging zu Ende und die Hoffnung auf ein weiteres Wandlitzer Spektakel blieb leider in den miserablen Wetter- und Platzbedingungen stecken. Auch wenn es zeitweise „Strippen“ regnete, konnten zumindest ein paar sehenswerte Treffer den Nachmittag erträglicher machen.
15. Spieltag, Landesklasse Nord, Samstag, 30.11.2019 – Anstoß 13:00 Uhr, 1. FV Eintracht Wandlitz – SC Victoria 1914 Templin 2:3
Mit einer etwas glücklosen, aber nicht unverdienten Heimniederlage verabschiedet sich Eintracht Wandlitz in die Saisonhalbzeit und überwintert in der Tabellenmitte auf Platz 8. Beide Teams beklagten vor der Partie große Personalsorgen, so dass die Erwartungshaltungen dem tristen Wetter angepasst waren. Die Anfangsphase bestimmte auf beiden Seiten die Sicherheit in den eigenen Reihen und offensiv vorrangig das Operieren mit langen Bällen. Ansehnlich war das Ganze nicht und noch zusätzlich zum Qualitätsverlust reihten sich Mengen von Fehlabspielen und Ungenauigkeiten im Anbringen der Diagonalbälle. In punkto Halbchancen verzeichneten die Gäste im ersten Durchgang die größere Anzahl. Eintracht hingegen hatte die etwas klareren Möglichkeiten. Pascal Böß kam zum ersten guten Abschluss, hatte aber Pech, dass ein Gästefuß dazwischen sprang (15.). Aus dem anschließenden Eckball entsprang die nächste Möglichkeit für die Eintracht. Steffen Philipp Hennig sein Schuss aus guter Position zischte aber knapp am Tor vorbei. Die Gäste aus der Uckermark blieben weiterhin das etwas aktivere Team und kamen immer wieder zu Chancen, wie in der 24. Minute durch Felix Schoof, dessen Schuss Steffen Philipp Hennig gerade noch so mit langem Bein abwehren konnte (24.). Wandlitz Betreuerstab hatte den Pausentee schon eingeschenkt, da zappelte die Kugel doch noch im eigenen Kasten, denn ein Eckball der Händler-Elf wurde zum Bumerang. Florian Eisner wurde in Anschluss an diesen mit langem Ball bedient und scheiterte am glänzend reagierenden Florian Schweitzer. Doch Schweitzers Vorderleute bekamen den Ball nicht entscheidend geklärt und mussten schlussendlich zuschauen, wie David Tii einen Sonntagsschuss herausholte und aus 20 Metern ins rechte obere Eck traf (45.). Mit dem Wiederanpfiff wurde die Begegnung besser. Wandlitz nun wesentlich aktiver, belohnte sich mit dem Ausgleich, erzielt durch Paul Roller. Ein Abstoß der Gäste wurde per Kopfball durch Steffen Philipp Hennig postwendet Retoure geschickt und landete beim Torschützen, der nicht lange fackelte und stramm einnetzte (54.). In der Folgezeit hatte Wandlitz seine beste Phase und schnürte das Gästeteam schon merklich ein. Chancen die Partie zu drehen, waren vorhanden. Victoria hingegen konterte nur noch sporadisch und blieb dabei aber nicht ungefährlich. Allein schon die Rettungsaktion von Schweitzer im Eins gegen Eins mit Florian Eisner hätte einen erneuten Rückstand bedeuten können (68.). Doch Wandlitz schaffte die Wende mit einem Treffer der kurioser Art. Pascal Sorgatz hatte aus der zweiten Reihe abgezogen. Kevin Franzen, der Keeper der Gäste, konnte den Ball nicht unter Kontrolle bringen, so dass Nico Rücker eigentlich schon einschussbereit am Ball war und wegrutschte. Franzen wollte nachfassen, was auch nicht gelang und so wurde Manuel Thomas zum vielumjubelten Abstauber (72.) Doch die Freude der Hausherren hielt nur vier Minuten. Markus Schauseil nutze eine Unachtsamkeit der Eintracht Defensive und knallte den Ball unhaltbar in die Maschen. Keines der Teams wollte sich mit der Punkteteilung begnügen. In der 80. Minute trat Gästekapitän Johannes Collin zum Freistoß an und zirkelte den Ball aus 18 Metern über die Mauer unhaltbar unter die Latte. Wandlitz setzte in den Schlussminuten alles auf eine Karte, verlor mit Steffen Philipp Hennig, der taktisch foulte und mit Ampelkarte runtermusste, auch noch einen der wenigen Lichtblicke der Partie (90.). Victoria schleppte sich durch die Schlussminuten, hätte per Konter noch erhöhen können und dürfte am Ende gegen nie aufsteckende Wandlitzer den Dreier mit nach Hause nehmen. „Ich denke schon, dass der Sieg nicht unverdient war. Wir waren die etwas aktivere Mannschaft und hatten mehr Chancen. Mit der Hinrunde bin ich nicht unzufrieden. Wir hatten reichlich Abgänge, da passt der jetzige Tabellenplatz“, so Gästetrainer Alexander Trapp im Auswertungsgespräch. Eintrachts Übungsleiter Matthias Händler schien in seiner Analyse schon enttäuscht. „Wir haben aus meiner Sicht mehr fürs Spiel getan, leider aber keine richtigen Chancen rausgespielt. Am Ende fangen wir zwei Sonntagsschüsse. Wir wollten die Hinrunde unter den Top Five abschließen, das ist uns nun leider mit der heutigen Niederlage nicht gelungen.“
Wandlitz: Florian Schweitzer – Steffen Philipp Hennig, Johannes Pietschke, Adrian Fischer, Max Heyne, Pascal Sorgatz, Nico Rücker, Paul Roller, Manuel Thomas, Kevin Schwabe, Pascal Böß (90. Philipp Ertelt)
Templin: Kevin Franzen – Oswaldo Proenca, David Tii, Matthias Böge, Johannes Collin, Jalalodin Arabzada, Felix Schoof (86. Christopher Klatt), Florian Eisner (90. +2 Fabian Eisenecker), Markus Schauseil, Christoph Barth, Denny Zabel
Schiedsrichter: Alexander Trapp-Staack (Berge)
Zuschauer: 20