
Ein freundschaftlicher Vergleich, der „weder Fisch noch Fleisch“ präsentierte und am Ende zwei völlig bediente Trainer zurückließ.
Testspiel, Samstag, 15.02.2020 – Anstoß 13 Uhr, SG Einheit Zepernick – 1. FV Eintracht Wandlitz 5:2
Eine Woche bevor der Ligaalltag mit dem Rückrundenstart wieder Ernst macht, schlägt der Kreisoberligist Einheit Zepernick den Landesklassenvertreter aus Wandlitz schon erwartungsgemäß und dann auch noch recht deutlich. Denn die bisherigen Ergebnisse der Gäste in den Vorbereitungsspielen ließen nichts Gutes erahnen. So hatte auch Zepernicks Coach Dirk Optiz von diesem Mangel erfahren und das Fenster vor der Partie geöffnet, um sich verbal weit aus diesem heraus zu lehnen. “Wir werden heute schon ein Zeichen an die Ligakonkurrenz senden“, waren seine Worte, doch da hatte er die Rechnung ohne die Gäste gemacht. Denn Eintracht begann kuragiert, mit frühem Pressing und einen gewissen Zug zum Tor. Dies behagte der Opitz-Truppe überhaupt nicht, die fast die gesamte erste Halbzeit brauchten, um überhaupt einen Fuß in die Begegnung zu bekommen. Zwar überrannte Wandlitz die Einheit nicht, hatte aber drei gute Möglichkeiten, um mit einem sicheren Vorsprung in die Pause zu gehen. So stand es nach 45 Minuten 1:1, durch Tore von Pascal Böß (19.) und Atze Renner, der mit seinem Treffer zumindest den schwachen Auftritt seiner Truppe moralisch etwas entschärfte (44.). Zum Wiederanpfiff änderte sich das Bild komplett. Erkennbar hatte Wandlitz schon im ersten Durchgang bei einigen Akteuren konditionellen Verschleiß zu vermelden, der sich nun im weiteren Verlauf auf fast alle Spieler verteilte. So hätte die Zepernicker Truppe eigentlich leichtes Spiel gehabt, schaffte dies zwar optisch in Überlegenheit umzumünzen, aber ohne zu überzeugen. Das Attraktivitäts-Level der Partie blieb zäh und so musste ein berechtigter Foulstrafstoß den nächsten Treffer der Heimelf vorbereiten. Alexander Knappe wurde in die Hacken getreten, der dann die Verantwortung übernahm, um seine Truppe auf die Siegerstraße zu bringen (50.). Die einzige Chance der Gäste führte dann zum zwischenzeitlichen Ausgleich, den Pascal Böß erzielte (65.). In der Folge kam die Zeit des Zepernicker Duo’s, mit Vorbereiter Benedikt Schickram und Vollstrecker Alexander Knappe, der ganz nebenbei noch einen lupenreinen Hattrick erzielte (65., 75., 82.). Dabei kam immer das gleiche Schnittmuster zum Tragen. Anspiel auf die rechte Seite zu Schickram, flache Eingabe zu Knappe, der jedes Mal vollkommen frei einschieben konnte. Im Statement zum Spiel und der gesamten Vorbereitungsphase glichen die Aussagen der beiden Trainer fast auf den Punkt. „Die erste Halbzeit war sehr gut, da konnte ich zufrieden sein. In zweiten Durchgang haben wir uns dann alles kaputt gemacht. Da fällt natürlich die schlechte Trainingsbeteiligung ins Gewicht, denn ohne Kondition und auch Einstellung zum Sport werden wir wohl nicht viel erreichen können. Ich muss für mich in der Zukunft die eigenen Ambitionen runterschrauben und dies finde ich dann schon sehr traurig“, so seine Worte nach Spielschluss. Dirk Opitz zeigte sich genauso enttäuscht, wie sein Trainerkollege aus Wandlitz. „Das war heute gar nichts, besonders in Halbzeit eins waren wir ganz schwach. Mit dem Trott, ohne Esprit und Leidenschaft, den die Mannschaft in den Testspielen an den Tag gelegt hat, werden wir unsere Ziele nicht erreichen. Wir haben in der kommenden Woche noch mal ein Mannschaftsgespräch, da wird definitiv Tacheles geredet. Ich bin ganz ehrlich, so eine schlechte Vorbereitung habe ich in meiner ganzen Trainerlaufbahn noch nicht erlebt.“
Zepernick: Steve Jarling – Steffen Wolf, Patrick Töpfer, Lesley Park, Stefan Schulz, Patrick Kain, Alexander Knappe, Philipp Engel, Niklas Liebenthal (eingewechselt: Benedikt Schickram, Marius Honeck)
Wandlitz: Harald Hübner – Daniel Langrock, Steffen Philipp Hennig, Jan Großer, Marcel Petrahn, Dennis Plaumann, Adrian Fischer, Manuel Thomas, Felix Fritzsche, Kevin Schwabe, Pascal Böß (eingewechselt: Philipp Ertelt, Florian Schweitzer)
Schiedsrichter: Domenic Albrecht
Zuschauer: 46