
Samstag, 11.07.2020 – Anstoß 15:00 Uhr
Grün-Weiss Ahrensfelde, als Brandenburger Landesligavertreter, beginnt die Testspielserie gleich mit einem Paukenschlag. Denn gegen den ambitionierten Oberligisten Blau-Weiss 90 Berlin gelang ein Unentschieden, mit dem wohl vor der Partie niemand gerechnet hatte. So stand bei den Insidern und Kennern des Regional-Fußballs eher die Höhe der Niederlage der Heimelf in der Diskussion, als ein Remis, welches auch schlussendlich als verdient bezeichnet werden konnte. Noch vor dem Anpfiff wurde GWA-Neuzugang Robin Mansfeld von seinen Ex-Trainerteam, unter der Führung von Blau-Weiss-Coach Marco Gebhardt offiziell verabschiedet, da in der Corona-Kontaktsperrzeit dies nicht möglich war. Eine gute Geste! Die Begegnung begann von den Gästen sehr verhalten geführt gegen eine Ahrensfelder Mannschaft, welche sehr gut eingestellt war, gut in die Zweikämpfe kam und den Vorwärtsgang Richtung gegnerisches Tor keineswegs scheute. Der erwartete Klassenunterschied blieb gänzlich aus und es wurde immer augenscheinlicher, dass Grün-Weiss die Partie bestimmte und wesentlich engagierter daherkam. Chancen blieben in der Anfangsviertelstunde auf beiden Seiten absolute Mangelware. Tim Grabow war es dann auf Gästeseite, der den ersten Warnschuss absetzte und dabei sein Ziel doch um einiges verfehlte (15.). Ahrensfelde wurde in Ansätzen nur nach Standards gefährlich, wie Steven Knörnschild, der nach einer Ecke zum Kopfball kam und die Kugel knapp neben den Pfosten setzte. Der Landesligist machte vieles richtig, griff früh an, suchte jeden Zeitkampf und zwang somit die Berliner häufig ins Quergespiele, die dann in langen Bällen ihre Offensiv-Hoffnungen suchten. Während sich das Barnimer Team einige Halbchancen erarbeitete und somit in diesem Punkt auch die Hoheit innehatte, konnte Blau-Weiss bis zum Halbzeitpfiff nur noch eine Möglichkeit, wiederum durch Tim Grabow, verbuchen, der dann aber im Zweikampf keinen platzierten Schuss mehr absetzen konnte (36.). Zum Wiederanpfiff wechselten beide Teams massig durch. Bei den Berlinern wurde sieben Mal rotiert, Ahrensfelde tauschte fünf Mal, wobei Foday Darboe zusätzlich schon in der 39. Minute das Feld räumen musste. Die Auswechsel-Arie zeigte auch Wirkung, denn die 90er bestimmten nun die Partie, ohne groß etwas, bis auf eine Ausnahme, auf die Rechnung zu bekommen. Guilherme Henrique Lopes De Oliveira hatte eine Hundertprozentige auf dem Fuß, als er nach einem Ahrenfelder Ballverlust allein auf den Kasten zulief und in seiner Entscheidung den Ball über GWA-Keeper Tim Reuter zu lupfen zwar richtig lag, schlussendlich, aber kläglich versagte und den Ball weit über dem Tor ins Aus brachte (50.). Nach gut einer Viertelstunde bekam Grün-Weiss die Partie wieder besser in den Griff und musste dann doch, nach einem der eigenen seltenen Fehler, die Gästeführung hinnehmen. Den Ballverlust bestrafte Mike Brömer knallhart und mit voller Konsequenz, als er vollkommen frei aus der rechten Strafraumhälfte platziert abzog und Tim Reuter im Ahrensfelder Tor keine Chance ließ (67.). Nur drei Minuten später wurde es dann für die Gäste etwas zu schnell. Ein zügig vorgetragener Angriff, den Vladimir Pestov mit einer flachen Eingabe von der linken Seite in den Strafraum zu Florian Redder als Abnehmer brachte, ließ das Gästegebälk schon mächtig wackeln. In der Folgezeit regierte dann das Motto „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“ und ließ die Begegnung merklich verflachen. So gab es nur noch eine nennenswerte Szene, welche letztendlich den verdienten Ausgleich brachte. Alexander Kaatz hatte den Ball an der Mittellinie erobert und sah, dass Gäste-Keeper Nico Wiesner zu weit vor seinem Kasten positioniert war. Kaatz nahm bei gut 30 Metern Maß und brachte den Ball sehenswert und unhaltbar im Netz unter (83.). GWA-Trainer Jürgen Beyer stellte sich nach dem Abpfiff zur Spielanalyse, wirkte dabei schon sehr locker und irgendwie auch glücklich. „Wir sind erst einmal froh, dass es wieder losgeht. Aber man darf diesen Test einfach nicht überbewerten. Wir sind 14 Tage im Training, Blau-Weiss hat wohl erst zwei Mal geübt. Und das war vielleicht auch unser Vorteil. Ich denke, das Unentschieden ist schon mehr als verdient, so viele Chancen habe ich beim Gegner nicht gesehen. Unser Neuzugang Robin Mansfeld ist natürlich eine sensationelle Verstärkung. Aber auch mit dem Auftritt des gesamten Teams konnte man schon sehr zufrieden sein.“
Ahrensfelde: Tim Reuter – Leandro Rodriguez Weber, Alexander kaatz, Blenard Colaki, Steven Knörnschild, Sebastian Simon, Foday Darboe, Maximilian Hecker, Thomas Illig, Robin Mansfeld, Dominic Gesierich
Eingewechselt wurden: Arianit Cocaj, Hagen Opitz, Florian Redder, Vladimir Pestov, Thomas Stoltz
BW Berlin: Nico Wiesner – Fynn Johannes Rocktäschel, Florian Kohls, Christoph Gorkow, Cem Koc, Mike Brömer, Tim Grabow, Maurice Klehr, Shean Mensah, Gelicio Aurelio Banze, Maximilian Stahl
Eingewechselt wurden: Hasan Gül, Niklas Wiebach, Fabian Engel, Guilherme Henrique Lopes De Oliveira, Kilanda Landos, Lars-Philip Martin, Simon Schrade
Schiedsrichter: Max Göldner – sehr gut