
Samstag, 25.07.2020 – Anstoß 15:00 Uhr
Eigentlich befinden sich ja alle Teams in der Saison-Vorbereitung. Doch der Beschluss des Fußball-Verbandes nach der Corona-Pause den Pokalwettbewerb wieder aufzunehmen, ließ den Testspielmodus in ein „Wettkampf-Geplänkel“ umwandeln. Für viele eine gute Entscheidung, ebenso gibt es dazu auch Gegenstimmen. So standen sich in der Oranienburger „OFAROL-Arena“ die beiden noch einzig verbliebenden Eintracht-Teams gegenüber. Am Ende stand für die Heimtruppe im Landesklassen internen Duell ein klares 3:0 auf der Anzeigetafel, dass sich die Brandenburgliga-Reserve schlussendlich auch so verdient hatte. Die Partie begann gemächlich, in der Wandlitz schon etwas mehr vom Spiel hatte. Doch mit zunehmender Dauer übernahm der OFC das Zepter und kam auch vermehrt zu Möglichkeiten, welche aber fast ausschließlich neben dem Tor landeten und somit nur das Prädikat „Halbchancen“ verdient hatten. Es war ein müdes Gekicke, bei dem gerade in den Gästereihen zur Mitte der Halbzeit schon einige ihren konditionellen Horizont leicht überschritten hatten. Oranienburg war nun spielbestimmend, kam zu guten Abschlüssen, die vornehmlich Eric Moldenhauer aufs Tor brachte und einige Male in Gästekeeper Harald Hübner sein Meister fand. So nach gut einer halben Stunde begann Wandlitz beste Phase. Es schien, als bekäme nun auch das Personal der Heimelf konditionelle Probleme, was für die Barnimer mehr Möglichkeiten offenbarte. Roman Schmidt war es dann, der sich ein Herz nahm und ein Solo an der Mittellinie startete. Pech hatte er allerdings, dass sein Geschoß von der Strafraumkante in letzte Sekunde geblockt wurde und letztendlich nur ein Eckball heraussprang (33.). Oranienburg blieb aber weiterhin gefährlich, vor allem, wenn es schnell ging, mit langen Bällen in die Spitze und auch über die Außen. Wandlitz kam vor dem Halbzeitpfiff noch zu zwei Freistoßmöglichkeiten, aber auch die ließen eine gewisse Brandgefährlichkeit vermissen. So kamen beide Vertretungen mit einem 0:0 aus der Kabine und setzten ihre Spielweise nahtlos im konditionsbedingten „Schleppt-sich-hin-Fußball“ fort. Wandlitz baute das eigene Spiel aus dem Stand auf und musste durch den Fauxpas von Felix Fritzsche, der zu seinem Keeper zurückpasste, zusehen, wie Eric Moldenhauer dazwischen sprintete und das 1:0 markierte (56.). Die Führung war nicht unverdient, weil der OFC sich einfach als aktivere Mannschaft präsentierte. Die Begegnung wurde nun etwas besser. Die Rufe von „Rädelsführer“ Dennis Plaumann nach mehr Kommunikation in den eigenen Reihen, verhallten im Stadionrund, weil doch viele seiner Kollegen ausgelaugt waren und mehr mit sich selbst zu tun hatten, als die eigenen Kollegen anzuspornen. Oranienburg hingegen suchte die Entscheidung. Eine Glanztat von OFC-Torsteher Alexander Blöck ließ sein Team noch einmal tief durchatmen, nachdem Paul Roller von der Strafraumgrenze mächtig abzog und den Torjubel schon fast auf den Lippen hatte (62.). Die Partie wogte nun ein wenig, auf doch überschaubarem Niveau, hin und her. Schlussendlich war der Treffer zum 2:0 durch Omar Ali Dieb das Seil, um den Sack endgültig zuzubinden. Dieb hatte keine Probleme den fälligen Foulstrafstoß, verursacht durch den eingewechselten Tilo Navarzala, im gegnerischen Kasten unterzubringen (80). Das Spiel war gelaufen und hatte trotzdem noch ein Tor zu vermelden. Leon Lautz wurde mit langem Ball bedient und vollstreckte mit Auge, als er den zu weit vor dem Tor stehenden Gästekeeper überlupfte (87.). Wandlitz-Trainer Matthias Händler war im Nachgespräch schon ein wenig bedient. „Die Schere zwischen dem, was wir uns heute vorgenommen hatten und dem, was wir präsentiert haben, war schon sehr weit auseinander. Ich glaube, dass das 0:0 gegen Klosterfelde unter Woche einigen nicht gut getan hat. In achtzig Prozent der Zweikämpfe waren wir heute der zweite Sieger, sind viel hinterhergelaufen. Dann kannst Du so ein Spiel nicht gewinnen. Wir sind seit zwei Wochen im Training. Mit der letzten Woche bin ich zufrieden. Davor musste ich ein Testspiel und einmal Training absagen. Ich denke, damit kann man nicht glücklich sein.“
Oranienburg II: Alexander Blöck – Patrick Balaga, Maximilian Gebauer, Artur Moge (86. Marc Geserich), Eric Moldenhauer (71. Hannes Leander Schlinke), Christopher Friedrich, Felix Witte (64. Nick Dammenhayn), Pascals Jankowski, Yannick Brommond, Omar Ali Dieb, Leon Lautz
Wandlitz: Harald Hübner, Steffen Philipp Hennig, Jan Großer, Marcel Petrahn, Dennis Plaumann, Roman Schmidt, Adrian Fischer, Paul Roller, Florian Liebich (52. Tilo Navarzala), Manuel Thomas, Felix Fritzsche (80. Johannes Pietschke)
Schiedsrichter: Michael Bergander (Biesenthal) – gute Leistung
Zuschauer: 85