
Schorfheide Joachimsthal zieht in der Landesklasse Nord weiterhin ungeschlagen und ohne Punktverlust seine Kreise und schickt Wandlitz mit dieser Niederlage immer weiter in den Keller und vor allem tiefer in die Krise. Dabei fehlten den Gästen zwei wichtige Personalien. Zum Ersten war es Moritz Fedder, der nach seiner Verletzung aus der letzten Partie gegen Wriezen mit Gehhilfen vor Ort war und auf seine MRT-Auswertung wartete. Zum Zweiten musste Co-Trainer Andy Lindt seinen Chef, Sven von Pruschak, vertreten, den eine Krankheit zum Krankenhausaufenthalt zwang, der dann aber nach seiner Entlassung sofort zur Mannschaft eilte und den zweiten Durchgang live verfolgen konnte. Die Partie begann behäbig, aber mit einem Tabellenführer der dem Geschehen, allein schon aus qualitativer Sicht den entscheidenden Stempel aufdrückte. Wandlitz hingegen war personell recht gut aufgestellt, musste viel laufen und sehr wachsam daherkommen. Letzteres gelang aber doch sehr durchwachsen, so dass man dem konsequenteren Auftreten der Gäste schon nach zwanzig Minuten Tribut zollen musste. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte Dennes Giernoth und Sebastian Temma schon eine 2:0 Führung herausgeschossen. Giernoth machte in der 6. Minute sehenswert kurzen Prozess, als er ein Anspiel an der linken Strafraumkante annahm und den Ball sehr platziert in den rechten Winkel nagelte. Temmas Treffer war nicht minder attraktiv, als er das Spielgerät von Benjamin Ehrlich, den die Wandlitzer Abwehrfraktion einfach nicht stellen konnte, aufgelegt bekam. Ein Haken genügte dem Torschützen schlussendlich, um sich Schussfreiheit zu verschaffen und ungehindert platziert einzulochen (19.). In der Folge hatte der Tabellenführer zwar alles im Griff, doch der große Glanz, der der Truppe vorauseilte, schien nun etwas angestaubt. Die Phrase – „Die spielen ihren Stiefel einfach so runter.“ – passte wunderbar, obwohl man das Gefühl nicht los wurde, dass der Favorit so viel Selbstvertrauen verinnerlicht hatte, um für jede Situation eine passende Antwort geben zu können. Und genau diese Selbstverständlichkeit fehlte der Eintracht, verständlicher Weise als Verunsicherung mit bis dato null Punkten auf der Habenseite. Hinzu gesellten sich noch qualitative Mängel im Vorwärtsgang, die dann schlussendlich nur eine nennenswerte Möglichkeit vor dem Pausenpfiff zuließen. Diese hatte Roman Schmidt in der 29. Minute nach einem Freistoß per Kopfball, der nur knapp sein Ziel verfehlte. Zum Wiederanpfiff änderte sich das Bild. Wandlitz kam mutiger aus der Kabine und hatte durch Manuel Thomas gleich eine gute Möglichkeit, um zu verkürzen. Doch sein Kopfball war zu ungenau und landete direkt in den Armen von Gästekeeper Fabian Schröder (47.). In der Folge nahmen die Spielanteile der Heimtruppe immer mehr zu, doch so richtig zwingend wurde es nur sehr selten. „Die Jungs haben den Faden verloren, wir müssen aufpassen, dass wir kein Gegentor fressen“, hatte „Juchtes“ Mannschaftleiter Thomas Thiede nach gut sechzig Minuten in den Raum geworfen. Doch Wandlitz fand kein überzeugendes Mittel, den nun im „Larifari-Modus“ befindlich Gästen den Schneid abzukaufen. So wurde die nun sehr zerfahren daherkommende Partie immer unansehnlicher und schwenkte so ein wenig in die emotionale Schiene um. Daran hatte auch Schiedsrichter Florian Hübner seinen Anteil, der die Leine in der Zweikampfbewertung sehr lockerließ und den Wandlitzern zusätzlich in der 58. Minute einen glasklaren Strafstoß verweigerte, als Dennis Plaumann kurz hinter der Strafraumgrenze unsanft von den Beinen geholt wurde. Sehr zum Leidwesen der Hausherren hatte sich der bereits verwarnte Paul Roller in der Situationsfolge nicht gänzlich im Griff und musste nach einer Diskussionsrunde mit dem Schiedsrichterassistenten vorzeitig per Ampelkarte zum Duschen geschickt werden. Die Folgezeit präsentierte nun fußballerische Schmalkost, die Niclas Philip Zameit in der 82. Minute mit dem Treffer zum 0:3 kurz unterbrach. Zameit wurde zum Nutznießer der guten Vorarbeit von Benjamin Ehrlich, der von der rechten Seite in den Strafraum eindrang, seinen Gegenspieler Adrian Fischer locker abschüttelte und letztendlich den Torschützen über eine kurze Wandlitzer Abwehraktion bediente. Joachimsthals Verantwortlicher Andy Lindt hielt dann in seiner Analyse die schützende Hand über seine Truppe und sah einen verdienten Sieg. „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung. Wir haben schöne Tore erzielt und im Endeffekt nur sehr wenig zugelassen. In Wandlitz ist es immer schwer und man darf nicht vergessen, dass wir immer noch mit den jungen Spielern in der Aufbauphase sind.“ Eintracht Coach Matthias Händler rechnete zwar schon mit einer Niederlage, sieht aber bei seiner Mannschaft schon positive Anzeichen für die Zukunft. „Erst einmal geht der Sieg absolut in Ordnung. Leider fehlt uns zurzeit auch das Glück. Mich ärgert natürlich, dass wir wieder einmal die Anfangsphase verschlafen haben und schnell mit zwei Toren zurücklagen. Was mich sehr positiv stimmt, dass die Truppe nun wieder mitzieht. Allein schon die letzte Trainingswoche macht Hoffnung, wobei man bemerken muss, dass es die kommenden Aufgaben schon in sich haben.“
Wandlitz: Dominique Adam – Adrian Fischer, Marcel Petrahn (87. Julian Milz), Dennis Plaumann, Roman Schmidt (65. Steffen Philipp Hennig), Pascal Sorgatz, Paul Roller, Manuel Thomas, Pascal Böß. Jan Großer, Felix Fritzsche
Joachimsthal: Fabian Schröder – Christian Lorenz, Kilian Haß, Tobias Fischer, Dennes Giernoth (53. Sven Musolf), Kenny Seidel, Martin Marius Falk, Sebastian Temma, Benjamin Ehrlich, Florian Groß (74. Niclas Philip Zameit), Lucas Schmidt
Schiedsrichter: Florian Hübner (Berlin)
Zuschauer: 115