
Eine Woche vor dem eigenen Pflichtspielbeginn testete Grün-Weiss Ahrensfelde gegen den Neu-Oberligisten aus Neuruppin. Dabei nutzte Ahrensfelde den Heimnimbus und auch die Attraktivität des Gegners zur Hoffnung auf eine hohe Zuschauerzahl. Denn man wollte Spenden sammeln für die Flutopfer zu Gunsten des Sportclubs Rhein-Ahr Sinzig. Der Einlass zählte 307 Zuschauer, die anstatt des freien Eintritts sehr große Spendenbereitschaft zeigten. Stadionsprecher Bernd Hundrieser hielt die Zuschauer während der Begegnung immer über die Höhe der Sammlung auf dem Laufenden. Einige Tausend waren zusammengekommen, die endgültige Summe war kurz nach Spielende noch nicht gänzlich ausgezählt und wird auf den bekannten Online-Kanälen demnächst verkündet werden. Auch von meiner Seite ein großes Dankeschön!
Fußball wurde auch noch gespielt und dies sehr ansehnlich. Neuruppin bestimmte die sehr taktisch geprägte Anfangsphase mit großer Ballbesitzquote, mehr aber auch nicht. Das erste Rauchzeichen der Partie setzte Gästeakteur Till Klimaczewski, doch sein Abschluss aus spitzem Winkel landete neben dem Kasten (7.). Ahrensfelde hingegen schaute sich das Ganze gute zehn Minuten an und erkannte schon, dass man sich nicht verstecken musste und auch etwas mutiger nach vorne spielen konnte. Dies tat Steven Knörnschild mit der ersten Offensivaktion, doch sein Schuss war zu schwach, um Gästekeeper Hannes Pöhl in Verlegenheit zu bringen (11.). Und irgendwie war diese Aktion der Startschuss für die Hausherren, der Partie in Sachen guter Tormöglichkeiten den Stempel aufzudrücken. Lucas Gurklys machte den Anfang des Minutentakes an Abschlüssen, nachdem ihm Patrick Hamel im Doppelpass aufgelegt und er zu unplatziert abgeschlossen hatte (13.). Nur eine Minute später stellte sich der anbahnende Torerfolg ein, den Dominic Gesierich im Zweikampf nach einer Ecke und schlechter Abwehrleistung des Oberligisten erzielte. Neuruppin wankte und konnte sich schlussendlich beim Gegner bedanken, dass GWA sich Schwächen beim Torschuss leistete und bei den Vorbereitungen zu diesen einige Konzentrationsmängel in der Luft lagen. Patrick Hamel hatte den nächsten Torjubel in der Produktion, doch versprang ihm der Ball in sehr guter Position. Der MSV offenbarte unerwartete Probleme in der Abwehr und konnte ebenso kaum Akzente in der Offensive setzten. Grün-Weiss hingegen machte vieles, wenn nicht sogar alles richtig. Blieb weiter am Drücker und erarbeitete sich immer wieder sehr gute Möglichkeiten. Dabei war das Trio um Hamel, Knörnschild und Gurklys fast an jeder Angriffsaktion beteiligt und hatte mit dem Verwerter Gesierich den Mann an Bord, der dann auch den zweiten Treffer markierte. Den größten Anteil am Erfolg hatte Lucas Gurklys, der den Ball vor dem Überqueren der Torauslinie rettete und daraus direkt eine Top-Flanke kreierte. Wiederum wirkte die MSV-Abwehr nicht sehr sattelfest und musste zusehen, wie Gesierich unhaltbar einnetzte (34.). Eines war Fakt, einen Unterschied zwischen dem Landesligisten aus Ahrensfelde und dem Oberligavertreter gab es nicht. Eher hätte man der Heimmannschaft den Nimbus des Favoriten zugestehen müssen.
Zum Wiederanpfiff wechselten beide Teams aus. Bei den Gästen kam mit Daniel Muniz Dos Santos nun ein Spielertyp zum Tragen, der den Auftritt des MSV positiv veränderte. Noch immer war nicht alles Gold was glänzte, aber der Betriebsdruck erhöhte sich zusehends. Mit Ex-Profi Manuel Schmiedebach hatte Ahrensfelde einen „Probespieler“ in seinen Reihen, der in dieser Phase mit seiner Erfahrung und der daraus resultieren Mitspieler-Steuerung schon dazu beitrug, dass im Abwehrverbund nicht allzu viel anbrannte. Doch das klare Foulspiel im eigenen Strafraum konnte auch er nicht verhindern. Den fälligen Strafstoß versenkte Daniel Muniz Dos Santos und ließ damit die Hoffnung auf ein positives Ende dieser Partie aufflammen (50.). Neuruppin versuchte nun vieles und scheiterte oft an der eigenen Konzentration und dem offensichtlichen „Nicht eingespielt sein“. Als die sehr intensiv geführte und dem Wettkampfcharakter nahe Partie sich dem Ende neigte und auch bei einigen Probanden den konditionellen Verschließ anzeigte, hatte Patrick Hamel noch seinen Auftritt. Er machte in der 86. Minute den berühmten Sack zu, in dem er das 3:1 erzielte. Wieder glänzte Gurklys als Vorbereiter, dessen Flanke Hamel am kurzen Pfosten unhaltbar ins Tor lenkte.
Ahrensfeldes Trainer Jürgen Beyer war im Nachgespräch sehr erfreut über den Auftritt seiner Jungs. „Besonders im ersten Durchgang waren wir bärenstark. Uns war schon klar, dass es nach der Halbzeit nicht mehr so laufen würde. Ich glaube auch, dass der Gästetrainer zum Wiederanpfiff mehr Stammpersonal aufgeboten hat. Mit Manuel Schmiedebach hatten wir heute einen Spieler im Team, der viel spricht, die Jungs einteilt und auch besser positioniert. Dies war genau das, was uns in der Vergangenheit gefehlt hatte. Noch ist nicht entschieden, ob er bleibt oder nicht.“
Ahrensfelde setzte folgende Spieler ein: Mateusz Daniel Mika – Sebastian Simon, Manuel Schmiedebach, Nick Meißner, Dominic Gesierich, Steven Knörnschild, Leandro Rodriguez Waber, Patrick Hamel, Paul Berger, Lukas Nico Gurklys, Foday Darboe, Blenard Colaki, Maximilian Hecker, Justin Lauterbach
Neuruppin setzte folgende Spieler ein: Hannes Pöhl – Hendrick Haack, Aaron Eichhorn, Logins Vadims, Marc Hacker, Henry Jose, Robin Hink, Len Koch, Till Klimazcewski, Dimitar Miöushev, Michel Klemz, Daniel Muniz Dos Santos, Kevin Blumenthal, Maurice Malak, Yulian Radkov Vladimirov, Maximilian Janke, Angelo Tag, Ole Ludwig, Hugo Bloch
Schiedsrichter: Florian Lukawski – unauffällig (bedeutet sehr gute Leistung in einer fairen Partie)
Zuschauer: 307 bei freiem Eintritt