
Der FSV Bernau hatte sich für seine „General-Probe“ eine Woche vor dem Pflichtspielstart den Berliner Landesligisten Eintracht Mahlsdorf II eingeladen. Ob man sich damit schlussendlich für den eigenen Nutzen einen Gefallen getan hat, wird sich hoffentlich noch zeigen. Denn über die ganze Spielzeit bestimmte der Brandenburgligist die Begegnung nach Belieben und kam dabei aber in keiner Phase nur annähernd in den erhofften Anspruch eines Wettkampfcharakters. Bei leicht böigem Wind und angenehmen Temperaturen übernahmen die Hausherren von Beginn an das Zepter. Die Ballbesitz-Quote schnellte zügig nach oben und unterschritt in der Folge nur ganz selten die 80 Prozent. Dabei wurde mit zunehmender Dauer eines immer augenscheinlicher. Und dies war die sehr schlechte Chancenverwertung. „Ich hadere heute ganz extrem mit der Ausnutzung der Tormöglichkeiten, diese war hundsmiserabel“, so ein in diesem Punkt sichtlich angefressener FSV Coach Matthias Schönknecht. „Wir wollten über 90 Minuten das Spiel machen, das ist uns ja wenigstens gelungen“, legte er noch nach und verwies dabei darauf, dass ihm zehn Akteure nicht zur Verfügung standen, von denen einige sicherlich zum Stammpersonal gehören könnten. In vorderster Front der „Chancen-Töter“ standen Phillipp Pönisch und Tassilo Mahnke, die reihenweise sehr guter Möglichkeiten liegen ließen. „Mahlsdorf hätte sich nicht beschweren können, wenn sie zur Halbzeit zweistellig zurückliegen“, untermauerte Schönknecht sein Frustgeschiebe. Tassilo Mahnke hatte ja wenigstens einmal getroffen, doch sein Tor wurde wegen Abseits zurückgenommen, was definitiv nicht der Tatsache entsprach (32.). So schmeichelte das torlose Remis zur Halbzeit den Berliner Gästen, die offensiv gar nicht in Erscheinung traten.
Zum Wiederanpfiff das gleiche Bild. Bernau bis zum Strafraum recht ansehnlich, aber ohne Fortune im Abschluss. Eintracht, nun mit schwindenden Kräften im Gepäck, baute zwei Abwehrreihen auf und versuchte damit dem FSV noch mehr Probleme in der Kreation von Tormöglichkeiten zu bereiten. Doch mit Philipp Marcel Schmidt hatte Schönknecht eine Offensivkraft eingewechselt, der nun endlich noch mehr Zug zum Tor bewies und auch das erlösende 1:0 erzielte (53.). Praktisch im Gegenzug kam Mahlsdorf zu einzig nennenswerten Möglichkeit, die Darian Koch auf den Schlappen hatte und Bernaus Kapitän Damir Coric kurz vor der Linie in letzter Not entschärfte. Zwei Minuten später wechselte der FSV dreifach und mit Tijane Freitas Dos Reis, Mamadou Sylla und Francis Muturi Kinyua bekamen die Angriffsbemühungen nun mehr Griffigkeit, was schlussendlich auch zu Toren führte. „Wir waren dann schon zielstrebiger. Man muss aber auch den Ausgewechselten zugutehalten, dass sie den Gegner vorab müde gespielt haben“, erklärte Schönknecht den Leistungsschub seiner Truppe. Mahlsdorf, nun zum Teil überfordert, musste zuschauen, wie der FSV fast im Minutentakt zum Abschluss kam und wiederholt reichlich liegen ließ. So waren es die beiden Eingewechselten Mamadou Sylla per Doppelpack (62., 88.) und Francis Muturi Kinyua (82.), die den hochverdienten Endstand herstellten. „Auch wenn kommende Woche der Landespokal, den wir sehr ernst nehmen, auf der Tagesordnung ist, liegt der Hauptfokus auf der Liga. Ich hoffe, dass wir dann auch personell wieder aus dem Vollen schöpfen können“, ließ der FSV-Übungsleiter schon mal in die nahe Zukunft blicken.
FSV Bernau – folgende Spieler kamen zum Einsatz: Kevin Pelzer – Ken Antonio Otieno, Damir Coric, Philipp Wannke, Philipp Pönisch, Tassilo Mahnke, Andy Keugne Madjouka, Janne Medenwald, Paul Petermann, Jonas Kammer, Steven Heßler, Philipp Marcel Schmidt, Tijane Freitas Dos Reis, Mamadou Sylla, Francis Muturi Kinyua, Lucas Schönborn
Eintracht Mahlsdorf II – folgende Spieler kamen zum Einsatz: Alexander Sandt – Tom Greif, Oliver Spigaht, Eric Schulze, Alexander Karow, Rodney Draheim, Kay Szczech, Shawn Sieber, Darian Koch, Marlon Katona, Cedric Karow
Schiedsrichter: Sven Roden
Zuschauer: 23