
Mit dieser Partie inclusive dem hochverdienten Endresultat, in der die Gäste aus Storkow von Anpfiff an auf der Verliererstraße waren, beendete Rot-Weiß Schönow erst einmal das „tabellarische Hinterherlaufen“ auf Ligakonkurrent TuS Sachsenhasusen II. Diese hatten nämlich am Vortag den Heimauftritt gegen Leegebruch schmerzlich in den Sand gesetzt (1:4) und somit den Schönowern gestattet, punktuell den Gleichschritt wieder aufzunehmen.
Storkow, personell geschwächt mit nur elf Spielern angereist, hatte scheinbar große Hoffnung, einem Debakel aus dem Weg zu gehen. Und genau deshalb wurde das taktische Gerüst sehr defensiv ausgerichtet. Für das Schönower Team, welches momentan die Heimspiele auf Kunstrasen am Bernauer Wasserturm ausrichtet, hätte diese Konstellation mit den mauernden Gästen und dem recht kleinen Geläuf problematisch werden und viel Geduld erfordern können. Doch diesen Makel wischte Emurla Musa in der 6. Minute mit dem 1:0 einfach weg. Er bekam den Ball von Christoph Spitze aufgelegt und schob im Anschluss das Spielgerät sehr überlegt an Gäste-Keeper Phillipp Stadermann vorbei ins Netz. Damit war der Grundstein gelegt, so hatte es zumindest den Anschein. Denn in der Folge blieb das Robel-Team zwar am Drücker, doch in der konsequenten Chancenkreation stotterte der Motor doch noch etwas. Schönow machte aber auch den Fehler, dass man zu selten mit Tempo über Außen kam. Stattdessen wurde viel durch die zugestellte Mitte versucht, was oft in Ballverlusten endete. So dauerte die torlose Phase, gespickt mit ein paar Halbchancen, bis zur 32. Minute. Erst machte Peter Erdmann an der linken Außenseite den Ball fest, um danach eine Flanke in den Strafraum zu bringen. Dann wurde es etwas unübersichtlich. Beim ersten Abschluss wurde Torsteher Phillipp Stadermann foulverdächtig attackiert und wehrte den Schuss ab. Christoph Spitze, in abseitsverdächtiger Position, brachte das Spielgerät wieder zurück, wo Stefan Schulz fast im Liegen dann den Ball im Netz zappeln ließ. Die Begegnung war nun schon praktisch entscheiden, nur die Frage nach der Torquote stand weiter im Raum. Beim 3:0 jubelte Pascal Bettge, obwohl er gar nicht der Torschütze war. Bettge flankte von der linken Seite und verdankte den Treffer Maximilian Krause, dessen Abwehrversuch im eigenen Tor landete (39.).
„Ich muss die Jungs mal in Schutz nehmen, das ist hier heute nicht so einfach. Storkow steht mit zehn Mann hinten drin und der enge Platz kommt noch erschwerend hinzu“, waren die Argumente von Schönows Übungsleiter Tobias Robel im kurzen Halbzeitgespräch, um die in Ansätzen hinterherhinkenden Ansprüche etwas zu relativieren. Die Übermachtverhältnisse, untermauert von gut 80 Prozent Ballbesitz, blieben weiterhin beim Favoriten. Storkow, vor dem Halbzeitpfiff in Sachen Offensive total blass, schaffte es in der 52. Minute das erste Mal, dass sich Heim-Torsteher Enrico Müller einschalten musste, um einen langen Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Nur sechzig Sekunden später war es dann Gästestürmer Jacob Pöhl, der zum ersten Schuss kam, das Leder aber recht eindeutig neben das Tor ins Aus beförderte. Damit war es dann aber auch vorbei mit den Bemühungen der Gäste etwas auf die Tor-Strichliste zu bekommen. Denn die restliche Spielzeit gehörte den Hausherren. Christoph Spitze erzielte das 4:0 und brachte dabei den abgewehrten Ball aus gut zwanzig Metern per Heber über den rausgeilten Storkower Keeper im leeren Tor unter (55.). Schönows Verantwortliche wechselten in der Folge fünfmal aus und taten damit genau das richtige. Gerade die beiden Youngster Caspar Finn Rehder und Elias Artur Vollmann brachten viel Frische und auch Intensität ins Angriffsspiel der Heimtruppe und machten die Partie noch etwas ansehnlicher. Zwar kam auch viel Verspieltheit in deren Aktionen, was dann aber durch die noch folgenden drei Tore durch Lukas Lang (74.), Stefan Schulz (85.) und Dennis Aerts (89.) absolut zu verschmerzen war. Erwähnenswert waren auf jeden Fall noch die beiden Pfostentreffer durch Marcus Croonenbrock und Elias Artur Vollmann, beides in der 81. Minute. Schlussendlich ein standesgemäßes Ergebnis, bei dem die Gäste, welche nun die Rote Laterne übernommen haben, sich schon Gedanken machen müssen, wie man in dieser Verfassung die Liga halten möchte.
Schönows Mannschaftskapitän Dennis Aerts zeigte sich in seiner Spielanalyse schon recht froh die Storkower Hürde genommen zu haben. „Es war eine schwierige Partie, Storkow stand mit elf Mann hinten drin. Leider fehlte uns in der ersten Halbzeit die Bewegung, um den Gegner auseinanderzuziehen. Da waren wir einfach zu starr. Hintenraus wussten wir schon, dass sie müde werden und dass wir dann mehr Räume bekommen. Wir wollten auch Rik Roelofs mehr in die Partie bekommen, für ihn war das aber heute nicht sein Spiel.“ Auf die Frage, warum sein Team oft nicht als Einheit und leblos gesehen wird, hatte er schon eine nachvollziehbare Antwort. „Wir haben einfach nicht die Typen in unserer Mannschaft, die laut sind. Wir Mannschaftskapitäne sind auch eher die Ruhigeren. Es ist ein Thema, wo wir dran sind. Wichtig ist, dass die Mannschaft lebt und weiß, dass wir keine Brüller haben. Dann kann man damit auch umgehen.“
Schönow: Enrico Müller – Rik Roelofs (55. Steven Hagenah), Emurla Musa (68. Elias Artur Vollmann), Dennis Aerts, Tobias Münchberg (59. Marcus Croonenbrock), Christoph Spitze (55. Caspar Finn Rehder), Stefan Schulz, Marcel Wlotzka (68. Lukas lang), Peter Erdmann, Pascal Bettge, Konrad Lüderitz
Storkow: Phillipp Stadermann – Dirk Sassenhagen, Jakob Ratz, Michael Schröder, Darko Vasovic, Kay Schläfke, Oliver Bähn, Richard Steffen, Jacob Pöhl, Niklas Rodat, Maximilian Krause
Schiedsrichter: Michael Bergander (gute Leitung in einer sehr fairen Partie)
SRA 1: Max Tilliger
SRA 2: Maurice Schmidt
Zuschauer: 69
Wenn man im Urlaub in der Türkei auf der Liege liegt und so gar nicht weiß, was man machen soll, dann Rasenballsport Barnim lesen. Für uns Barnimer eine überragende Seite.
Name: Die können ja gar nichts. Ingo, Du weißt Bescheid.
Vielleicht bis Sonntag
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Danke. Solche positiven Feedbacks sind immer wieder auch ein Antrieb weiterzumachen.
„Die können ja gar nichts“ ist immer noch einer meiner Lieblingssprüche. Klaus, ebenfalls ein dickes Danke dafür.
Dann eventuell bis Sonntag, ist ja Derby-Time, wenn man das überhaupt noch so nennen kann.
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