
Am Ende der neunzig Minuten stand ein durchaus verdienter Favoritensieg mit 3:0 Toren an der händig zu bedienenden Anzeigetafel. Basdorf galt lange und bestätigte dies auch mit positiven Leistungen, als Staffelfavorit. Doch die mit Selbstvertrauen gespickte Souveränität ist so ein wenig einem Wackelpudding gewichen. Gerade der Start aus dem Winter heraus brachte einige nicht wirklich zu erwartende Niederlagen, welche das Team von Dietmar Kallweit dazu zwang, den eigenen Druck im Kessel zu erhöhen. „Der Saisonstart im neuen Jahr wurde ja auf Grund von Corona vorgezogen, wo wir, mich und meinen Co-Trainer einbezogen, ganz einfach im Urlaub waren“, so die Begründung von Kallweit für die Punktverluste in den ersten beiden Spielen. Bei Betrachtung der Tabelle war vor dem Spieltag der Kreis der Aspiraten mit fünf Teams auszumachen, wobei die Gäste aus Grüneberg nicht dazu gehörten, sich selber kaum in Nöte befinden, aber immer noch den ein oder anderen Zähler für Eventualitäten benötigten.
Die Partie brauchte einige Minuten für beide Teams, um aus der Sortierung zu kommen. Dabei kristallisierte sich recht schnell heraus, wer der Begegnung den Stempel aufdrücken wollte. Basdorf machte das Spiel, Grüneberg blieb mit Routinier Henrik Ludwig als Abwehr-Organisator größtenteils mit Defensivaufgaben beschäftigt. Es wurde eine zähe Partie, welche sich mehr schlecht als recht schleppte und doch irgendwie hektisch wirkte. Im Ballbesitz bekam der FSV keine Ruhe ins Spiel, verdaddelte einfache Anspiele und traf auch im Anspiel des Öfteren die falschen Entscheidungen, was schlussendlich kaum Möglichkeiten eröffnete. So wurde die erste Hausherren-Chance eine sogenannte Hundertprozentige, die Fortuna-Keeper Henrik Schmidt organisierte, als er im rechten Strafraum, um abzuwehren, zu spät kam und Dustin Micheal Thobis unsanft von den Beinen holte. Schiedsrichter Maurice Schmidt zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Julius Krause ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete unhaltbar zur frühen Führung (10.). Doch leider hob der Treffer als Motivationsschub das Niveau nicht wirklich höher. Grüneberg legte in der Folge so ein wenig die eigene Lethargie ab und versuchte sich sporadisch mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Doch diese überquerten den gegnerischen Kasten in luftiger Höhe. Basdorf konnte sich schon glücklich schätzen, dass die Gegnerschaft nicht wirklich in der Lage war, aus dem doch sehr durchwachsenen eigenen Auftreten Kapital zu schlagen. Möglichkeiten, wenn auch selten, waren sicherlich vorhanden, am Ende aber nicht konsequent ausgespielt. So dauerte es bis zur 40. Minute, ehe man die Treffer zwei und drei notieren konnte. Diese waren aber in der Entstehung und letztendlichen Ausführung sehr ansehnlich. Dem 2:0 ging ein Diagonalball von der rechten Seite in den Strafraum voraus, den Max Prollius erlief und unhaltbar an Henrik Schmidt vorbei flach einnetze (40.). Das 3:0 hatte ebenfalls eine sehenswerte Nuance, bei dem Dustin Michael Thobis Nutznießer eines sehr gut getimten Durchsteckers wurde und ebenfalls unhaltbar vollendete (44.).
Dass mit dem klaren Halbzeitergebnis das Spiel gelaufen war, war die eine Erkenntnis, dass aber der Tabellenführer auch das Toreschießen fast einstellen würde, wohl noch nicht. Trotzdem hatte sich Basdorf sichtbar mehr für den zweiten Durchgang vorgenommen. Der Auftritt wirkte nun griffiger und auch zielstrebiger. Grüneberg hingegen blieb weiter im Modus „nicht gänzlich unterzugehen“ und hielt weiter an der Defensivstrategie fest. In der 47. Minute war es wiederum Thobis, der das mögliche vierte Tor auf den Schlappen hatte, aber aus Nahdistanz am sich breitgemachten Henrik Schmidt scheiterte. In der Folge wurden die erwähnenswerten Höhepunkte der Hausherren immer weniger. Aktiver wurde aber das eigene Trainergespann, welches sich sehr lautstark über einige Assistentenentscheidungen echauffierte und dabei auch auf verbale Gegenwehr der eigenen Spieler stieß, die diese Entgleisungen nicht unterstützen wollten. In der 73. Minute musste sich Basdorfs Torsteher Marcus Bock zum ersten Mal ernsthaft strecken. Ein Eckball, von der linken Seite zum Tor geschlagen, wurde so gefährlich, dass er den Ball per Flugeinlage wegkratzen musste und im Nachgang dann zur Stelle war, als Dustin Petzold den Nachschuss setzte. So ein wenig war diese Situation dann der Startschuss für die Gäste mehr zu tun. Basdorf stellte denen aber auch das Mittelfeld zur Verfügung, doch der richtige Nutzen der nun gewährten Freiheit stellte sich nicht ein. Auf Basdorfer Seite nagte an dem oder anderen der Konditionsnachlass, was sich gerade bei anbahnenden Kontersituationen zeigte, die man dann doch nicht mehr mit großer Laufarbeit bedienen wollte.
„Im Groben bin ich zufrieden, man muss auch Bedenken, dass die Personaldecke heute nicht die Beste war und wir sogar mit Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen mussten. Der Gegner hatte keine großartigen Chancen, deshalb hatte ich auch keine Bedenken, dass wir das Spiel noch aus der Hand geben könnten. Was uns heute fehlte, war die Konzentration“, so Kallweit in seiner Spielanalyse kurz nach dem Abpfiff und riskierte gleich noch einen Blick Richtung Saisonende. „Ich denke, es wird bis zum letzten Spieltag spannend bleiben, zumal unsere Personalprobleme weiterhin bestehen bleiben werden. Wir haben acht Bundespolitzisten in unseren Reihen, was das bedeutet, kann sich jeder wohl ausmalen.“
Basdorf: Marcus Bock – Paul Kregelin, Kay Paulsen, Florian Kallweit, Julius Krause, Max Prollius (84. Leon Justin Moeschk), Valentin Noah Becker (78. Philipp Graumann), Dustin Michael Thobis, Kenneth Sesselmann (37. Thomas Junior Anders), Albert Islami (46. Moritz Löschburg), Dennis Kabelitz
Grüneberg: Henrik Schmidt – Evan Donath (46. Dustin Petzold), Jesko Scheen (65. Frank Zaika), Glenn Fürstenberg, Justin Barthel, Robert Petermann, Kevin Dahms (90.+2 Theodor Grüber), Henrik Ludwig, Daniel Domke, Niklas Horst (46. Nico Jechow), Jonas Lemke
Schiedsrichter: Maurice Schmidt (Der Referee ist erst 14 Jahre alt und lieferte schon eine sehr reife und überzeugende Leistung ab. Chapeau!)
SRA: Stefan Kotte, Matti Jonas Reich
Zuschauer: 80


























































































































