

Victoria Templin ist Staffelsieger der Landesklasse Nord und spielt in der kommenden Saison in der Landesliga. Da beißt die Maus keinen Faden ab, das ist so und „basta“. Glückwunsch dazu!
Im Vorfeld der Partie wurde aber schon öfters der Rechenschieber bedient und die Frage gestellt „Was wäre wenn?“. Schlussendlich haben die Uckermarker mit dem knappen Sieg und den erzielten drei Punkten diese Frage zum Abwürgen gebracht und alles Gedachte und auch Erhoffte in Makulatur umgewandelt.
Unter den Augen der „Jungs von der Couch“ aus Zepernick begann die Partie, hitzebedingt und taktisch darauf sicherlich abgestimmt, relativ verhalten. Die Gäste, bei denen Paul Roller und Dennis Plaumann erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn eintrudelten, formierten zwei Abwehrreihen, genau wie in der Vorwoche gegen Einheit Zepernick. Dies funktionierte wiederum recht gut, weil Victoria schon früh gezwungen wurde, Lösungen zu finden. Eine Maxime waren die lange Bälle, welche vornehmlich Mannschaftskapitän Johannes Collin auf den Weg brachte. Trotzdem hatte Wandlitz nach zwanzig Sekunden den ersten Abschluss zu verzeichnen, welchen Roman Schmidt doch recht eindeutig neben den Kasten setzte. Zwei Minuten später war dann die Heimelf dran und konnte aus diesem Angriff gleich ein paar Schlüsse für sich ziehen. Zum Einem zeigte sich die Gästeabwehr recht wackelig, wenn es mal schnell auf sie zurollte, zum anderen waren eigene Kollegen gefragt, die aus dem Rückraum abgewehrte Bälle platziert und mit Kraft aufs Wandlitzer Gehäuse bringen können. Im Letzteren probierte sich Lukas Trapp, dem der Ball an der Strafraumgrenze vor die Füße sprang und er diesen im Anschluss mit einem Hauch von Kläglichkeit neben das Tor jagte. In der 8. Minute dann eine Möglichkeit für Dennis Plaumann, doch auch sein Schuss nach einem abgewehrten Eckball flog weit über die Querlatte des Templiner Kastens. Victoria hatte nun die Spielkontrolle übernommen, zelebrierte weiter den „Kick and Rush-Stil“ und kam auch zu Möglichkeiten. Und wieder war es eine Flanke von der rechten Seite, mit im Anschluss klärenden Versuchen der Gäste das Spielgerät zu entfernen. Nutznießer dieses Tohuwabohu war Maciej Piotr Czyzewski, der kurz hinter dem Elfmeterpunkt geparkt und alle Möglichkeiten hatte, die frühe Führung zu erzielen. Doch sein Schuss verhungerte ein wenig und passierte die Torlinie neben dem Tor (11.). Dass Wandlitz sich als gute Gäste präsentierten, zeigte sich in der 15. Minute. Versuche einen Flankenball an der linken Strafraumgrenze zu klären, endeten mit einer Slapstick-Einlage und hoher unkontrollierter Ballweiterleitung Richtung eigenem Keeper. Maciej Piotr Czyzewski hatte in dieser Situation den richtigen Riecher. Er tauchte vollkommen frei im Strafraum auf, nahm die Kugel und schob sie am armen Michael Lehmann vorbei zum vielumjubelten 1:0. Dass dieses Tor den Aufstieg bedeuten würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erahnen. Gerade weil Victoria die Partie weitestgehend im Griff und im Nachgang auch Möglichkeiten hatte, nachzulegen, war an einer Veränderung der Kräfteverhältnisse kaum zu denken. Allein der Torschütze wäre mit mehr Konsequenz und Kaltschnäuzigkeit ein noch größerer Held geworden. Im Endeffekt schien der Truppe nun doch etwas die Nervosität auf die Füße zu fallen. Denn mit zunehmender Dauer erarbeitete sich Eintracht die Augenhöhe und zum Ende des ersten Durchganges auch die Oberhand. Doch mit den Chancen blieb es Mangelware, mit viel gutem Willen konnte man die wenigen Möglichkeiten als Halbchancen bezeichnen. Auch die Heimelf funktionierte nicht mehr so richtig. Die langen Bälle verpufften, weil diese nun zum Teil unplatziert waren und ganz nebenbei die Stürmer in unnötige Sprintduelle verwickelten, welche bei den vorherrschenden klimatischen Bedingungen als auch nicht sinnvoll und effektiv erschienen. Zwar zuckte die Offensiv-Maschinerie der Hausherren sporadisch, ab wirklich zwingend wurde es nicht. Die einzig noch nennenswerte Möglichkeit vor dem Pausenpfiff hatte Eintrachts Adrian Fischer, der aus der zweiten Reihe abzog und Heim-Torsteher Philipp Leupold dazu zwang, sein ganzes Können aufzubringen (31.).
Mit der Erkenntnis noch im Spiel und mit Paul Rollers Einwechslung im Bereich Attacke noch flexibler aufgestellt zu sein, begann Eintracht die zweite Halbzeit unter dem Motto „Aufholjagd“. Doch die Hitze machte noch mehr zu schaffen und nagte an der Kondition und vor allem auch an der Konzentration. Auch Victoria blieb in seinen Reihen davon nicht unberührt. In den Halbzeitgesprächen fiel schon das Wort vom „Grotten-Kick“ und man war davon, sicherlich nicht so extrem ausgedrückt, nicht weit entfernt. Spannend war es allemal, denn Wandlitz gab nicht auf. Auch nicht, nach dem Dennis Plaumann mit einem absichtlichen Handspiel im Mittelfeld, vorverwarnt, per Ampelkarte das Feld räumen musste (68.). Die Partie schleppte sich und Victoria schob die abnehmende Zeit mit dem knappen Vorsprung vor sich her. So motivierte der Stadionsprecher den Anhang und die eigenen Jungs mit der turnusmäßigen Angabe der verbleibenden Spielzeit. Schlussendlich erlöste Referee Andre Schuler die Probanden und löste damit alles aus, was für so einen Aufstieg in der Planung war. Pyro, Freudentänze, Siegerehrung und Feierlichkeiten.
Wandlitz Trainer Matthias Händler war im Nachgespräch irgendwie froh, dass die Saison nun endlich zu Ende ist. Ein wenig vergrämt war er dann aber doch noch. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir durch so ein dummes Tor verloren haben. Aber so ist Fußball. Wir können uns aber definitiv nicht vorwerfen lassen, dass wir nicht alles versucht und gegeben haben.“ Damit hatte absolut recht.
Templin: Philipp Leupolt – Oswaldo Proenca, David Tii, Yanik Alexander Rhode (58. Alex Lapot), Lukas Trapp (58. Markus Schauseil), Johannes Collin, Felix Schoof, Lukas Berkner (80. Dominik Schmidt), Simon Milster (76. Paul David), Maciej Piotr Czyzewski, Andre Mützelberg
Wandlitz: Michael Lehmann – Florian Krüger (58. Jan Großer), Steffen Philipp Hennig, Adrian Fischer (47. Paul Roller), Marcel Petrahn, Dennis Plaumann, Roman Schmidt, Florian Liebich, Manuel Thomas, Kevin Schwabe, Germain Pötzsch
Schiedsrichter: Andre Schuler (Hatte nur wenig zu tun, weil die Hitze die Probanden mehr mit sich beschäftigen ließ, als dem Referee die Anforderungen hochzuschrauben. Solide Leistung in einer fairen Partie, welche mehr Rückhaltung erforderte, die der gesamten Leistung sehr guttat.)
SRA: Andrè Stolzenburg, Wolfgang Hein
Zuschauer: 520






































































































