Testspiel: SG Einheit Zepernick – TSG Einheit Bernau 0:1

Während Einheit Zepernick seit gut zwei Wochen im Training ist und sich dabei im Testspielmodus „von der Regionalliga runterarbeitet“ (O-Ton Lucio Geral, dem Übungsleiter der Hausherren), befindet sich der Brandenburgligist aus Bernau noch in den Kinderschuhen der Vorbereitungsphase. „Ja, wir haben am letzten Donnerstag angefangen und dies war heute unser erster Test,“ begann Gästetrainer Nico Thomaschewski seine Spielanalyse und fand den Auftritt seiner Jungs schon recht ordentlich. „Vor allem, dass wir konditionell schon so gut drauf waren, hat mich sehr positiv gestimmt“, fasste er zusammen, kam aber im Endeffekt nicht ohne kritische Worte aus, als er die allseits bekannte Abschlussschwäche erwähnte, welche gerade in der Schlussphase ein klareres Ergebnis verweigerte. Lucio Geral hatte im Nachgespräch mehr lobende Worte für seine Jungs im Peto als sein Bernauer Kollege. „Ich habe heute sehr viel Gutes gesehen. Aus meiner Sicht waren wir in beiden Halbzeiten ebenbürtig, wenn nicht sogar phasenweise die bessere Mannschaft. Wir haben mutig agiert, haben unsere Spielidee verfolgt und auch gute Lösungen gefunden. Besonders gegen den Ball waren wir gut unterwegs, letztendlich hat uns heute das Quäntchen Glück gefehlt, um zum Torerfolg zu kommen.“

Die Partie begann laut, aber im positiven Sinne. Das Mut machen und „Bock“ vermitteln untereinander, gepaart mit Hilfestellungen vermittelte einem schon das Gefühl, dass die Einstellung auf beiden Seiten stimmte. Zwar regierten gerade in Halbzeit eins die Abwehrreihen und im Spielaufbau das Sicherheitsgeplänkel mit den berühmten Querpässen, was die Begegnung aber nicht unattraktiv machte. Denn das Bearbeiten des Bereiches zwischen Strafräumen zeigte schon die Klasse der Probanden und hob den Vortrag mächtig Richtung Wettkampfmodus. Doch am „Sechzehner“ war irgendwie immer Schluss. Das Tor des Tages, erzielt durch Tom Stedtler, der an der Strafraumgrenze die Kugel aufgelegt bekam und flach, ohne große Geschwindigkeit, im rechten unteren Eck einnetzte, war eher eine Möglichkeit aus der Schublade mit der Aufschrift „Halbchance“. Doch Zepernicks Keeper Dennis Tietz ärgerte sich schon mächtig, weil er scheinbar den Abschluss zu spät gesehen hatte (14.). In der Folge blieb der Hauptaustragungsort unweit der Mittellinie das größere Betätigungsfeld. Zepernicks ersten nennenswerten Schuss setzte Dennis Warmbrunn in der 23. Minute ab, welcher aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz in Bewegung setzte. Ein weiteres Indiz für die Chancenarmut war der Fakt der ausbleibenden Eckbälle. Die Heimtruppe konnte diesen für sich als Erste verbuchen, welcher in der 31. Minute ohne große Abschlussmöglichkeit verpuffte. Keine zwei Minuten später kamen die Hausherren zu einer gar nicht so schlechten Möglichkeit. Tom Bittner verwertete einen Flankenball doch etwas luschig, als er die Kugel versuchte direkt aufs Tor zu bringen. Mit der Erkenntnis, dass beide Teams im Mittelfeld Qualität bewiesen und im Engagement auf Augenhöhe agierten, dabei den Torleuten ruhige fünfundvierzig Minuten bescherten, ging es in den zweiten Durchgang.

Zu diesem hatten sich beide Vertretungen augenscheinlich vorgenommen, noch eine Schippe draufzulegen und vor allem mit mehr Mut in die Bresche zu springen. Bei den Zepernickern kam Patrick Töpfer in der 50. Minute per Einwechslung in die Partie, der den Motor nun mitankurbelte und den Hausherren Phasen verschaffte, wo Lucio Geral seine Mannschaft berechtigterweise überlegen sah. Ein kleinen Schockmoment durchlebte die Zepernicker Seite, als sich Lesley Park am Rücken verletzte und lange neben der Auswechselbank liegend in Rückenschonung verbringen musste (55.). Die Heimtruppe knabberte mächtig am Ausgleich und hatte mit Max Gerhard den Kollegen an der Schuss-Front, der eigentlich auf Grund seiner Qualität und der ihm zur Verfügung gestellten Freiheiten prädestiniert war, wenigstens ein, zwei Tore zu erzielen. Die größte Möglichkeit hatte er in der 58. Minute in der rechten Strafraumseite, als er schon sehr platziert abzog, aber in dem eingewechselten Einheit-Keeper Lukas Schönhoff seinen Meister fand. Für die TSG blieb es beim seidenen Faden mit der knappen Führung und man überstand die Phase der defensiven Unordnung. Die Schlussviertelstunde brachte dann das, was Bernaus Trainer Tomaschewski bemängelte. Drei gute Möglichkeiten wurden entweder nicht ordentlich ins Ziel gebracht bzw. hatte Denis Tietz im Kasten der Hausherren etwas dagegen. Spannend war nach Spielende die Antwort von Tomaschewski auf die Frage, wie man mit einer so kurzen trainingsfreien (Urlaubs)Zeit umgeht. „Das ist eine wirklich gute Frage, welche gar nicht richtig beantwortet werden kann. Allein für mich ist das schon eine neue Erkenntnis und Umstellung. Man wird es nicht schaffen, durch Urlaub und andere Abwesenheiten der Spieler alle auf ein gleiches Level zu bringen. Man muss das ganz behutsam angehen, das fällt mir sehr schwer. Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer alles abfordere. Und das geht nun mal nicht mehr so richtig.“              

Zepernick setzte folgende Spieler ein:

Dennis Tietz – Oliver Eckert, Eric Woiton, Ümit Ejder, Jerome Ehweiner, Jonny Ratajczak, Lesley Park, Tom Bittner, Max Gerhard, Dustin Warmbrunnen, Marvin Caetano, Patrick Töpfer

Einheit Bernau setzte folgende Spieler ein:

Steve Jarling, Lukas Schönhoff – Lucas Steinert, Paul Peschke, Fritz Söllner, Tom Stedtler, Timm Gromelski, Maximilian Walter, Sam-Rene Bartz, Florian Klose, Caspar Oesterling, Deniz Hakan, Paul Federlechner, Jonas Schmelcher

Schiedsrichter: Daniel Läser (Souveräne Leistung in einer Partie, welche den Titel „Freundschaftsspiel“ durchaus verdient hatte.)

SRA: Benjamin Ernst, Stefan Kotte

Zuschauer: 40

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