Ein Barnimer im Landkreis Oder/Spree. Matthias Schönknecht ist der neue Trainer bei der Germania in Schöneiche. Da passt der Spruch „Und das ist auch gut so!“ wie die Faust aufs Auge. Schönknecht, bekannt aus seiner Übungsleiterzeit beim FSV Bernau, beerbt Oliver Richter, der ebenfalls, wie Schönknecht, zukünftig einen Aufsteiger, nämlich Grün-Weiss Ahrensfelde, in der Brandenburgliga trainieren wird. „Ich hatte ja einige Angebote, auch aus der Oberliga, aber Germania hat mich letztendlich überzeugt. Da brauchte ich nicht lange zu überlegen. Auf der Heimfahrt nach dem Gespräch war meine Entscheidung schon gefallen, dass ich das Angebot annehmen werde. Hier wird Fußball gelebt und dies mit Bodenständigkeit. Kameradschaft und eine ebenfalls sehr große Freundschaft unter den Spielern sind die Komponenten, welche auch Gründe waren, warum der ein oder andere Spieler zu uns gefunden hat“, so Schönknecht mit seinem Statement pro Germania Schöneiche.

Zum zweiten Test in der Vorbereitungsphase hatte sich Germania den Berliner Oberligisten Eintracht Mahlsdorf eingeladen. Eine ganz schöne Hausnummer, wie die Schönknecht-Jungs auch von Minute eins an zu spüren bekamen. Bereits in der 4. Spielminute roch es stark nach einer Gästeführung, als Kevin Stephan nach einer Flanke von der rechten Seite am Fünfer zum Abschluss kam, der Schuss aber vom wachen Heimkeeper Emmanouil Demenikos gerade so noch entschärft werden konnte. Es war aber keineswegs so, dass Schöneiche sich hinter der Burgmauer versteckte, um den Laden dicht zu halten. Man versuchte schon mit Einsatzwillen und aggressiver Zweikampfführung in die Balleroberung zu kommen und kleine Rauchzeichen Richtung Oberligavertretung zu senden. So war es Denis Teterea der von der Strafraumgrenze abzog und Pech hatte, dass sein Geschoß durch einen Gästefuß eine Richtungsänderung neben das Tor bekam (7.). Die Partie war ansehnlich und hatte auch Züge aus dem Wettkampfmodus. Ein langer Ball in den Strafraum, bei dem sich die Heimabwehr inclusive Torsteher nicht sehr sattelfest präsentierten und den Ball unterliefen, landete bei Denis Mrkaljevic. Dieser hatte keine Mühe auf Christoph Zorn querzupassen, der schlussendlich nur noch den Fuß hinhalten musste um als erster Torschütze im Spielformular genannt zu werden (11.). Nur eine Minute später prüfte Niklas Thiel die Haltbarkeit des Pfostens, als er aus der zweiten Reihe einen abgewehrten Ball zum Strahl verwandelte und dabei Pech hatte, die Führung für die Gäste nicht ausbauen zu dürfen. Germania wackelte nicht, denn diese Umstände wurden so ein wenig der Löser der eigenen Handbremse. Das Team tauchte nun so langsam in eine Phase ein, in der man zumindest chancentechnisch zwei Mal hätte jubeln dürfen. Erst war es wiederum der agile Denis Teterea, der Gäste-Torsteher Niklaas Seifarth aussichtsreich prüfte (16.). Dann kam Aaron Marcel Weber volley zum Abschluss und musste ebenfalls Seifarth die Show mit einer Parade überlassen. Nach einer guten halben Stunde intensiver Beackerung der Spielfläche zwischen den Strafräumen und der Spielkontroll-Wiederübernahme der Gäste, konnte Mahlsdorf zwar mit Halbchancen glänzen, fand dabei aber zu selten den finalen Spielzug, der schlussendlich die zu erwartende Torgefahr ausstrahlte. Die 38. Minute zeigte ein Beispiel dafür, warum Eintracht bis dato nur mit 1:0 führte. Ein durchgesteckter Ball auf Christoph Zorn, der eigentlich dann wunderbar querpasste, endete mit einem vorbeirutschenden Kevin Stephan, der nur einen Wimpernschlag zu spät kam und die Kugel somit verpasste. Im Endeffekt konnte die Oberliga-Truppe diesen Makel bis zum Halbzeitpfiff doch noch vergessen machen. Dabei hatte Kevin Stephan in die Kabinettstückchen-Kiste gegriffen und das Anspiel zu ihm dann sehenswert selber vorgelegt und das Spielgerät per Heber über Demenikos im Netz untergebracht (41.). Das 3:0 erzielte wiederum Kevin Stephan, der Nutznießer der Schöneicher Schläfrigkeit wurde, als die Gäste im Mittelfeld einen Freistoß schnell ausführten, zusätzlich beim Anspiel auf den Torschützen Abseits monierten und sich dabei ein wenig aus dem Spielzug nahmen. Ein Lupfer über den Keeper stellte dann das standesgemäße Halbzeitergebnis her.
Die Wechsel-Arie zum Wiederanpfiff ließ den guten Eindruck den beide Teams vor der Pause hinterlassen hatten, nicht wieder aufflammen. So hatte der eingewechselte Heim-Keeper Danny Kempter die Order einer „Zu-Null-Halbzeit“ ausgeben und die gesamten fünfundvierzig Minuten lautstark in die Unterstützung seiner Kollegen investiert, aber mehr als eine stabile Abwehrleistung sprang für die Hausherren auch nicht heraus. Zwar hatte Felix Angerhöfer in der 50. Minute nach einer Einwurf-Verlängerung den größten Germania-Riesen auf den Schlappen, doch der Ball nach seinem Schuss passierte das gegnerische Gehäuse in höheren Gefilden. Auf Gästeseite stockte der Motor im Vorwärtsgang ebenfalls, besonders im Spielaufbau. Den langen Bällen und Durchsteckern in die Schnittstellen fehlten oft die Präzession, die auch Mahlsdorfs Trainer Nico Hennig in einigen Situationen die Haare raufen ließen. So schleppte sich die Begegnung ein wenig, in der Eintracht im Chancenplus blieb und schlussendlich die Kempter-Agenda in 87. Minute zunichtemachte. Christoph Zorn, der im Vorfeld schon mehrmals am Ausbau der Führung kratzte und auch an Kempter scheiterte, konnte in dieser Situation den herauslaufenden und sich entgegenwerfenden Keeper in Torjägermanier überspielen und schlussendlich aus spitzem Winkel vollenden.
„Für uns war das eine gute Trainingseinheit, besonders für die Laufarbeit. Die Einstellung hat gestimmt, wir haben harte anderthalb Wochen hinter uns, damit war ich sehr zufrieden. Mahlsdorf hat uns alles abverlangt, es war vor der Partie ganz klar, dass wir viel Defensivarbeit leisten müssen. Wir haben heute viel rotiert, Jeder soll die Möglichkeit bekommen, sich zu zeigen. Ich bin neu hier, da muss ich schon schauen, wer, wo und was kann.“
Schöneiche: Emmanouil Demenikos – Eric Schulze, Aaron Marcel Weber, Hannes Rehbein, Christopher Wagener, Robert Weinert, Philipp Kulecki, Richard Bergmann, Felix Angerhöfer, Marco Spann, Denis Teterea
eingewechselt wurden: Danny Kempter – Manuel Wisnewski, Pierre Voigt, Paul Mitscherlich, Julius Mros, Felix Wiedenhöft, Moritz Borchardt, Lorenz Moritz
Mahlsdorf: Niklaas Seifarth – Louis Böcker, Peter Köster, Niklas Thiel, Sven-Torge Bremer, Pascal Schölzke, Kevin Stephan, Christoph Zorn, Denis Mrkaljevic, Max Mulack, Christopher-Lennon Skade
eingwechselt wurden: Alexander Sandt – Fabian Fritsche, Finn Cajus Weigelt, Kenan Halilcevic, Fabio Findeisen, Brian Andre Bernhardt und zwei Testspieler
Schiedsrichter: Tobias Collin (Spulte mit solider Leistung sein Schiedsamt herunter und brauchte dabei nur selten präsent zu werden. Da hatte sein Kollege Oliver Michalczyk in der Funktion des SRA 1 schon etwas mehr zu tun, als seine durchaus nachvollziehbaren Abseitsentscheidungen des Öfteren lautstark in Frage gestellt wurden. Beeinflussen ließ er sich davon aber nicht. Bravo!)
SRA: Oliver Michalczyk, Enrico Müller
Zuschauer: 50









































































































