Landesklasse gegen Kreisoberliga lautete die Ansetzung nach der Ligazugehörigkeit. Testspiel war der Begriff, den die Trainer oft benutzen. Freundschaftlich ging es auch zu, aber das gesamte Spiel zusammengefasst gesehen, konnte man sich aus beiden Lagern im Nachgang übereinstimmend auf eine Partie im Wettkampfmodus festlegen.
Personaltechnisch konnten beide Trainer nicht aus dem Vollen schöpfen, bei den Gästen fehlten sogar elf Aktive. „Es waren schon einige wichtige Stammkräfte nicht dabei“, sagte Ahrensfeldes Trainer Daniel Lüß und zeigte sich trotzdem mit dem Auftritt seiner Jungs sehr zufrieden. Besonders die Anfangsminuten zeigte Ahrensfelde Spiellaune und bewegte sich mit der Heimtruppe auf Augenhöhe. Es war intensiv, aber auch hektisch. Florian Redder setzte als Erster die Gästeflagge mit einer Möglichkeit in der 3. Minute, doch sein Schuss verunglückte aus guter Position dermaßen, dass aus diesem schlussendlich nur ein Einwurf für die Heimtruppe auf die Rechnung kam. Niederlehme brauchte etwas länger für die erste Torgefahr, welche Niklas Hentschel mit einem Geschoss aus der zweiten Reihe für sich verbuchte (8.). In der Folge wurde das Mittel der Abschlüsse aus dem Rückraum so ein wenig das Probateste. Nach gut zehn Minuten übernahm das Landesklassenteam zusehends die Spielkontrolle, drängte Grün-Weiss immer mehr in deren Hälfte und kam auch zu guten Möglichkeiten. Die größte Chance in dieser Phase hatte „k.A.“ in der 15. Minute, als nach einer Ecke die Abwehr von Gäste-Keeper Patrick Hilliger nicht sehr sattelfest wirkte und der Ball „k.A.“ direkt vor die Füße sprang. Mit allen Freiheiten ausgestattet, schaufelte er die Kugel Richtung Tor, aber nicht platziert genug, sodass Marcel Riemer den Ball auf der Torlinie stehend per Kopf aus der Gefahrenzone bugsieren konnte. Die SG drängelte und hatte genug Möglichkeiten, das Zählwerk auf mindestens 3:0 zu stellen. „Das ist unser Problem, die schlechte Chancenverwertung. In der vergangenen Saison waren wir lange im Abstiegskampf, das war auch eine der Ursachen dafür“, hatte Heim-Trainer Stephan Rosenberg im Nachgespräch den genannten Umstand moniert, ansonsten aber eine starke Halbzeit seiner Jungs gesehen. Ahrensfelde blieb nicht chancenlos, hatte in einer Situation aber Pech, dass Andrew Neumann sich von der rechten Seite kommend vor der Strafraumgrenze irgendwie versuchte eine Schussposition für den rechten Fuß zu finden, dies ihm aber nicht gelang (18.). Die Druckphase der Hausherren mit den vielen guten Möglichkeiten überstand die Brandenburgliga-Reserve schadlos und kam nach einer halben Stunde wieder mehr in die Entlastung. Justin Lauterbach hatte sich in der 38. Minute an der linken Eckfahne festgesetzt und den Ball, trotz einiger Versuche des „Abluchsens“, behauptet und straff geflankt. Marcel Riemer war im Anschluss am kurzen Pfosten mit der Stirn zur Stelle und verfehlte den Kasten letztendlich nur knapp.
Mit dem torlosen Halbzeitresultat und dem sicherlich vorhanden Ärgernis der vergebenen Tormöglichkeiten der Hausherren ging es in die zweite Runde, in der es beide Vertretungen erst einmal ruhiger angehen ließen. Während Niederlehme einige Spieler austauschte, nahm Daniel Lüß erst einmal nur eine Auswechslung vor. Dabei handelte es sich um Dennis Löhmann als Testspieler, der vor einigen Jahren schon mal sein fußballerisches Statement in Ahrensfelde abgegeben hatte. Die Partie bewegte sich nun ohne sichtbaren Klassenunterschied zwischen den Strafräumen hin und her und bekam durch die nächste Einwechslung mit Loris Bethge für Ahrensfelde im Spielaufbau noch mehr Sicherheit und auch Möglichkeiten. Mike de Rapper, der von Marcel Riemer nach mehreren erfolgreich geführten Zweikämpfen bedient wurde, fand in der 51. Minute in Heim-Torsteher Tim Unger seinen Meister, als er nicht unplatziert abgeschlossen hatte. Die Tore machten aber nun die Hausherren. Erst war es eingewechselte Leon Paschke, der die schludrige Abwehrarbeit der Gäste bestrafte (66.), dann trug sich Thomas Zupp als Zweiter in die Torschützenliste ein. Auch er konnte sich bei den Gästeaktiven im Endeffekt bedanken, die sich nach einem Fehlpass recht inaktiv präsentierten und den Torschützen machen ließen (68.). In den Folgeminuten schlichen sich bei den Gästen einige Konzentrationsmängel ein, die sich gerade bei einfachen Abspielfehlern offenbarten. Die Dreifach-Chance in einer Situation, zweimal Bethge, einmal Riemer, ließ Ahrensfelde nochmal die Intensität erhöhen (74.). So wurde viel mit langen Bällen operiert, wie auch bei der SG, was aber die Chancenanzahl nicht wirklich erhöhte. Ein sehenswerter Angriff über die rechte Seite, Marcel Riemer war über rechts gekommen und hatte passgenau geflankt, brachte den Anschlusstreffer. Youngster Florian Marc Krüger stand goldrichtig und versenkte die Kugel per Kopf mit Abprall vom linken Pfosten hinein ins Netz (76.). Krüger war es dann auch, der Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich auf den Füßen hatte, aber doch etwas nervenflatternd aus Top-Position versagte.
„Sicherlich haben wir einiges falsch gemacht, trotzdem habe ich ein gutes Spiel gesehen. Wenn das hier 6:6 ausgeht, kann man auch nicht meckern“, so die kurze Zusammenfassung von Daniel Lüß nach Spielende. Auf die Frage nach der Favoritenrolle in der Kreisoberliga sieht er seine Truppe nicht als dazugehörig. „Ich denke Schönow und Leegebruch sind die Favoriten. Wenn wir Dritter werden, bin ich erst einmal zufrieden. Wir schauen mal, wie sich die Saison entwickelt. Längerfristig wollen wir schon in die Landesklasse.“ Sein Gegenüber, Stephan Rosenberg, schaute in seiner Spielanalyse ebenfalls in die Zukunft. „Wir wollen in der Landesklasse eine solide Saison spielen, auf jeden Fall keine Sorgen haben, wie im letzten Jahr. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit dem heutigen Auftritt. Ich spiele sehr gerne gegen Ahrensfelde, obwohl wir bis dato immer gegen sie verloren haben. Aber die spielerische Qualität passt genau in unsere Vorbereitung.“
Niederlehme: Tim Unger – Nr. 2 k.A., Benjamin Haupt, Florian Kluwe, Mathias Wrona, Niklas Hentschel, Felix Heinicke, Florian Lindner, Thomas Zupp, Lukas Stothut
Eingewechselt wurden: Fabian Keitsch – Florian Schnetka, Jonas Marsch, Leon Paschke
Ahrensfelde: Patrick Hilliger – Marcel Riemer, Eduard Demcenko, Ricardo Hanschke, Justin Lauterbach, Florian Redder, Andrew Neumann, Mike de Rapper, Dennis Gärtner, Tobias Berger, Niklas Hvalec
Eingewechselt wurden: Loris Bethge, Florian Marc Krüger, Dennis Löhmann
Schiedsrichter: Matthias Schmidt (In einer zu 99,8 Prozent fairen Partie war der Referee ein unauffälliger, aber souveräner Leiter. Die Devise, das Spiel laufen zu lassen, nahmen beide Vertretungen dankend an.)
SRA: Maximilian Hundsdörfer, Rene Herrmann
Zuschauer: 40











































































































































