
„Mann, wie die Zeit vergeht …“, eine Feststellung, welche schon fast zu meinem Alltags-Vokabular gehört. Im Gegensatz dazu hätte ich mir heute auf meinem Weg nach Bernau eigentlich ein passenderer Satz einfallen müssen. „Frau, wie die Zeit vergeht …“ wäre in meinem Vorhaben der Verleihung des BARNIM RASENBALLSPORT Ehrenamtspreises 2022 wohl angemessener gewesen. Denn vor fast genau einem Jahr hatte ich Christel Baron überrascht und in diesem Jahr fiel meine Wahl wieder auf eine Frau.
Alexandra Krüger, genannt „Sanny“, ist hauptberuflich Polizeihauptmeisterin in der Polizeiinspektion Barnim. Dort ist sie im Bereich Führungsdienste tätig.
Und ganz nebenbei, neben der Dienste-Schieberei, hat sich die 45-jährige alleinstehende Mutter in ihrer Freizeit unserem geliebten Fußball verschrieben. Ihr damaliger Freund war beim BSV Blumberg involviert und so kam „Sanny“ zwangsmäßig, dann auch durch Sohn Florian Marc, der ebenfalls beim BSV seine Fußballer-Karriere begann, dem Rasenballsport-technischem Geschehen sehr nahe. EHRENAMT, war das Plakat, in das sie immer mehr eintauchte. Betreuerin, Übungsleiterin, Jugendleiterin und auch Abteilungsleiterin waren die Positionen, in denen sie den Blumbergern half, ein Verein zu bleiben. Neben der Vereinsarbeit vermittelte sie als Mitglied des Jugendsportgerichtes dem Barnimer Jugend-Fußball das Recht und die Ordnung. Mit dem Wechsel ihres Sohnes zu GRÜN-WEISS Ahrensfelde änderte sich auch zunehmend ihr Fokus Richtung neuem Verein. Dort ist sie nun seit ein paar Jahren mit Haut und Haar angekommen und Ansprechpartnerin für die Vereins-Schiedsrichter. An den Herrenspieltagen, ich hoffe, sie nimmt mir meinen gewählten Titel nicht übel, ist sie die „Mama“ für die angesetzten Referees. Und die wissen, so ist es immer wieder zu vernehmen, das absolut zu schätzen.
Dass „Sanny“, mal so ganz nebenbei erwähnt, auch noch Spielerin der Damenmannschaft von GRÜN-WEISS Ahrensfelde ist, passt irgendwie auch noch dazu.
Ja, das ist aber immer noch nicht alles, was sie im positiven Licht erscheinen lässt. Sie ist eine Froh-Natur und sehr gesprächig, was nicht nur ich an ihr mag. Denn die Unterhaltungen mit ihr sind immer konstruktiv, dazu passend, manchmal nicht bierernst zu nehmen, dann aber auch meinungsvertretend und vor allem gradlinig und nachvollziehbar.
Ganz einfach …, „Sanny“ muss man liebhaben.
Auf die Frage nach ihrem Rezept, solange eine Ehrenamtlerin zu sein, hat sie keine klare Medikation. „Es ist ganz einfach der Spaß daran, etwas Gutes zu tun. Und ganz wichtig dabei, dass man dies zu hundert Prozent macht. Etwas nur mit halber Kraft zu bewerkstelligen, ist nicht zielbringend und wird zum Handeln im Vorbeigehen. Und das wäre nicht ich“, so ihr Motivations-Statement. Was sie aber gar nicht mag, und dies ist auch mein erkannter Makel in unserer Gesellschaft, dass vieles selbstverständlich geworden ist. Ihre Anekdote am Rande unseres Gespräches, als sie die Betreuerfunktion in Vertretung beim Punktspiel der GWA-Herren in Klosterfelde übernahm und ihr große Dankbarkeit auch aus der Spielerfraktion entgegengebracht wurde, zeigte ihr nicht nur ein Gänsehautgefühl, sondern dass es auch anders geht. Kleinigkeiten, wie einfache Gesten, sind es nun mal, welche uns, ich nehme mich da nicht raus, die größte Freude bereiten.
Im Fußballkreis ist sie die neugewählte stellvertretende Vorsitzende im Sportgericht. Im Herbst beim ordentlichen Verbandstags des Fußball-Landesverbandes Brandenburg wird auch gewählt und sie hofft ebenfalls dort in der Gerichtsbarkeit dabei zu sein. Dazu drücke ich ihr beide Daumen.
„Sanny“ auf diesem Wege noch einmal ein großes Dankeschön. Ich freue mich, dass Du ganz einfach da bist. Ich denke vielen, denen Du bekannt bist, wird es genauso gehen.
Du bist mein verdienter Träger des BARNIM RASENBALLSPORT Ehrenamtspreises 2022.
