Im Vorfeld der Partie war von Kruger Seite schon zu vernehmen, dass Befürchtungen einer hohen Niederlage die Runde machten. Denn die zehn abgeholten Buden beim Tabellenführer, dem BSV Blumberg, aus Vorwoche, nährten schon die Gedanken wieder in eine Tormaschinerie zu geraten. Denn die sogenannte Ahrensfelder Dritte ist als momentaner Vize in Sachen Torausbeute genauso zahlreich unterwegs, wie deren Ortsnachbarn.

Die Begegnung brauchte eine spürbare Warmwerde-Phase. Während die Gäste lange nach der spielerischen Linie suchten, machte die Kruger Truppe in der Abwehr vieles richtig. Ebenfalls positiv war der Fakt, dass man sich nicht hinten reinstellte, sondern auch versuchte Rauchzeichen zu setzen. Die Nullnummer in den Torabschlüssen auf beiden Seiten beendete Ahrensfeldes Pascal Klinkmann mit einem Fernschuss, welcher weit neben dem Kasten ins Aus ging, in der 17. Minute. In der Folge trat Gäste-Kapitän Marvin Menzel in seiner Präsenz, seine Farben in Front zu schießen, stark in den Vordergrund. Einen langen Ball in den rechten Gäste-Strafraum verwertete er mit einem Schuss aus spitzem Winkel ans Außennetz (18.) und drei Minuten später versemmelte er eine Doppelchance. Beim ersten Versuch scheiterte er am gut aufgelegten Miguel Weinknecht. Den abgewehrten Ball, welcher genau vor seine Füße sprang, schoss er ohne Qualität in die Kruger Nachmittagssonne. Aber auch Menzels Kollegen haderten mit ihrem Schussglück. In der 25. Minute kam eine Flanke von der rechten Seite in den Strafraum, wo Jeremy Schröder vollkommen blank das fast leere Tor vor sich hatte. Schlussendlich fehlte ihm die Körperspannung und die Gier bei seinem Schuss, der an Lattenunterkante landete und im Spiel blieb. Trotz der guten Barnimer Möglichkeiten war Kruge nicht in der Dauerbelagerung. Ansätze von Offensivaktionen waren durchaus vorhanden, wurden aber viel zu schnell wieder hergegeben. Auf Ahrensfelder Seite stockte der Angriffsmotor immer wieder, weil man einfach nicht ins eigene Spiel fand. Statische Phasen, mit zum Teil hoher Fehlerquote in der Ballverteilung, brachten die eigenen Vorwärtsgänge oft zum Erliegen. Dieser Umstand machte es den Titanen aber auch leicht, defensiv kaum aus der Ordnung zu geraten. Sehr gute Möglichkeiten für Grün-Weiss ploppten immer wieder auf: Marvin Menzel, gut an der Strafraumgrenze positioniert, mit einem strammen Geschoß, knapp vorbei (28.). Dann Nico Salvatore Gliese, dessen Kopfball vollkommen verunglückte (34.). Auch der Kopfball von Pascal Knote nach einem Eckball blieb ohne Wirkung (36.). Der sehenswert angesetzte Fallrückzieher von Marcel Adamowicz war dann auch nur für die Galerie (41.). „Schwere Geburt“, hatte Ahrensfeldes Coach Henry Preuß in seinen Bart gebrubbelt und damit genau ins Schwarze getroffen. In der 44. Minute wäre dann der ganze Gäste-Aufwand fast in die Hose gegangen. Alexander Petzold war für seine Titania über rechts unterwegs. Sein Diagonalball in den Gäste-Strafraum flutschte an Keeper Marvin Mähnelt und Oliver Rau vorbei und landete unberührt im Aus. Ein etwas längeres Bein von Rau hätte dem Ball bestimmt die erfolgversprechende Richtung geben können. So ging es torlos in die Halbzeit, in der sich die Gäste mit ihrem Misserfolg an die eigene Nase fassen mussten.
Die Gemengelage zum Wiederanpfiff änderte sich kaum. Kruge, weiterhin recht stabil in der Abwehrarbeit und eine GWA-Dritte, die immer noch nicht das sicherlich vorhandene Potential ausschöpfen konnte. Das Spiel war noch keine Minute am Laufen, da ertönte fast aus dem Nichts die Trillerpfeife von Schiedsrichter Lukas Weigel. Der hatte im Vorwärtsgang der Gäste nach einer Flanke ein Handspiel von Steven Miers gesehen und sehr zur Verwunderung aller, auch der Barnimer, auf den Punkt gezeigt. „Eigentlich schießt bei uns Pascal Klinkmann die Elfer“, hatte Henry Preuß die Einteilung des Schützen erklärt. „Wir wollten aber Marvin Menzel in die Belohnung bringen“, so die Begründung für das Umschwenken auf Menzel, der dann seinen Strafstoß halbhoch aufs Tor brachte und am liebsten im Boden versunken wäre, als Miguel Weinknecht die Kugel abwehrte. Die Befürchtungen auf Kruger Seite über Konditionsmängel in Rückstand zu geraten, blieben zunächst unbegründet. Grün-Weiss drückte weiter und kam auch immer wieder zu Möglichkeiten. „Hätte, wenn und aber“ zog sich weiter durch die Gäste-Offensiv-Aktionen. So hatte Dennis Mitschke das 0:1 auf dem Fuße, doch auch seinem Schuss fehlte die Präzision (61.). Keine sechzig Sekunden später war es dann doch passiert. Ein Eckball von der linken Seite führte in der Strafraummitte zu einem Spielerknäuel, in dem Ahrensfelde versuchte, die Kugel Richtung Tor zu bringen und Titania zu klären. Schlussendlich landete der Ball außerhalb der Ansammlung bei Niklas Hvalec, der den Ball dann abgefälscht im Netz der Hausherren einschlagen ließ. Grün-Weiss arbeitete in der Folge weiter intensiv an der Ergebnisverbesserung. So war es Pascal Klinkmann, der es mit einem Freistoßgeschoss aus gut zwanzig Metern versuchte und erfolglos blieb. Kruge kam kaum noch zur Entlastung, versuchte aber mit seltenen Kontern kleine Zeichen zu setzen. Oliver Rau kam in eine dieser Situationen und schloss unter Bedrängnis ab, mit dem Resultat, dass der Ball das Außennetz zappeln ließ (70.). Es war nun eine umkämpfte Partie, in der die Heimtruppe in der 78. Minute einen eignen ungeahnten Höhepunkt präsentierte. Ein langer Ball, bei dem die Gästeabwehr in der Abwehrkontrolle inklusive Torsteher fehlerhaft agierte, wurde durch Lukas Wieland viel umjubelt im Gästekasten untergebracht. Für Ahrensfelde war es schon ein Nackenschlag, der für die Schlussminuten das große Anrennen einläutete. Brechstangenbehaftet wurde viel probiert. Aber gegen aufopferungsvoll kämpfende Titanen gelang nicht mehr viel, sodass man Köpfe hängend und auch etwas frustbehaftet mit dem Punktverlust den Heimweg antreten musste. „Leider ist das heute auch ein wenig dem Abgeben der A-Jugendlichen, die morgen spielen, geschuldet. Dadurch haben wir schon ein wenig Kraft verloren. Wenn Du aber die Dinger vorne nicht reinmachst, dann kommt so etwas heraus. Ich denke, das Unentschieden geht so in Ordnung“, so das Statement des Ahrensfelder Verantwortlichen Henry Preuß. Sein Gegenüber, Hans Mühlenhaupt, der im Übrigen seine Jungs neunzig Minuten intensiv verbal antrieb, zeigte sich mit dem Remis mehr als zufrieden. „Sicherlich ist der Punktgewinn glücklich, aber bestimmt auch nicht unverdient. Ahrensfelde hatte mehr vom Spiel und auch die klareren Chancen. Aber meine Truppe hat gekämpft bis zum Letzten. Ich denke, wir haben uns den Punkt auch irgendwie verdient.“
Kruge: Miguel Weinknecht – Manuel Rauch, Lukas Wieland, Thomas Groh, Steven Miers, Oliver Bobermin, Alexander Petzold, Andy Belack (61. Michael Garreis), Oliver Rau, Marco Meißner (90. Waldemar Wirt), Marcus Felix
Ahrensfelde III: Marvin Wähnelt – Nico Salvatore Giese, Pascal Knote (63. Sebastian Schulz), Niklas Hvalec, Marvin Menzel (63. Brian Ohliger), Jeremy Schröder (77. Paul Schmidt), Dennis Mitschke, Son Nguyen (46. Marvin Knaak), Marcel Adamowicz, Pascal Klinkmann, Toni Müller
Schiedsrichter: Lukas Weigel (Der junge Referee war regeltechnisch gut unterwegs und setzte diese auch solide um. Was ihm aber fehlte, war ganz einfach das nachhaltige „Verkaufen“ seiner Entscheidungen. Gerade beim Urteil den Elfmeter zu geben, den eigentlich keiner wollte, hätte es mehr Gestik gebraucht, um auch das Umfeld mitzunehmen und vor allem zu überzeugen.)
Zuschauer: 48

























































































