„Vier Dörfer, ein Spiel“, so hätte der Slogan auf dem Ankündigungsplakat zum Ortsderby lauten können. Denn der SV Rüdnitz/Lobetal empfing die Spielgemeinschaft Biesenthal/Marienwerder zum Verfolgerduell in der Kreisliga Ost, in der es in der oberen Tabellenhälfte auch nach dem Spieltag immer noch recht enge zu geht. 150 Zuschauer hatten den Weg ins Stadion an der einsamen Kiefer gefunden und konnten schon auf ein interessantes und vor allem intensives Match hoffen. Daraus wurde aber erst einmal nichts. Denn gerade im ersten Durchgang agierte vor allem die Heimtruppe weit unter den eigenen Erwartungen. Fünfundvierzig Minuten plus Nachspielzeit fand Rüdnitz/Lobetal eigentlich nicht statt. Dazu passte vielleicht auch die Kopfverletzung von Oliver Wetzel nach nicht einmal einhundertzwanzig Sekunden, der dann auch auswechselt werden musste. Eine einzige gefährliche Aktion, Benjamin Bauer hatte Daniel Kröll per Anspiel in Schussposition gebracht, der dann den Pfosten traf, schaffte es auf den Notizzettel. Die SpG mutierte aber auch nicht zum Spielantreiber, sodass die Begegnung kaum sehenswertes zu bieten hatte und sich extrem schleppte. Zwar hatte Rüdnitz/Lobetal die Kontrolle gebucht und auch im Ballbesitz mehr zu bieten, dies reichte aber wahrlich nicht aus, um irgendwie ins zielstrebige Spiel zu finden. Ein Standard und ausgerechnet die erste sich bietende Gästemöglichkeit fand den Weg ins Tor. Ein Freistoß aus dem linken Halbfeld ließ die Heimabwehr erstarren und jeglichen Zugriff vermissen. Schlussendlich war Nick Volkmer zur Stelle, der die Kugel aus Nahdistanz über die Linie drückte und auch SV-Keeper Nick Sebastian Maahs schlecht aussehen ließ (14.). Berichtstechnisch war die Halbzeit damit eigentlich beendet. Zwar kam die Michelson-Truppe noch zu einigen Halbchancen, dabei aber mit wenig Zug zum Tor. Doch den recht statischen und auch glücklosen Nimbus konnte man einfach nicht abschütteln. Dennis Ulbrich, Daniel Kröll und Tobias Bauer waren die Probanden, die in den eigenen Versuchen letztendlich stecken blieben. Auch der indirekte Freistoß am linken Fünferrand, der aus einem Rückpass in die Hände des Keppers resultierte, landete in der Tor-Mauer der Spielgemeinschaft (37.). Die Gäste machten aber auch nicht mehr als nötig, dies aber ganz ordentlich. Denn die Defensiv-Arbeit, das vorrangig selbst auferlegte Mittel, wurde mit aller Konsequenz durchgezogen.
Mit dem Fehlpass im Spielaufbau der Hausherren, den der eingewechselte Pascal Schmidt gleich mal ins Seitenaus beförderte, begann der zweite Durchgang. Nach vermittelten Selbstvertrauen im Halbzeitgespräch sah dies nicht nun wirklich aus. Doch Rüdnitz/Lobetal machte in der Folge vieles besser und wirkte auch viel agiler im Vorwärtsgang. Für Biesenthal/Marienwerder bedeutete dies noch mehr die Abwehrreihen zu schließen und im Umkehrschluss, wie sporadisch schon in Halbzeit eins praktiziert, mit langen Bällen das Heil in der Offensive zu suchen. Die Heimmannschaft erhöhte zusehends den Druck, doch sich richtig knackig wurde es eigentlich nicht. In vorderster Front versuchten sich weiter Daniel Kröll und Benjamin Bauer mit Torschüssen, doch mit der Präzision haperte es immer noch. Ganz anders die Gäste, die genau in die Druckphase der Rüdnitz/Lobetaler hineinstachen. Wieder war es ein Standard in Form eines Eckballs, der Rüdnitz/Lobetal vor Probleme in der Entschärfung stellte. Nick Volkmer war zum zweiten Mal zur Stelle und tauchte nach seinem Einnetzen zum 0:2 in der Jubeltraube der Gäste unter (63.). Der Rest der Partie ist eigentlich schnell erzählt. Denn der Aufwand, den die Heimtruppe betrieb, fand keine Belohnung mehr. Gedanken an die Phrase „Die können noch bis zum Morgen spielen, die schießen kein Tor mehr“, machten sich immer breiter. Zwar zog die Partie Richtung Spielende noch mal an, auch manchmal im Zweikampfverhalten mit einem Hauch von Rustikalität, ein Tor wollte aber nicht mehr fallen. Biesenthal/Marienwerder hatte daran großen Anteil, denn es wurde mit Mann und Maus verteidigt und dabei auch recht kompromisslos mit Ball wegschlagen auf Zeit gespielt. Schlussendlich war nach 97 Minuten Schluss. Der Ruf des Derbysiegers mit einer Kreistanzeinlage rundeten den sehr durchwachsenen Spielnachmittag im Stadion an der einsamen Kiefer ab.
„Erst einmal bin ich zufrieden, dass wir über die gesamte Spielzeit, bis auf eine kleine Phase, unser Vorhaben erfolgreich durchgezogen haben. Spielerisch war sicherlich noch Luft nach oben. Uns hat dabei auch etwas der Mut gefehlt. Schlussendlich haben wir uns auf die einfachere Aufgabe konzentriert, den Sieg nach Hause zu bringen“, so SpG-Trainer Thomas Eitner in seiner Spielanalyse.
Heim-Trainer Tobias Michelson legte gerade über den Auftritt seiner Jungs im ersten Durchgang den Mantel des Schweigens und sah nach der Pause schon eine Leistungssteigerung. „Die erste Halbzeit haben wir sicherlich verpennt, kommen aber aus meiner Sicht gestärkt aus der Kabine. Wir sind dann gut unterwegs und müssen in dieser Phase das zweite Tor hinnehmen. Das hat uns dann den Korken gezogen. Danach war es für uns sehr schwer, die massive Gästeabwehr zu knacken. Trotz der Niederlage, die immer wieder passieren kann, rücken wir von unserem Vorhaben nach oben zu blicken nicht ab.“
Rüdnitz/Lobetal: Nick Sebastian Maahs – Martin Kuchling (46. Tizian-Pascal Grüner), Ralf Kerstan, Dennis Ulbrich, Benjamin Bauer, Daniel Kröll (78. Florian Wegner), Tobias Bauer, Daris Penka Fodjo, Oliver Wetzel (5. Moritz Klimke), Nico Westphal, Richard Matheus (46. Pascal Schmidt, 75. Sebastian Gehrke)
Biesenthal/Marienwerder: Paul Sternbeck – Sebastian Gust, Denny Rapp, Dennis Sommer (66. Jason Chris Jahns), Dario Tetzlaff, Nick Volkmer (88. Max Riekenberg), Seven-Olaf Spiellmann, Simon Bammel, Skye Siewke, Jompe Lischewski, Jeremy Siegel (61. Florian Schröter)
Schiedsrichter: Christopher Witte (Keine Bewertung, über die Gründe wird später berichtet!)
SRA: k.A. (Damien Jacobs), Robin Pascal-Fischer
Zuschauer: 150


























































Ein Gedanke zu “KREISLIGA OST, 11. Spieltag, SV Rüdnitz/Lobetal 97 – SpG Biesenthal/Marienwerder 0:2”