AOK-LANDESPOKAL BRANDENBURG, Achtelfinale, SG Einheit Zepernick – VfB 1921 Krieschow 0:8

Ein Landesklassenvertreter mit Heimrecht gegen einen Oberligisten, vom Papier her eigentlich eine klare Pokal-Nummer für das Gästeteam aus Krieschow. Insgeheim, verstärkt durch eine saisonübergreifende Siegesserie auch mit Erfolgen gegen Brandenburgligisten gab es schon die Zepernicker Hoffnung auf eine Pokalüberraschung. Diese blieb aber radikal aus und beim Blick auf die Anzeigetafel nach Spielende, gepaart mit Einheit-Spielern, deren Köpfe tief hingen, konnte man nur noch von Ernüchterung sprechen. Auch bei einer leidenschaftslosen Spielbetrachtung kam man im Nachhinein zum klaren Ergebnis, dass der Landesklassenprimus in dieser Partie einfach zu wenig zeigte und dabei vieles offen ließ.

Die Partie begann bei winterlichen Temperaturen, leichtem Schnellfall und etwas rutschigen Bodenverhältnissen recht vielversprechend. Die Gäste hatten vom Anfang weg die Regie übernommen, in der Einheit schon versuchte geschlossen aufzutreten und auch engagiert dagegenzuhalten, was aber nur im Ansatz gelang. Andy Hebler, der Mannschaftskapitän und Torgarant des VfB, eröffnete in der 4. Minute den Reigen der Tormöglichkeiten. Nach einer Ecke von der rechten Seite kam er im Fünfmeterraum zum Abschluss, doch Einheit Keeper Dennis Tietz war hellwach und reagierte stark, sodass die frühe Krieschower Führung verwehrt blieb. Die Agenda, welche Krieschow verfolgte, war klar erkennbar und darauf ausgerichtet, frühzeitig die Verhältnisse geklärt zu haben. Gerade Christoph Pauling, der meistens die rechte Außenbahn nutzte, um extrem sprintfähig Möglichkeiten vorzubereiten, versprühte große Gefährlichkeit. So fütterte er einige Male seinen Kollegen Hebler, der aber noch ein wenig mit seinem Abschlussglück haderte. Dem 0:1, erzielt durch den VfB-Goalgetter Hebler, ging eine recht unglückliche Aktion von Dennis Tietz voraus. Einen leicht aufsetzenden Schuss konnte er nicht kontrollieren und musste diesen prallen lassen. Hebler war zur Stelle und drückte die Kugel mit viel Willen über die Linie (11.). Keine einhundertzwanzig Sekunden später klingelte es zum zweiten Mal im Zepernicker Kasten. Wieder sah Tietz nicht glücklich aus, als er einen Schuss von Christoph Pauling schlecht abwehrte und Pauling nach kurzem Anspiel zum Torschützen wurde. Nach fünfzehn Minuten kam Einheit besser in die Partie. Zum einen, weil man mutiger wurde und zum anderen, weil die Gäste ihren Aufwand dem Ergebnis etwas anpassten und sich mehr aus der Partie nahmen. Die ersten beiden SG-Torschüsse hatte Philip Opitz für sich verbucht. Beide Male versuchte er es aus der zweiten Reihe. Den einen hielt Gäste-Torsteher Fritz Pflug, der, nebenbei erwähnt, in der 4. Minute seinen Kollegen Luca Graf verletzungsbedingt ersetzen musste, der andere ging weit am Kasten vorbei (21., 23.). Ein Freistoß aus dem linken Halbfeld hauchte schon etwas Gefahr in die Gästeabwehrreihen, als Kevin Maek am Ball vorbeigesprungen war und der Ball letztendlich in den Händen von Pflug landete (24.). Zepernick hatte in dieser Phase Augenhöhe erreicht und zum Teil auch mehr vom Spiel. Doch sehr überzeugend wirkte das nicht. Dem Aufzug fehlte ganz einfach Präzision und Geschwindigkeit. Auch der Körpersprache mangelte in der Ausstrahlung nach Gier und Leidenschaft, die es sicherlich gebraucht hätte, um dem Oberligisten richtig weh zu tun. Krieschow hingegen agierte weiter im Wartemodus auf des Gegners Fehler. Und diese bekam der Favorit immer wieder mal präsentiert. Der Zepernicker Mangel, im Spielaufbau zu behäbig und kompliziert unterwegs zu sein, führte dann zum 0:3. Eine vollkommen unnötige Zweikampfniederlage wurde zum Bumerang und offenbarte noch zusätzliche Geschwindigkeitsnachteile im Sprintvermögen. Der Balleroberer, Christoph Pauling, huschte über die rechte Seite mit folgender flacher Eingabe in den Rückraum, wo Filip Hasek eingelaufen war und kompromisslos einnetzen konnte (33). Für den normalen Betrachter war die Partie gelaufen. Nahrung für diese Gedanken gab Zepernick aber auch selber. Immer wieder passierten Fehler und Nachlässigkeiten, welche den Gästen die Möglichkeiten präsentierten, die Partie in Richtung schmerzhafter Niederlage zu schieben. Einheit im Gegensatz dazu blieb weiterhin offensiv zu harmlos. Wie Philip Opitz, der für seinen finalen Abschluss einfach zu lange brauchte und damit leben musste, dass sein Geschoss in der gut sortierten Abwehr hängen blieb (38.). Auch Lesley Park mit seinem Schuss aus der zweiten Reihe nach einer abgewehrten Ecke fehlte jegliche Gefährlichkeit, als der Ball neben dem Kasten im Aus landete (39). Im Endeffekt konnte die Geral-Truppe sich glücklich schätzen, nur mit einem drei Tore-Rückstand in die Kabine gegangen zu sein.

Zepernick hatte sich für die zweiten fünfundvierzig Minuten einiges vorgenommen. Untermauert wurde das ganze Vorhaben sehr aussichtsreich mit dem Schuss von Vincent Lipp, der in der Fußabwehr von Pflug seine Gefährlichkeit verlor und im Aus endete (49.). Auch die Versuche von Luca Grabarek und seinem Kollegen Dustin Warmbrunn aus der Ferne blieben ohne Wirkung (55., 58.). Einheit hatte durchaus seine Möglichkeiten, die Partie noch einmal spannend zu machen, litt aber immer wieder an Qualitätsmerkmalen. Mit dem 0:4 durch Andy Hebler, der einen gravierenden Fehler von Marinko Becke kurz vor der Zepernicker Strafraumgrenze bestrafte, waren die Messen nun endgültig gesungen. In der Folge verflachte die Begegnung zusehends. Die Erkenntnis, dass Einheit ein guter Gastgeber war und durch individuelle Fehler Geschenke verteilte, blieb weiter auf der Tagesordnung. Krieschow hatte auch noch nicht genug, bestrafte weiterhin fast jeden Makel und kam durch Tore von Filp Hasek (70.), Christoph Pauling (73.), Colin Raak (78.) und wiederum Filip Hasek zum auch in dieser Höhe verdienten Achtelfinal-Erfolg. Dass sich Zerpernicks Einwechsler Maximilian Fildebrand in der 91. Minute wegen einer vom Referee so erkannten Notbremse noch den Roten Karton abholte, passte irgendwie auch in diese Niederlage.

„Es war sehr schwierig, wir sind nicht gut in die Partie gekommen. Uns hat die geistige Frische gefehlt, um unser Spiel aufzuziehen. Wir haben entscheidende Zweikämpfe verloren und dann auch zurecht zurückgelegen. Die Phase danach war vielversprechend, leider hat uns aber heute die Qualität in den Abschlüssen gefehlt. Nach der Halbzeit haben wir unsere Möglichkeiten heranzukommen. Schlussendlich war es wieder ein individueller Fehler, der dann die Niederlage mit dem vierten Gegentor besiegelt hat. Am Ende muss man aber nicht so hoch verlieren“, so ein recht gefasster Zepernicker Trainer kurz nach dem Abpfiff in seiner Spielanalyse.

Zepernick: Dennis Tietz – Kevin Maek (46. Maximilian Fildebrandt), Eric Woiton (46. Dustin Warmbrunn), Vincent Lipp, Lesley Park, Marinko Becke, Philip Opitz (77. Jan Gedenk), Luca Grabarek (77. Jonny Ratajczak), Max Gerhard, Victor John (77. Marvin Caetano), Ümit Ejder

Krieschow: Luca Graf (8. Fritz Pflug) – Erich Jeschke, Philipp Knechtel, Colin Raak, Andy Hebler (66. Sven Konzack), Martin Zurawsky, Filip Hasek, Christoph Pauling (74. Lukas Rother), Martin Dahm (66. Maximilian Tesche), Paul Pahlow, Sergii Semeniuk (74. Luca Grimm)

Schiedsrichter: Andrè Stolzenburg (Sehr gute Leistung in einer fairen Begegnung. Zeigte sich präsent bei Erfordernis und war dabei sehr kommunikativ unterwegs.)

SRA: Andy Schmidt, Bob Steppath

Zuschauer: 190

HINWEIS: Die Galerie ist diesmal aufgeteilt!

Teil 1:

Teil 2:

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