KREISLIGA OST, 21. Spieltag, SV Rüdnitz/Lobetal – FV Preussen Eberswalde II 2:1

„Rüdnitz/Lobetal bleibt in der Kreisliga Ost das Maß aller Dinge“, hätte ein Aufmacher für den Lokalteil einer regionalen Tageszeitung sein können. Doch von diesem auferlegten Anspruch hält SV-Trainer Tobias Michelson rein gar nichts. „Die Liga bleibt in der Spitze weiterhin eng, obwohl wir heute mit dem Sieg die Preussen erst einmal auf Abstand gebracht haben. Da sind aber noch einige Teams am Start, die ebenfalls oben anklopfen.“

Bei bestem Fußball-Wetter und guter Kulisse begann das Spiel mit einer dreiminütigen Einspielphase, in der gefühlt jeder der zweiundzwanzig Akteure mindestens einmal den Ball spielen durfte. Und irgendwie war zu diesem Zeitpunkt schon zu erahnen, dass dies kein Spitzenspiel werden sollte. Zu statisch und auf Sicherheit gebürstet, wurde der Fußball zelebriert. Hinzu kam, dass sich in der Folge ein „Stürmer-Keeper-Duell“ zwischen Preussens Torsteher Luca Meng und Rüdnitz/Lobetals Top-Torschütze Dennis Ulbrich und Tobias Bauer auftat, welches der Torsteher im ersten Durchgang klar für sich entscheiden konnte. Ulbrichs erster Versuch nach vier Minuten ging allerdings neben den Kasten. Preussen hingegen machte in der Anfangsphase mehr richtig, als die Heimtruppe und kam auch zu Möglichkeiten. Das schlampige Abwehren und dann wieder ins Spielbringen des Balles durch Heim-Torsteher Nick Sebastian Maahs verunglückte dermaßen, dass Christian Schlegel, als Abnehmer, aus zwanzig Metern einen Heber-Versuch startete. Dieser war aber zu ungenau getreten und passierte weit über dem Kasten die Torauslinie (6.). Tobias Bauer, der im Gegenzug zweimal aussichtsreich von seinen Rüdnitz/Lobetaler Kollegen in Szene gesetzt wurde, haderte im Nachgang schon ein wenig. Denn auch er reihte sich in der vom Trainer ständig monierten Abschlussschwäche nahtlos ein (9., 11.). Ein langer Einwurf von der rechten Seite leitete das aus Heimsicht ernüchternde 0:1 ein. Stümperhaft wurde verteidigt, sodass sich Christian Schlegel die Kugel bereitlegen und mit einem platzierten Schuss, bei dem die Sicht für Maahs schon verdeckt war, einnetzen konnte (15.). Mit der Führung im Rücken stellte die Brandenburliga-Reserve die Offensivbemühungen immer mehr ein. Rüdnitz/Lobetal hingegen agierte weiterhin zu behäbig und blockierte damit so ein wenig die eigenen möglichen Überraschungsmomente. Trotzdem kam man zu reichlich guten Chancen, welche im Endeffekt vom überragend haltenden Luca Meng vernichtet wurden oder am Schussglück und der fehlenden Zielgenauigkeit scheiterten. Die beste Möglichkeit hatte Dennis Ulbrich, der sich einen Diagonalball mit der Brust vorlegte, blank vor Meng auftauchte und schon etwas kläglich das Spielgerät neben dem linken Pfosten ins Aus beförderte. (19.). Auch die Doppelchance durch Benjamin Bauer und Daris Penka Fodjo hatte es in sich, aber beide Male war der Preussen-Keeper mit breiter Brust zur Stelle, was auch den Heimtrainer zur Verzweiflung brachte (32.).

Im zweiten Durchgang änderte sich die Gemengelage kaum. Die Partie blieb weiterhin klebrig, weil die Gäste immer noch wenig für das Spiel taten und der SV zwar bemüht war, aber auch nichts Passendes dabeihatte, was die Qualität der Begegnung aufwerten konnte. Auch der verdiente Ausgleich, den Dennis Ulrich erzielte, hauchte der Begegnung nichts Hoffnungsvolles ein (55.). Denn die Lethargie und Fehlerquote der Preussen-Abwehr im Vorfeld des Treffers waren offensichtlich und hätten Ansporn genug sein können, nachzulegen. Stattdessen offenbarten sich auch beim Tabellenführer immer mehr Defizite durch Fehlabspiele und manch unkontrollierte Handlung, was der Partie zunehmend Zerfahrenheit einimpfte. Die Möglichkeiten, einen Heimsieg zu kreieren, waren durchaus vorhanden. Wenn da nicht die „Ulbrichs und Bauers“ mit ihrer Abschlussschwäche wären. So dauerte es bis zur 82. Minute, um die Partie auf die Siegerstraße zu bringen. Ein öffnender Pass von der linken Seite nahm Tobias Bauer auf. Seine Geschwindigkeitsvorteile nutzte er überlegen zum flachen Schuss an Meng vorbei zum viel umjubelten Endstand. Denn die Jungs aus Eberswalde waren trotz intensiver Bemühungen nicht mehr in der Lage, die Doppeldörfler irgendwie in die Bredouille zu bringen. Unerwähnt sollte nicht bleiben, dass Rüdnitz/Lobetal in der Schlussphase noch gute Möglichkeiten liegen ließ, mit dem bekannten Makel und auf der Gegenseite mit Preussens besten Spieler, Torsteher Luca Meng, der mit tollem Stellungsspiel und Top-Reaktionen seine Gegner schon leicht depressiv machte. „Wir hatten heute schon große Personalprobleme. Das ist sehr ärgerlich. Rüdnitz/Lobetal hat aber verdient gewonnen, weil sie die bessere Mannschaft waren. Trotzdem sind wir aus dem Aufstiegsrennen noch nicht raus. Obwohl man auch anmerken muss, dass wir Aufsteiger sind und unsere Zielsetzung war, unter die ersten Drei zu kommen“, so die Analyse von Gäste-Trainer Christoph Nehring, der schon ein wenig enttäuscht und auch leicht sprachlos wirkte. Sein Gegenüber, Tobias Michelson, war natürlich glücklich über das Geburtstagsgeschenk, was ihn seine Truppe mit dem Dreier machte. „Der Sieg ist das eine, aber unsere Chancenverwertung das andere. Wir lassen einfach zu viel liegen. Den Aufstieg haben wir weiter im Visier, obwohl die restlichen Aufgaben es in sich haben. Dabei schauen wir definitiv von Spiel zu Spiel und dann was herauskommt.“            

Rüdnitz/Lobetal: Nick Sebastian Maahs – Martin Kuchling, Tizian-Pascal Grüner, Dennis Ulbrich, Benjamin Bauer (80. Rick Vogel), Tobias Bauer, Pascal Schmidt (63. Karsten Zootzky), Daris Penka Fodjo, Florian Wegner (46. Daniel Kröll), Philipp Röpke, Nico Westphal (88. Christopher Quart)

Eberswalde: Luca Meng – Henrik Maerz, Maik Wendland, Hannes Zucknick, Adrian Blank (66. Zisis Tzimoulis), Abdalmhymn Kablawi, Christian Schlegel, Fadi Kammaz (83. Florian Naumann), Samer Babikir Adam Mohamad (60. Lucas Buder), Michael Prost, Jonas Wolff

Schiedsrichter: Felix Elbrecht (In einer Partie, welche in Schiedsrichterbeobachterkreisen als leicht zu leitendes Spiel eingestuft wird, war der Referee ein guter Leiter. Die Probanden machten es ihm aber auch sehr leicht, weil das oft genannte Suchen und Annehmen von Zweikämpfen nur selten stattfand und er deshalb selten eingreifen musste. Was zu ahnden war, wurde auch korrekt bewertet. Und dies alles, ohne eine persönliche Strafe aussprechen zu müssen.)

SRA: Rainer Paulitz, Mattis Bähr

Zuschauer: 125

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