„Memories of Barnim Rasenballsport – Part 13“

Barnim-Derby in Wandlitz …, und das gegen die Fortuna aus Britz. Bei meinem fast schon wöchentlichen Erscheinen in Wandlitz hatte ich schon mal überlegt, die mir entgegen gebrachte Gastfreundschaft auszunutzen und einen für mich reservierten Parkplatz „einzufordern“. Das habe ich mir dann aber doch verkniffen, zumal ich auch kein großer Fan von „großen“ Privilegien bin und sehr ungerne meine gute Beziehung zu den Eintracht-Verantwortlichen aufs Spiel setzen wollte. Erwartet hatte ich eine kampfbetonte und auch emotionale Begegnung zweier Teams, welche besonders oft diese Grundtugenden ausleben. Gefreut habe ich mich ebenfalls auf das Gästeteam, zu denen ich auch ein sehr gutes Verhältnis pflege. Oft wird den Britzern ja viel Negatives nachgesagt, dies kann ich so nicht bestätigen. Wie schon erwähnt, der Begriff Emotionalität, manchmal auch im grenzwertigen Bereich an den Mann gebracht, hängt nicht nur der Fortuna nach. Eine Lanze für die Britzer hatte ich schon mal zu früheren Zeiten gebrochen. (Link)

5. Spieltag, Landesklasse Nord, Samstag, 21.09.2019 – Anstoß 15:00 Uhr, 1. FV Eintracht Wandlitz – FSV Fortuna Britz 3:1

Eintracht Wandlitz entscheidet das Barnim-Derby verdient für sich und schaut nach dem 5. Spieltag als momentan Drittplatzierter und bester Kreisvertreter weiterhin sehr positiv in den Wettbewerb. „Mit 10 Punkten bin ich bisher sehr zufrieden, obwohl wir doch noch einiges unnötig liegen lassen haben“, bilanzierte Eintracht Coach Matthias Händler den bisherigen Verlauf der Saison. Bei Britz hingegen, brennt es schon jetzt lichterloh. Denn mit drei mageren Pünktchen auf der Habenseite, den verletzungsbedingt ausgedünnten Kader und sich immer mehr in der Tabelle trennender Spreu vom Weizen, hat die Truppe von Enrico Jürgens schwere Wochen vor sich. Dabei begann Fortuna wie die Feuerwehr, setzte Eintracht stark unter Druck und konnte schon zwei Minuten das 1:0 bejubeln. Erik Klein hatte aus 18 Metern einfach mal abgezogen und Glück, dass Heimkeeper Florian Schweitzer keine gute Figur machte und den haltbaren Ball ins Tor passieren ließ. Wandlitz musste sich schon schütteln und brauchte lange Zeit, um den Faden wiederzufinden. In der Folge war es vom Charakter her das erhoffte Derby, in dem keiner der Probanden große Zeit hatte, sich auszuruhen. Roman Schmidt hatte die erste Möglichkeit für seine Eintracht in der 7. Minute. Doch Adrian Peters im Tor der Gäste, parierte den platzierten Schuss sehenswert. Die daraus resultierende Ecke wuchtete Paul Roller mit dem Kopf an die Latte und hätte allein auf Grund der Sehenswürdigkeit schon den Ausgleich verdient gehabt. Die Partie blieb intensiv, rassig und von beiden Seiten leidenschaftlich geführt. Da die Heimelf aus dem Spiel heraus nur wenig im Vorwärtsgang gebacken bekam, musste schlussendlich ein glückliches Tor, resultierend aus einem Freistoß herhalten. Den hatte Dennis Plaumann direkt geschossen und mit viel Dusel, abgefälscht und unhaltbar im Kasten der Gäste untergebracht (19.). Einige Britzer zeigten schon nach dreißig Minuten erste Verschleißerscheinungen, was sicherlich auch ein Grund war, warum die Händler-Truppe immer mehr Oberwasser bekam. Roman Schmidt hatte dann noch einen Riesen, als er frei vor Peters auftauchte, schwach abschloss und dem Keeper damit die Chance zur Abwehr ließ (31.). Zum Wiederanpfiff hatte Jürgens seine Truppe noch einmal eingenordet, zumindest in den Anfangsminuten, alles auf eine Karte zu setzen. Doch der Plan ging nicht auf. Zu sehr war man schon physisch geschwächt, vor allem wegen mangelnder personeller Alternativen. Die Begegnung kam nun sehr zerfahren daher, obwohl Wandlitz die Regie vollends übernommen hatte. Zwar flammte durch den Schlenzer von Maximilian Roch, der sehr knapp sein Ziel verfehlte, noch einmal Gästehoffnung auf, doch die Tore erzielte nun die Eintracht (59.). Die Führung zum 2:1 erzielte Paul Roller in der 69. Minute. Marcel Petrahn hatte von der rechten Strafraumspitze butterweich geflankt und die Gästeabwehr damit zu Statisten degradiert. Diese schauten einfach zu, wie Roller die Kugel aus einem Meter über die Linie drücken konnte. Die verzweifelten Durchalteparolen und Motivationsrufe vom Britzer Trainer halfen nichts mehr. Wandlitz hatte mit Paul Roller den Doppelpacker gefunden, der in 83. Minute die Gästeniederlage endgültig und verdient besiegelte. Wieder war es eine Flanke von der rechten Seite, die Roller vollkommen frei zum vielumjubelten Endstand versenkte. „Unser Plan ist eigentlich, von vorne weg Druck zu machen, sehr gut aufgegangen. Wandlitz hatte damit schon seine Probleme. Dass wir dieses Tempo, allein schon mit einem Wechsler, nicht durchhalten konnten, war schon klar. Deshalb haben wir dann auch umgestellt. Schlussendlich ist die Niederlage verdient, obwohl die Tore zu einfach gefallen sind. Mut für die Zukunft macht mir die Anfangsviertelstunde und dass wir als Team durchgezogen haben. Dann hört es aber schon auf. Mit der momentanen Personaldecke sind wir einfach nicht konkurrenzfähig“, so ein doch schon sehr resignierend wirkender Enrico Jürgens kurz nach Spielende. Matthias Händler hingegen hatte nur wenig zu bemängeln. „Mich ärgert momentan eigentlich nur, dass wir in jeder Partie in den Halbzeiten verschiedene Gesichter zeigen. Heute war es der erste Durchgang, der mir gar nicht gefiel. Daran müssen wir unbedingt noch arbeiten. Auf Grund des zweiten Durchganges sind wir dann doch als verdienter Sieger vom Platz gegangen.“

Wandlitz: Florian Schweitzer – Steffen Philipp Hennig (69. Ron Kruggel), Jan Großer, Marcel Petrahn, Dennis Plaumann, Roman Schmidt, Adrian Fischer (56. Andreas Baumann), Nico Rücker, Paul Roller, Felix Fritzsche (75. Johannes Pietschke), Pascal Böß

Britz: Adrian Peters – Mattis Preuß, Maximilian Roch, Erik Klein, Patrick Kirsten, Paul Halgato-Jung, Jonas Fritzsche (64. Stefan Schmude), Jakob Scheuerecker, Robert Samuel, Felix Kasch, Christian Tobien

Schiedsrichter: Martin Dietrich (Berlin)

Zuschauer: 50

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